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Überraschende Argumente: Apple sieht gefährliche Konkurrenz zum App Store und Progressive Web Apps als Bedrohung

Der iOS App Store und Apples Geschäftsgebaren stehen seit geraumer Zeit in einigen Weltregionen unter Beschuss. In Australien beispielsweise neigt sich schon bald die erste Phase einer wettbewerbsrechtlichen Untersuchung ihrem Ende entgegen. Bereits vor einigen Tagen hatte der iPhone-Konzern sich in einem Schreiben an die zuständige Behörde überrascht gezeigt, dass etliche Entwickler sich unfair behandelt fühlen. Jetzt legt Apple noch einmal nach und wirft ein überraschendes Argument in die Waagschale.


"Entwickler müssen nicht den App Store nutzen"
Entwickler hätten durchaus die Möglichkeit, ihre iPhone-Apps auf mehreren Wegen außerhalb des iOS App Stores zu vertreiben, schreibt Apple in einer 15-seitigen Stellungnahme, welche die Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) jetzt veröffentlicht hat ( PDF-Datei). Sie seien also keineswegs gezwungen, den hauseigenen Softwareladen des kalifornischen Unternehmens zu nutzen. Apple zufolge steht Entwicklern "das gesamte Internet" als Distributionsplattform zur Verfügung. iPhones und iPads böten einen uneingeschränkten und in keiner Weise von Apple kontrollierten Zugang zum World Wide Web, so der Konzern.

Progressive Web Apps sind starke Konkurrenz
Als ein Beispiel nennt Apple die Möglichkeit, iPhone-Besitzern Progressive Web Apps (PWA) anzubieten. Da derartige Anwendungen sich in jedem Browser ausführen ließen, könnten sie problemlos außerhalb des iOS App Stores vertrieben werden. Die Verbreitung dieser browser-basierten Anwendungen, welche sich auch auf iPhone und iPad nutzen lassen, habe in jüngster Zeit erheblich zugenommen, so Apple. Sie stellen daher nach Ansicht des kalifornischen Konzerns eine starke Konkurrenz zum hauseigenen digitalen Softwareladen dar.

Wettbewerb mit Google Play Store und Steam
Nach Apples Ansicht steht der iOS App Store auch im Wettbewerb mit anderen Distributionssystemen wie dem Google Play Store und vergleichbaren Diensten von Amazon und Samsung. Als weitere Konkurrenten nennt der iPhone-Konzern unter anderem Steam, Epic und den Chrome Web Store. iPhone-Nutzer hätten Zugang zu all diesen Angeboten, auch wenn das unter Umständen natürlich den Wechsel zu einem Android-Smartphone erfordere. Angesichts dieser Konkurrenzsituation kämpft Apple dem Schreiben zufolge mit aller Energie darum, dass Entwickler ihre Apps für iOS erstellen und nicht für andere Plattformen.

"Irrationale wirtschaftliche Folgeschäden"
Der iPhone-Konzern warnt in seiner Stellungnahme zudem erneut davor, die Popularität des iOS App Store durch wettbewerbsrechtliche Maßnahmen zu unterminieren. Solche Aktionen zögen irrationale wirtschaftliche Folgen nach sich, so Apple. Unter anderem würde dadurch der Wert des Ökosystems zerstört und erheblicher Schaden für Verbraucher, Entwickler und Apple selbst angerichtet. In welchem Maße Apples Schreiben die Entscheidung der AAAC beeinflussen kann, bleibt abzuwarten.

Kommentare

Borimir25.03.21 15:39
" ...Progressive Web Apps als Bedrohung"

Bisschen reißerisch die Überschrift, oder?
-4
Wiesi
Wiesi25.03.21 15:42
Bedroht wird hier das Hirn der naiven.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
-5
subjore25.03.21 16:01
Borimir
" ...Progressive Web Apps als Bedrohung"

Bisschen reißerisch die Überschrift, oder?

Ja, richtig wäre wohl „als starke Konkurrenz“.
Eine Konkurrenz ist ja keine Bedrohung. Ich dachte erst daran, dass Apple die Nutzer vor der Bedrohung warnen möchte.
+3
Tenner
Tenner25.03.21 16:04
Die wollen unser Bestes.
-2
awk25.03.21 16:17
Erinnert irgendwie an das Intel Marketing die zeigen soll, dass die Intel Prozessoren doch die schnellsten sind.
+5
desko7525.03.21 16:19
Das Wort "Bedrohung" hat MTN auch dazu gedichtet:


Ganz im Gegenteil. Apple führt PWAs an, um zu entkräften, dass Apps lediglich über den Appstore vertrieben werden können. Sie fördern PWAs sogar.

Alle Spiele-Streamingdienste sind PWAs. Ich selbst nutze GforceNow (GFN) auf meinem iPad. Und was soll ich sagen. Es ist fabelhaft. Ich kann Anno auf der Couch spielen oder z.B. AC:Valahalla mit dem Controller oder auch Tastatur + Maus.
Die Spiele können bei Steam, Ubisoft usw. gekauft werden und sind meist auch sofort in GFN verfügbar. Ich vermisse nichts.
+9
MacRS25.03.21 17:06
desko75
Sie fördern PWAs sogar.
Das habe ich auch anders gelesen:




Ich denke nicht, dass PWAs das sind, was Apple will. Aber was sollen sie machen? Die einzige Chance, die sie haben, ist besser zu mit ihren nativen Apps, so dass der Kunde sich dafür entscheidet und zwar freiwillig.
0
desko7525.03.21 17:27
Ja, hab ich damals auch gesehen. Aber die Artikel sind alle fast ein Jahr alt. Da gab es tatsächlich eine große Diskussion und Vieles war noch nicht so weit. Das sieht mittlerweile aber anders aus, auch, wenn es noch nicht perfekt ist.
0
moog
moog25.03.21 17:29
Die Stadt und das
"Colonel, your moral compass is so fucked up, I'll be shocked if you manage to find your way back to the parking lot. "
0
Bananenbieger25.03.21 19:56
desko75
Alle Spiele-Streamingdienste sind PWAs. Ich selbst nutze GforceNow (GFN) auf meinem iPad. Und was soll ich sagen. Es ist fabelhaft. Ich kann Anno auf der Couch spielen oder z.B. AC:Valahalla mit dem Controller oder auch Tastatur + Maus.
Die Spiele können bei Steam, Ubisoft usw. gekauft werden und sind meist auch sofort in GFN verfügbar. Ich vermisse nichts.
Ja, GeForce Now und Stadia laufen prima als PWA auf dem iPad. Man merkt nicht mal, dass es keine nativen Apps sind, da vom Browser nichts mehr zu sehen ist und sogar dedizierte Homescreen-Icons vorhanden sind.

Und auch Microsoft xCloud, Amazon Luna und Shadow sollen gut als PWA laufen. Fehlt nur noch PlayStation Now.
+1
iBert26.03.21 14:43
Als Apple iOS bzw das iPhone auf den Markt brachte war die komplette Ausrichtung auf PWAs ausgelegt. WebApps waren Steves Lieblingskind. Dies änderte sich erst sehr viel später mit der Einführung des AppStores.
Objektiv ist relativ, subjektiv gesehen.
+1
Unwindprotect26.03.21 21:29
MacRS
Ich denke nicht, dass PWAs das sind, was Apple will. Aber was sollen sie machen? Die einzige Chance, die sie haben, ist besser zu mit ihren nativen Apps, so dass der Kunde sich dafür entscheidet und zwar freiwillig.

Die Artikel sind zT ziemliche Google-Propaganda. Eigentlich wird umgekehrt ein Schuh draus: Nicht Apple macht Datenschutzfeatures um PWAs zu bekämpfen sondern Google macht PWAs um Datenschutz zu bekämpfen. PWAs sind ja letztlich ein Name für eine Vielzahl von Browserfeatures die Google mit massivem Marketing und teilweise total halbgar ins Web gedrückt hat. Browserhersteller die zögern oder nicht mitmachen werden von der Google-Entwickler-Marketing-Miliz wie Alex Russell & Co. auf Twitter massiv gemobbt. Viele dieser PWA Features machen Tracking leichter. Man muss dabei bedenken, dass der Übergang zwischen Website und PWA fließend ist - jede Website die tracken möchte, kann einfach PWA-APIs nutzen ohne ansonsten überhaupt als PWA aufzutreten.

Google wiederum will nun auch als letzter Trackingcookies verhindern - weil sie jetzt einen neuen eigenen Mechanismus haben. D.h. Sie können nach wie vor weiter Tracken und profitieren davon, dass jegliche andere Werbekonkurrenz ausgemerzt wird.
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