Sechs kuriose Apple-Produkte, die in Vergessenheit gerieten – vom Macintosh TV bis hin zu Socken


Apple schuf viele ikonische Produktlinien, die ganze Branchen prägten. Den Mac gibt es seit 1984, der iPod revolutionierte ab 2001 den Musikmarkt, das iPhone bringt es ebenfalls auf nunmehr 17 Jahre seit Einführung. Allerdings glückte Apple nicht jeder Wurf. Teilweise handelte es sich um schlechte Lösungen – oder man war wie im Falle der ersten Digitalkamera seiner Zeit einfach voraus. Wir haben sechs teils kuriose Produkte herausgesucht, die ziemlich in Vergessenheit geraten sind – alteingesessene Apple-Fans aber sicherlich zum Schwelgen in Erinnerungen bringen.
Macintosh TV (1993)Das Apple TV war nicht Apples erste TV-Lösung, auch 1993 versuchte Apple schon einmal, ein Gerät mit dem Zusatz "TV" zu vermarkten. Hierbei hatte es sich um eine Hybridlösung aus Röhrenfernseher und Mac gehandelt – der aber nur "entweder, oder" konnte, also keine TV-Einblendung, während man im Mac-Modus war. Für einen Preis von rund 2100 Dollar erhielten Kunden zudem ein Gerät mit schlechter Performance und unterdimensionierter Hardware. Nur 10.000 Geräte gingen über die Ladentische, dann stellte Apple das ohnehin nur in den USA verfügbare Modell ein. Zum Einsatz kam übrigens das damalige System 7.
Pippin – eine Spielekonsole (1994/1995)Nach dem Macintosh TV wagte Apple einen weiteren Vorstoß, ins Wohnzimmer vorzudringen. Mit Pippin wollte man eine Spielekonsole etablieren, allerdings sorgten der zu hohe Preis, die schlechte Rechenleistung und fehlende Spieletitel zu einem eindeutigen Misserfolg. 42.000 verkaufte Geräte später stellten Apple und Bandai das Gerät ebenfalls ein. Apple hatte sich damals wohl vor allem von der Entwicklergemeinde mehr versprochen, denn die Hardware-Plattform basierte auf üblichen Mac-Systemen. Allerdings folgte nahezu niemand dem Aufruf, Pippin-Software auf den Markt zu bringen.
QuickTake 100 – eine der ersten Digitalkameras (1994)Die 90er Jahre waren noch fest in der Hand klassischer Kameras, von guten Fotofähigkeiten eines Mobiltelefons mochte man noch gar nicht träumen. Apple hatte sich schon recht frühzeitig auf den Markt gewagt und im Jahr 1994 eine der ersten Digitalkameras überhaupt unter der Bezeichnung QuickTake 100 vorgestellt. Das Gerät konnte maximal acht Fotos speichern, dies in einer Auflösung von 0,3 Megapixel:
Zoom oder ein Display gab es nicht, dafür aber die Möglichkeit, Fotos sofort auf den Mac laden und betrachten zu können. Ähnlich schnell wäre "Fotoentwicklung" nur mit einer Polaroid-Kamera gewesen. Zwei Folgemodelle sollten bis 1996 noch erscheinen, Steve Jobs beerdigte nach seiner Rückkehr die Produktkategorie jedoch.
Das "Bildungs-Notebook" namens eMate 300 (1997)Ein tragbarer Computer für den Bildungsmarkt, allerdings kein Mac, sondern basierend auf dem Newton OS – das war das Konzept hinter dem eMate. Apple wollte eine "Schreibmaschine der Zukunft" herstellen und entwickelte das Device für schulische Einsatzzwecke. Stoßfest und robust, kompakt, durchaus aufgrund der Qualität gelobt, dennoch bald eingestellt: Der eMate wurde nur ein Jahr später Opfer der rigiden Jobs-Politik, alles bis auf die Hauptprodukte aus dem Sortiment zu nehmen und keine Energie in Nebenprojekte zu investieren.
Socken für den iPod (2004)Vielleicht war es das absurdeste Zubehör, welches Apple je auf einer Keynote vorstellte, Fans wurden dennoch rasch gefunden. Ein Set aus sechs bunten Strickhüllen, verpackt wie typische Apple-Produkte, kostete 29 Dollar, womit diese definitiv als "Hochpreis-Socken" gelten. Steve Jobs zeigte sich sehr begeistert davon und bezeichnete sich ironisch als "revolutionäres neues Produkt" – wenngleich die nicht sonderlich gut schützenden Schutzhüllen im übernächsten Jahr bereits kommentarlos wieder verschwanden. Wer auf Auktionsportalen nach originalverpackten iPod-Socken sucht, muss heute übrigens ein Vielfaches des damaligen Preises entrichten.
iPod Hi-Fi (2006)Nicht alles, das den Namen "iPod" trug, sollte zu einem Erfolg werden. Das Soundsystem bot ein integriertes Dock, um dort seinen iPod einzusetzen, und wurde von Apple als preislich attraktive High-End-Stereoanlage für digitale Musik
beworben. Bei einem Preis von 349 Dollar fanden sich aber nur wenige Käufer, denn weder war der Preis sonderlich konkurrenzfähig, noch gab es kabellose Verbindung oder USB-Wiedergabe. Gerade einmal 18 Monate blieb die Soundbox im Angebot, bevor Apple im Herbst 2007 schon wieder die Einstellung bestätigte.