
Test LG UltraFine evo 32 Zoll 6K: Günstige Alternative zum Pro Display XDR, oder das bessere Studio Display?
LG evo 6K: Die Praxis am MacIch habe den LG nur kurz für eine Funktionsprüfung am Mac mini M4 angeschlossen, was problemlos funktionierte. So wie auch am MacBook Pro M4. Überwiegend habe ich es aber am Mac Studio M1 Ultra getestet – meinem Arbeitsrechner. Zur Verbindung habe ich nicht das beiliegende Thunderbolt-Kabel verwendet, sondern das Thunderbolt-4-Kabel, welches ich sonst für mein Studio Display nutze. Die Thunderbolt-5-Fähigkeiten des LG konnte ich sowieso nicht ausloten, da ich keinen Mac mit dieser Schnittstelle besitze.
Auch besitze ich kein Apple Pro Display XDR. Dieser Vergleich fand ausschließlich mit dem Apple 27“ Studio Display mit 5K (ohne Nanotexturglas) statt. Mich interessierte im Wesentlichen, ob der LG all die positiven Eigenschaften des Studio Display bei größerer Bildfläche bietet. Also mehr Platz (oder größere Darstellung), ohne merklich an Auflösung respektive Pixeldichte zu verlieren. Und natürlich, ob die Abbildungsqualität auf mindestens dem selben Niveau ist. Denn dann wäre der LG, der in etwa auf dem Preisniveau des Studio Display mit Nanotexturglas liegt, eine wirklich gute Alternative.
Im Vergleich zum Pro Display XDR muss von vornherein berücksichtigt werden, dass der LG abgesehen von Größe und Auflösung nicht an die Daten des großen Apple Monitors heranreicht. Weder in der Spitzenhelligkeit, noch im Kontrast oder in der Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung. Der LG verfügt auch nicht über die aufwendige lokale LED-Hintergrundbeleuchtung des XDR. Also können wir diesen Zahn wohl schon mal ziehen: Der evo 6K ist keine gleichwertige billige Alternative zum Pro Display XDR. Verglichen mit dem Studio Display (siehe auch den
Test hier) wird das Rennen schon deutlich enger.
In Sachen Material und Verarbeitungsqualität geht die erste Wertung allerdings an Apple. Das LG sieht nur nach Alu aus, das Apple-Display hat wirklich eine metallene Außenhaut. Und zwar eine exzellent verarbeitete, während die große Kunststoffrückseite des LG doch etwas flatterhaft wirkt. Andererseits ist das für die Praxis nahezu irrelevant, denn der Alu-Look des LG sieht sehr echt und hochwertig aus. – Sofern man davon überhaupt etwas sieht. In meinem Setup ist die Rückseite nie im Blick.
Nachteil Studio-Display: Eine VESA-Halterung muss extra bestellt werden und dann fällt der Standfuß komplett weg. Für das gleiche Geld erhält man nur eine H-Förmige Konstruktion auf der Rückseite, an der der VESA-Adapter angeschraubt werden kann. Standfußbetrieb ist damit nur möglich, wenn man sich von einem Drittanbieter einen Fuß mit VESA-Halterung kauft. Auch nicht so schön: Das Apple-Logo wird von der Montageplatte größtenteils verdeckt. Und das Stromkabel ist fest mit dem Display verbunden. Dafür kommt das Studio Display ohne den verhassten Teppich-Brikett aus.
Der LG ist in Bezug auf die Aufstellung also sehr viel flexibler, weil man sich hier nicht fest für Standfuß oder Schwenkarm entscheiden muss. Beides geht. Auch in Sachen Anschlussvielfalt gewinnt der LG deutlich, denn er kann auch mühelos andere als nur Apple-Bildquellen wiedergeben, sowohl über USB-C, HDMI oder Display Port.
