Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

M1 Max vs. M1 Ultra: Vergleich bei Bildbearbeitung und Videoschnitt

Wer ein Höchstmaß an Leistung sucht und keine Kompromisse eingehen möchte, ist beim neuen Mac Studio an der richtigen Adresse: Neben einer Variante mit dem M1 Max gibt es ein Modell mit dem M1 Ultra – Apples bislang performantester SoC. Die Leistungsdaten wissen auf dem Papier zu beeindrucken, mittlerweile finden sich neben Benchmark-Ergebnissen auch erste alltagsnahe Tests, welche die Unterschiede zwischen dem M1 Max und Ultra in ausgewählten Anwendungsszenarien näher herausarbeiten. Eine solche Gegenüberstellung wurde nun von DPReview veröffentlicht: Sie geht der Frage nach, ob der M1 Ultra für Fotografen und Nutzern von Videoschnittprogrammen einen relevanten Mehrwert bietet.


Die technischen Spezifikationen beider Testgeräte
Für den Vergleich schickte DPReview zwei Varianten des Mac Studio ins Rennen: Zum einen kommt das Modell mit M1 Max und der zehnkernigen CPU sowie 32-Core-GPU zum Einsatz. 64 Gigabyte gemeinsamer RAM stehen zur Verfügung. Zum anderen findet ein Mac Studio mit M1 Ultra (20-Core-CPU sowie 64-Core-GPU) und satten 128 GB Unified Memory Verwendung. Bei den beiden Varianten handelt es sich also jeweils um die Maximalkonfiguration des M1 Max und M1 Ultra. Die verbaute SSD fasst bei beiden Geräten zwei Terabyte.

Quelle: DPReview

Die Leistungsdaten entsprechen beim M1 Ultra also weitgehend zweier M1-Max-Chips – was nicht weiter überraschen dürfte, handelt es sich doch bei Apples leistungsstärkstem Chip im Prinzip um zwei M1-Max-SoCs. Das schlägt sich auch im Preis nieder: Für oben genannte M1-Max-Variante des Mac Studio müssen Käufer hierzulande 3.679 Euro auf den Tisch legen, das Modell mit dem M1 Ultra kostet gar 7.129 Euro.

Beträchtliche Performance-Unterschiede bei Lightroom Classic
Zu den getesteten Apps zählen Lightroom Classic, Capture One Pro, Photoshop, Premiere Pro sowie Final Cut Pro. 100 Fotos im RAW-Format, welche mit vier unterschiedlichen Kameras aufgenommen wurden, standen zum Import an. Anschließend wendete DPReview ein Preset mit etlichen Bearbeitungen an und exportierte die Bilder als JPEGs. Wer vermutet, dass der M1 Ultra diese Aufgabe doppelt so schnell bewältigt wie der M1 Max, liegt richtig – allerdings nur im Falle von Adobe Lightroom Classic:

Links: Import der Bilder, rechts: Export der Bilder mit Lightroom Classic
Der M1 Max benötigt für die Aufgabe ungefähr doppelt so lange wie der M1 Ultra
Quelle: DPReview

Bei den anderen Programmen sieht sie Sache jedoch weit weniger eindeutig aus: Bei Capture One Pro bewegt sich die Zeitersparnis für den Import im Sekundenbereich, beim Export ist der M1 Ultra immerhin bis zu 21 Prozent schneller als das Pro-Pendant.

Links: Import der Bilder, rechts: Export der Bilder mit Capture One Pro
Quelle: DPReview

Keine großen Unterschiede bei Photoshop, Premiere Pro und Final Cut Pro
Für Photoshop führten DPReview Benchmarks per PugetBench durch. Das Ergebnis fällt eher ernüchternd aus: In manchen Kategorien führt der M1 Max an, insgesamt ergibt sich für den M1 Ultra eine Leistungssteigerung von gerade einmal 1,2 Prozent. Bei Premiere Pro kam Videomaterial eines 4K-Projekts zum Einsatz, das auf einer 10-bit-8K-ProRes-4:2:0-Aufnahme basiert. Der M1 Ultra rendert das Video um etwa neun Prozent schneller, der Export ist zirka fünf Prozent flotter.

Links: Photoshop, rechts: Premiere Pro
Quelle: DPReview

Für Final Cut Pro stellte Apple die Version 10.6.2 bereit, welche noch nicht im App Store zu finden ist. Sie werde für alle Nutzer noch in diesem Monat zum Download bereitstehen. Allzu dramatisch sind die Unterschiede zwischen dem Mac Studio mit M1 Max und jenem mit M1 Ultra allerdings nicht: Immerhin verzeichneten die Tester einen Geschwindigkeitszuwachs unter Verwendung des M1 Ultra von 26 Prozent beim Rendern.

Final Cut Pro (Version 10.6.2)
Quelle: DPReview

Fazit
Mit Ausnahme von Lightroom sind die Leistungsunterschiede zwischen den beiden SoCs oftmals geringer als erwartet. Laut DPReview rechtfertige der Performancesprung des M1 Ultra in den meisten Fällen nicht den enormen Aufpreis – zumindest nicht für Nutzer, die mit Fotobearbeitungssoftware und Videoschnitt-Apps hantieren würden. Allerdings geben die Tester auch zu bedenken, dass bei manchen Anwendungen noch Optimierungspotenzial bestehe – und ein Update so mancher App möglicherweise mit deutlicheren Leistungsverbesserungen einhergehe.

Kommentare

Bonsy11.04.22 13:50
@Redaktion: Im vorletzten Absatz wurde der Ultra zum Ultimate

Aber ansonsten ein interessantes Ergebnis, da hätte ich mir gerade im Video-Export mehr Abstand erwartet. Aber das beruhigt zumindest beim Kauf vom M1 Max.
+4
ssb
ssb11.04.22 13:57
Die Frage dürfte sein, ob bei Video-Anwendungen der Hardware-Codec nicht zum Nadelöhr wird und derzeit der zweite MediaCore noch nicht besonders effizient genutzt werden kann.

M1 Pro, M1 Max und M1 Ultra verfügen zudem über jeweils einen Hardware-Video-Decoder sowie einen, zwei beziehungsweise vier Encoder-Einheiten und jeweils dieselbe Anzahl von ProRes-Encodern und -Decodern.
+1
d2o11.04.22 14:10
Ist daraus zu schließen, dass man bei Bildbearbeitung die Leistung des M1 Ultra nicht benötigt oder würde der Abstand zum M1 Pro größer, wenn die Software - sofern dahingehend möglich - angepasst würde?
Oder ist der M1 Ultra eher im Bereich von Musik einzusetzen, wo viele Spuren verwendet werden?
Anderenfalls wäre interessant, wo der M1 Ultra sein eigentliches Arbeitsgebiet hätte.
+3
macStefan11.04.22 14:16
ssb
Die Frage dürfte sein, ob bei Video-Anwendungen der Hardware-Codec nicht zum Nadelöhr wird und derzeit der zweite MediaCore noch nicht besonders effizient genutzt werden kann.

M1 Pro, M1 Max und M1 Ultra verfügen zudem über jeweils einen Hardware-Video-Decoder sowie einen, zwei beziehungsweise vier Encoder-Einheiten und jeweils dieselbe Anzahl von ProRes-Encodern und -Decodern.

Warum sollte der nicht effizient genutzt werden können? Es wurde doch gerade als großer Vorteil angepriesen, dass der Chip sich eben nicht wie eine Dualsocket-Lösung verhält und für das Betriebssystem sich das ganze wie ein Chip darstellt.

Gerade unter dieser Prämisse sind die Ergebnisse beim M1 Ultra noch etwas underwhelming, ich könnte mir vorstellen, dass dies mit den kommenden Generationen noch besser wird. Mit dem A15 wurden ja die Caches an vielen Stellen verdoppelt, vielleicht hilft das auch dem M2 etwas auf die Sprünge beim Skalieren.

Das im Artikel beschriebene Phänomen dürfte auch der Grund sein, warum der Mac Pro keinen M1-Chip mehr bekommt, der soll ja quasi 4 Chips aus der MAX-Kategorie zu einem großem Chip verschmelzen, aber der Aufwand bringt ja nichts ohne ausreichende Skalierung.
-1
Baergolas
Baergolas11.04.22 14:18
Das Ergebnis erstaunt mich nicht, weil schon anderswo gelesen.

Anscheinend skaliert der M1 bis zum M1 Max perfekt, aber vom M1 Max zum Ultra aber nicht mehr. Deutlicher als bei der CPU-Leistung wird das bei der GPU. Woran das liegen mag, ist wohl noch ungeklärt, denn die Benchmark-Vergleiche, die Apple bei der Vorstellung des Studios angegeben hat, sind "real-life" noch nicht zu erreichen gewesen.

Es kann an der Software liege, sowohl bei den Anwendungsprogrammen als auch macOS, das (noch) nicht in der Lage ist, die Last perfekt auf die einzelnen Cores - CPU+GPU - des Ultra zu verteilen. Oder es liegt an der Ultra Fusion-Verbindung der Dies, die doch nicht so leistungsfähig ist. Letzteres wäre fatal.
+2
maculi
maculi11.04.22 14:20
Es ist doch ein alter Hut, das mehr Kerne nicht gleichbedeutend sind mit mehr Leistung, sondern die jeweilige Software muss auch in der Lage sein, die Leistung abzurufen, sprich sie muss gut Multiprozessoroptimiert sein. Sonst passiert es, das ein Kern rödelt ohne Ende während sich gleichzeitig die anderen zu Tode langweilen. Daher wäre es schön gewesen, wenn nebenher die Aktivitätsanzeige offen gewesen wäre um zu sehen, wie die einzelnen Kerne ausgelastet sind.

Zudem ist es ein offenes Geheimnis das die Abodobesoftware noch Möglichkeiten zur Optimierung bietet. Spannend wäre daher auch ein Test mit Programmen, bei denen bekannt ist das die Optimierung für viele Kerne deutlich besser ist. Was aber frustrierend ist ist das auch bei Final Cut in der neuen Version die Unterschiede so gering sind. Apple, nochmal ran und nachbessern.
+6
Baergolas
Baergolas11.04.22 14:28
@maculi: Gerade bei FCP ist es wohl so, dass es ein Update gibt - bei der Vorstellung des Studio von Apple verwendet -, das noch nicht erhältlich ist.

Und richtig, die Software muss die 20 Kerne des Ultra auch nutzen. Ob sie das macht, lässt sich gut an der Leistungsaufnahme erkennen. Der YouTube Blogger MaxTech hat das sehr gut dokumentiert, der 3 Studios gegeneinander getestet hat, den M1 Max 32 GPU 64 GB Ram, den M1 Ultra 48 GPU, 64 GB Ram und den M1 Ultra 64 GPU, 128 GB Ram. Gerade beim Topmodell wurden teilweise die CPU und vor allem die GPU nicht vollständig ausgelastet.

Sein Fazit war, die 64er GPU und 128 GB Ram braucht (fast) keiner und der Aufpreis ist es nicht wert.
+1
Thorin.IT
Thorin.IT11.04.22 14:51
Hier wird wie immer ignoriert , dass der Import von der I/O Leistung des Storagesystems abhängig ist und die ist bei beiden gleich . Sobald es um Berechnungen geht, da ist der Ultra schneller. Das ist aber eben keine Dateisystem-Aktion. Habe das vermehrt festgestellt in den letzten Tagen.
Dein lokaler IT-Support
+1
Thorin.IT
Thorin.IT11.04.22 15:05
Thorin.IT
... es um Berechnungen* geht, da ist der Ultra schneller...

*parallelisierbare
Dein lokaler IT-Support
+2
MacRS11.04.22 15:08
Bonsy
@Redaktion: Im vorletzten Absatz wurde der Ultra zum Ultimate
Tja dann gibt es wohl keine Werbevideos mehr mit Synium Software. Aber Glückwunsch, dass ihr den neuen Mac Pro schon in der Redaktion zu stehen habt
0
te-c11.04.22 15:09
Mein Fazit:
Bevor man als Bildbearbeiter also 3000 Euro Aufpreis in einen Ultra investiert sollte man lieber Capture One Pro statt Lightroom Classic benutzen.

Ich bin schon vor zig Jahren umgestiegen auf Capture One.

Sehr interessanter Vergleich mit den Geräten und Software. Solche Test sollten wesentlich mehr vollzogen werden.
+7
A500
A50011.04.22 15:09
Bleibt zu hoffen, dass den M1 Ultra nicht das gleiche Schicksal ereilt wie die vergangenen "Sondermodelle" mit Dual CPUs oder Dual GPUs. Wenn es zu wenig Marktanteil gibt passt kaum jemand die Software dafür richtig an.
+3
der_seppel
der_seppel11.04.22 15:11
te-c
Mein Fazit:
Bevor man als Bildbearbeiter also 3000 Euro Aufpreis in einen Ultra investiert sollte man lieber Capture One Pro statt Lightroom Classic benutzen.

Ich bin schon vor zig Jahren umgestiegen auf Capture One.

Sehr interessanter Vergleich mit den Geräten und Software. Solche Test sollten wesentlich mehr vollzogen werden.

genau das dachte ich auch. Das Capture einfach doppelt so schnell ist wie Lightroom ist die für mich interessantere Schlussfolgerung… ob doppelt so schnell wie schnell juckt mich nicht.
Kein Slogan angegeben.
+3
verstaerker
verstaerker11.04.22 15:13
A500
Bleibt zu hoffen, dass den M1 Ultra nicht das gleiche Schicksal ereilt wie die vergangenen "Sondermodelle" mit Dual CPUs oder Dual GPUs. Wenn es zu wenig Marktanteil gibt passt kaum jemand die Software dafür richtig an.

zumindest Apple könnte mal vorlegen und FCP endlich updaten .. die Leistungsgewinne des Ultras sind damit derzeit marginal
0
Flux11.04.22 17:21
Was wurde da eigentlich bei Lightroom getestet? CPU, GPU, Speicher­bandbreite und/oder SSD? So sagt mir der Test für Lightroom Classic lediglich, dass es mit dem M1 Ultra schneller geht, aber nicht wo genau der Unterschied herrührt.
+1
olilech11.04.22 17:33
Ist leider nichts neues, dass PS sehr schlecht skaliert. Mehr als 6 Kerne sind da schon fast Verschwendung. Liegt nicht an Apple. PS liebt möglichst große single core performance. Man muss es leider sagen, Adobe ist absolut unfähig.
+1
Tai
Tai11.04.22 18:03
d2o
Oder ist der M1 Ultra eher im Bereich von Musik einzusetzen, wo viele Spuren verwendet werden?

Es gibt Musiker, die sich als Symphoniker verstehen. Die könnten die Rechner mit den richtigen PlugIns und Sample Bis schon ausreizen. Oder diejenigen, die einfach CPU-lastige PlugIns einsetzen. Ansonsten ist die Leistung eines Mini M1 völlig ausreichend. Auch mit 100 Spuren. Grafik wird ohnehin fast nicht gefordert. Der einzige Punkt, wo es für Musiker eng werden kann, sind die 16 GB RAM maximal. Ich behaupte, dass es weniger als 5% der Musiker sind, die einen Mini M1 ausreizen.
0
David_B
David_B11.04.22 23:38
A500
Bleibt zu hoffen, dass den M1 Ultra nicht das gleiche Schicksal ereilt wie die vergangenen "Sondermodelle" mit Dual CPUs oder Dual GPUs. Wenn es zu wenig Marktanteil gibt passt kaum jemand die Software dafür richtig an.

Ich hab da noch Grand Central Dispatch in Erinnerung. So völlig ohne richtig angepasste SW geht dann wohl eben doch nicht.
0
struffsky
struffsky11.04.22 23:46
C! hat gerade erst mit dem letzten Update deutliche Geschwindigkeitssteigerungen realisiert. Das ist wirklich großartig. Wie würde der Vergleich jetzt erst aussehen?
Edit:DPReview hat wohl schon mit 15.2 getestet
0
d2o11.04.22 23:53
te-c
man lieber Capture One Pro statt Lightroom Classic benutzen.
Evtl. DXO Photolab noch.
+1
esc
esc12.04.22 09:35
Schlussendlich ist das Nadelöhr die Software, wenn diese im Extremfall nur einen Kern unterstützt, ist man auch mit einem Air M1 nicht viel langsamer.
+1
Michael Lang12.04.22 11:48
der_seppel
te-c
Mein Fazit:
Bevor man als Bildbearbeiter also 3000 Euro Aufpreis in einen Ultra investiert sollte man lieber Capture One Pro statt Lightroom Classic benutzen.

Ich bin schon vor zig Jahren umgestiegen auf Capture One.

Sehr interessanter Vergleich mit den Geräten und Software. Solche Test sollten wesentlich mehr vollzogen werden.

genau das dachte ich auch. Das Capture einfach doppelt so schnell ist wie Lightroom ist die für mich interessantere Schlussfolgerung… ob doppelt so schnell wie schnell juckt mich nicht.

Das ist auch der eigentliche Punkt.
Wenn man die beiden Programme bei gleicher Aufgabe vergleicht auf selbem Rechner, dann ergibt sich schon ein riesiger Performanceunterschied.
Somit ist die Software und deren Optimierung auf die entsprechende Hardware ausschlaggebend für die Performance.
Ich denke für den Ultra muß man noch speziell optimieren. Aber bei bestimmten Aufgaben bringen eben einfach nur mehr Kerne kaum mehr Performancegewinn.

Somit ist der Ultra wohl meist Overkill...

Aber mal abwarten was in Zukunft da noch an softoptimierung kommt. Apple müßte mit FCP da natürlich als Paradebeispiel vorangehen, damit man die theoretische Rechenleistung auch in real Life demonstrieren kann.
- Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn. - Hermann Oscar Arno Alfred Holz, (1863 - 1929), deutscher Schriftsteller
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.