
Die Produkthighlights der Woche
Logitech MX Master: Des Mauskönigs neue GewänderPuh, da habe ich ja noch mal Glück gehabt. Vorletzte Woche war ich drauf und dran, einen Artikel über den scheinbaren Niedergang der Computermaus zu schreiben. Sieht man sich am Markt um, gibt es entweder nur noch billige Mäuse für den weniger anspruchsvollen Durchschnittsverbraucher oder spacig designte Gamer-Mäuse, aber kaum noch hochwertige Varianten für berufliche Power-User. Beispiel Logitech: Seit nunmehr fast fünf Jahren – in Computerjahren sind das Äonen! – ist das Spitzenmodell des Herstellers, die Performance MX (
Amazon; Test in
Rewind 191), unverändert am Markt. Ebenso lange tut die Performance MX auf meinem Schreibtisch klaglos ihren Dienst und hat dabei lediglich einiges an Patina erworben – wenn man den abgegriffenen Look mit sich langsam auflösenden Gummiteilen so nennen darf. Trotzdem, technisch gesehen hat es in der ganzen Zeit nicht einen ernsthaften Konkurrenten für diese Maus gegeben. Vielleicht hat Logitech sich deshalb so lange mit einem Nachfolger Zeit gelassen.
Das Warten hat nun ein Ende. Logitech hat offiziell die
MX Master vorgestellt. Das neue Premiummodell unter den Tischnagern bietet eine ganze Reihe von Verbesserungen. Wie gut die sich in der Praxis bewähren und ob die MX Master ein würdiger Nachfolger ist, werden Sie in Kürze in der REWIND lesen. Hier erst mal eine kurze Vorstellung:
Besonders auffällig ist natürlich das neue Design der MX Master: Nicht mehr so rundlich, mit mehr Kanten und Facetten-Elementen versehen, erinnert sie mich entfernt an das Design von Lamborghini. Ob das ergonomisch gelungen ist, wird sich im Praxistest zeigen.
Auch funktional hat sich natürlich einiges getan. Wirklich nett finde ich den Zug von Logitech, dass die MX Master neben ihrer herkömmlichen Verbindungsart über einen Unifying USB-Receiver nun auch Bluetooth integriert hat. Damit hat der User erstmals die freie Wahl, die Maus direkt mit dem Mac per Bluetooth zu verbinden und den Dongle zu sparen – eine häufige Forderung von Notebook-Nutzern – oder weiter auf die erfahrungsgemäß etwas zuverlässigere Dongle-Verbindung zu setzen. Zudem kann man die MX Master mit bis zu drei unterschiedlichen Rechnern koppeln und die Verbindung einfach per Tastendruck wechseln.
Das Scrollrad, welches bei früheren Modellen eine gerasterte und eine Freilauffunktion besaß, wurde in der MX Master um eine automatische, konfigurierbare Umschaltung zwischen diesen beiden Modi ergänzt. Bei Bedarf kann aber auch weiterhin manuell per Taste in den Freilaufmodus umgeschaltet werden.
Seitlich im Daumenbereich findet sich jetzt vor den designtechnisch etwas veränderten Vor- und Zurück-Tasten ein Drehrad für beispielsweise horizontales Scrollen. Eingespart wurde hingegen scheinbar die Zoom-Taste der Performance MX. Die versteckte Taste unterhalb des Daumens ist jedoch noch vorhanden und verfügt jetzt über sogenannte Gestenfunktionen. Durch Drücken und Halten der Taste plus eine Mausbewegung vor, zurück oder seitlich lassen sich zuvor in der neuen Logitech Options-Software definierte Befehle ausführen. Auch hier bin ich sehr gespannt auf die Praxistauglichkeit der Funktion.

Wie ihr Vorgänger verfügt auch die MX Master über einen per USB-Kabel aufladbaren Akku. Ob es sich dabei wie bei der Performance MX um einen austauschbaren Mignon-Akku handelt, konnte ich noch nicht eindeutig herausfinden. Die Abbildung der Unterseite lässt aber vermuten, dass der Akku fest verbaut ist. Jedenfalls soll die Maus mit einer Akkufüllung jetzt bis zu 40 Tage durchhalten (bei täglich ca. 6 Stunden Nutzung). Bei verbrauchtem Akku sollen vier Minuten Ladezeit genügen, um einen ganzen Tag lang mit der Maus arbeiten zu können. Allerdings kann man die MX Master auch mit angeschlossenem USB-Kabel weiter benutzen.
Geblieben ist die Darkfield-Laserabtastung, mit der die Maus auch auf Glas oder spiegelnden Oberflächen nutzbar ist.
Der Preis liegt, wie ursprünglich bei der Performance MX, bei 99 Euro. Erste Exemplare sind offensichtlich schon durch Verbraucherhände gegangen, aber bei
Amazon wird derzeit eine Lieferzeit von 4 bis 6 Wochen genannt. Das REWIND-Testmuster ist allerdings schon eingetroffen, sodass ich bald erste Erfahrungen mit Ihnen teilen kann.
UPDATE: Nach meinen ersten Erfahrungen mit der MX Master gibt es gewisse Probleme mit der zugehörigen Software "Logitech Options", welche die Konfigurierbarkeit der Maus am Mac stark einschränken. Kaufinteressierte sollten evtl. bis zum Testbericht in der nächsten REWIND warten, wo ich alles genau beschreiben werde.
UPDATE 2: Das Problem wurde identifiziert, womit die Konfigurationsbeschränkungen behoben werden konnten. Trotzdem bestehen seitens der Redaktion weiterhin Vorbehalte gegenüber der Logitech Options Software. Näheres dazu in der nächsten REWIND.