Apple nimmt nicht mehr an John Grubers Talkshow teil – aufgrund des kritischen Artikels?


In seiner Gesprächsrunde "The Talk Show" hatte Apple-Experte John Gruber zur WWDC stets prominente Gäste. Normalerweise war Apple den Einladungen nachgekommen und entsendete hochrangige Apple-Vertreter, unter anderem Software-Chef Craig Federighi war ein häufig anzutreffender Teilnehmer. Auf jener Mini-Veranstaltung ging es üblicherweise um die jüngsten Ankündigungen auf den Entwicklerkonferenzen, auf denen sich die Manager zu aktuellen Entwicklungen und wichtigen Fragen der Branche äußerten. In diesem Jahr kommt es aber zu keiner Neuauflage des traditionellen Diskussionskreises, denn laut Gruber schlug Apple die
Einladung aus.
2025: Apple sagt Teilnahme abGruber nennt zwar keine Begründung, warum es diesmal eine ablehnende Antwort gab, allerdings dürfte Apples Abkehr wohl auf jüngste Ereignisse zurückzuführen sein. Eigentlich als treue Apple-Stimme bekannt, die das Unternehmen in den meisten Fällen verteidigt hatte, war Gruber im März der
Kragen geplatzt. Als "Something Is Rotten in the State of Cupertino" betitelt, machte Gruber in einem langen Artikel seinem Ärger Luft, wie unwürdig Apples Verhalten rund um das Debakel um Apple Intelligence und vor allem Siri ausgesehen hatte. Von "Bullshit-Marketing" war darin die Rede, denn auf der WWDC gab es Ankündigungen, von denen selbst das eigentliche Entwicklungsteam nicht einmal etwas wusste.
Es wäre wohl Verhör statt Talk gewordenAngesichts des doch eindeutigen Stimmungswandels Grubers empfand Apple vermutlich, in der Talkrunde wenig gewinnen zu können, dafür aber sehr kritische Fragen beantworten zu müssen. Die 2025er Auflage wäre sicher kein entspannter Plausch mit reichlich Eigenlob geworden – und das Thema "Siri-Vaporware" mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Sprache gekommen. Da Apples Entscheidung aber ganz offensichtlich lautete, sich nicht offiziell zu äußern und die Verschiebungen gerade einmal per kurzer Nachricht an "Dritte und inoffizielle Kanäle" zu verkünden (
Zitat Kuo), ist "The Talk Show" daher für Cupertino als Format zu heikel.