Gesundheitstipps per KI: Kommt Apple Health+ als neuer Abo-Dienst?


Wer tief im Apple-Ökosystem verwurzelt ist, sammelt beständig umfangreiche Gesundheitsdaten. Das iPhone erkennt, wie viele Schritte der Anwender geht, wie viele Stufen an einem Tag erklommen wurden. Eine Apple Watch am Handgelenk erfasst in regelmäßigen Abständen Puls, Blutsauerstoffgehalt und Temperatur, dazu sportliche Aktivitäten. Die schiere Menge an Daten ist für Nutzer schwer zu überblicken, geschweige denn zu interpretieren. Hier möchte Apple ansetzen,
erläutert Mark Gurman in seinem wöchentlichen Power-On-Newsletter. Ein entsprechendes Angebot soll 2026 an den Start gehen. Die Idee: Eine spezialisierte KI analysiert die Daten, erkennt Trends und gibt Empfehlungen – sofern man ein entsprechendes Abonnement abgeschlossen hat.
Der zahlungspflichtige Dienst soll den Namen "Apple Health+" tragen. Dieser soll medizinische Ratschläge auf Basis der Messwerte liefern und außerdem Tipps für eine ausgewogene Ernährung geben. Die Anzeichen, dass Apple an einer LLM-gestützten Datenauswertung forscht, sind vielfältig: Ein jüngst veröffentlichtes Forschungspapier dokumentiert, wie die Kombination zweier spezialisierter LLMs viele gesundheitliche Ausnahmezustände
gut erkennen kann. In einem Interview mit WIRED
betonte Tim Cook, wie wichtig ihm Gesundheitsdaten sind.
Erste Apple-KI mit Bezahlschranke?Dass eine KI-gestützte Auswertung individueller Vitalwerte ein wichtiges Feld darstellt, liegt auf der Hand – es gibt bereits MCP-Server, die exportierte Daten aus Apple Health an LLMs wie Anthropic Claude
weiterreichen. Glücklicherweise hat Apple den Datenschutz bei Gesundheitsdaten von Anfang an mitgedacht. Persönliche Health-Daten bleiben standardmäßig auf dem iPhone gespeichert und werden nur nach expliziter Freigabe mit anderen Apps und Diensten geteilt. Apples KI-Ansatz mit lokalen LLMs nebst Private Computing Cloud für umfangreiche Berechnungen trägt dem Versprechen Rechnung, die Privatsphäre der Nutzer zu wahren.
Die Health-App versammelt bereits in iOS 18 Gesundheitsdaten und stellt sie in aggregierter Form, etwa als Vitalzeichen, bereit.
Apples KI-Doktor: ein Abo wert?Andererseits waren die Resultate wenig überzeugend, die Apple Intelligence bisher lieferte, etwa beim Zusammenfassen von Texten oder beim Erzeugen von Illustrationen. Bis Nutzer ihre Gesundheit Apple Intelligence anvertrauen wollen, muss noch einiges geschehen. Dazu kommt der Kostenfaktor – und die damit verbundene ethische Frage: Welche Informationen stehen lediglich zahlenden Kunden bereit – und welche Warnungen oder Hinweise erhalten Nutzer, wenn sie "nur" iPhone und Apple Watch gekauft haben?