Apples 100-Milliarden-Ankündigung im Detail – mit viel Dank an Trump


Nach der gestrigen Bemerkung eines US-Regierungsmitglieds, Apple werde sehr bald eine Ankündigung hinsichtlich hoher Investitionen tätigen, ist diese tatsächlich
erfolgt. Es handelt sich dabei nur bedingt um ein ganz neues Programm, stattdessen um die Ausweitung des bekannten 500-Milliarden-Pakets. Zumindest bei diesem galt, dass viele Maßnahmen ohnehin geplant, nur nicht in Schlagzeilen gefasst waren – und die Berechnungen auch sehr viele hypothetische Entwicklungen von Drittanbietern umfassten. Daher ist es schwer einzuschätzen, ob die zusätzlichen 100 Milliarden Dollar inklusive 20.000 neuer Arbeitsplätze nun Reaktionen auf die aktuelle US-Politik sind oder ebenfalls schon lange vorgesehen waren.
Das American Manufacturing ProgramBestandteile des "New $100 billion commitment to America" sind unter anderem das American Manufacturing Program (AMP), welches mehr Zulieferer dazu bewegen soll, auf US-Fertigung zu setzen. Ein Grund hierfür könnten auch geopolitische Unsicherheiten sein, denn schon seit Jahren versucht Apple, die Abhängigkeit von China zumindest in Teilen zu reduzieren. Besagtes Programm beinhalte zudem neue oder erweiterte Zusammenarbeit mit zehn Unternehmen in den USA. Diese stellen Komponenten her, welche in weltweit vertriebenen Apple-Produkten zum Einsatz kommen – man möchte dem Präsidenten eindeutig Dank für dessen Unterstützung aussprechen.
Zusammenarbeit mit bekannten AnbieternZu den "neuen" AMP-Partnern zählen Corning, Coherent, GlobalWafers America (GWA), Applied Materials, Texas Instruments (TI), Samsung für Kamerasensoren, GlobalFoundries, Amkor und Broadcom – allesamt gut bekannte Namen der Branche, mit denen Apple schon lange kooperiert. Im Falle Cornings, Hersteller von Gorilla Glass, unterstütze man den Ausbau einer Glasfabrik in Harrodsburg, Kentucky. Dort ist Corning bereits seit Jahrzehnten als Glashersteller tätig, will jedoch die Anlagen vergrößern. Apple beteiligt sich mit 2,5 Milliarden Dollar, was wohl dazu dient, sich Kapazitäten dauerhaft zu sichern.
Glas für iPhone und Apple Watch jetzt aus Kentucky – also so wie immer schonAuch hierzu heißt es, wie dankbar man Trump und seiner Regierung sei, US-Fertigung zu unterstützen. Fortan werde 100 Prozent des "Cover Glass" aus Kentucky stammen. Das ist jedoch keinesfalls so neu, wie die
Pressemitteilung es suggerieren möchte: Schon immer, beim iPhone also seit 2007, erfolgte die Herstellung in US-Werken – neu ist nun lediglich, dass Verfahren wie Endpolitur oder chemisches Härten nicht mehr teilweise in Japan oder China erfolgen. Bereits 2017 hatte Apple übrigens 200 Millionen Dollar in Corning investiert, 2019 und 2021 folgten weitere Auszahlungen.