10 Jahre iPad Pro – "wir schließen die Leistungslücke zu Desktops"


Nicht nur die iPhone-Displays wurden vor rund einem Jahrzehnt wesentlich größer (iPhone 6, 2014), auch beim iPad hatte Apple diesbezüglich Ankündigungen zu machen. Anfang September 2015 war es so weit und das Unternehmen präsentierte eine neue Ausführung, welche man hierzulande als "Die größte Neuigkeit beim iPad seit dem iPad" anpries. Jenes iPad Pro hat in mehrfacher Hinsicht viel zu bieten, unter anderem wuchs die Displaydiagonale von bislang maximal 9,7" nun auf riesige 12,9" – was einem Zuwachs an nutzbarer Fläche von mehr als 75 Prozent bedeutete. Außerdem brachte es den A9X-Prozessor mit, welcher damals als Leistungswunder galt und viele Notebooks übertreffen konnte. Die Performancelücke zwischen mobilen Geräten und herkömmlichen Computern sei geschlossen, hieß es von Apple.
Ein Stylus, nein, ein Pencil!Neu war zudem ein Eingabegerät, welches Apple zur Bedienung von Touch-basierten Geräten stets ausgeschlossen hatte: ein Stift. Das Unternehmen betonte jedoch, es handle sich keinesfalls um einen "Stylus", sondern eben um einen Apple "Pencil", dessen Funktionsweise weit über das Simulieren eines Fingerdrucks hinausgehe. Bis zum Verkaufsstart sollte übrigens noch einige Zeit vergehen, erst zwei Monate später waren die mindestens 799 Dollar teuren Riesen-Tablets verfügbar.
Das iPad Pro kam um zu bleibenDie Pro-Serie des iPads sollte dauerhaft ins Sortiment einziehen, im Folgejahr auch um eine 9,7" große Variante ergänzt (woraus 2017 dann 10,5" und 2018 gar 11" wurden). 2021 kann wohl als das Jahr gelten, in dem nun wirklich keine Performance-Unterschiede zwischen dem iPad Pro und Notebooks bzw. Desktops mehr bestanden: Apple verbaut seitdem die gleichen M-Chips, wie man sie aus dem MacBook Air und Mac mini kennt. Die Einführung des M4 fand sogar erstmals im iPad Pro und nicht im Mac statt.
...doch wofür all diese Leistung?Ein Kritikpunkt blieb unverändert bestehen. Spätestens seit dem M1, noch gravierender beim aktuellen M4, schwebt die Frage über allem, was man mit derart viel Performance überhaupt anfangen soll. Obwohl Apple iPadOS immer weiter aufbohrte, blieb das System weitgehend ein "großes iOS" – und in sehr vielen Diskussionen ist immer wieder das Argument zu hören, damit die Möglichkeiten massiv zu limitieren. Etwas Besserung dürfte indes iPadOS 26 bringen, denn die neue Fensterverwaltung samt Menüleiste hat durchaus das Zeug, aus dem iPad ein Mac-Tablet zu machen und die Vielseitigkeit zu verbessern.