Spotify meldet deutlichen Anstieg bei Premium-Abonnements seit App-Store-Änderung


Anfang Mai zwang ein kalifornisches Gericht Apple dazu, Links auf externe Kaufangebote in eingereichten Apps im US-App-Store zuzulassen. Während Apple der richterlichen Anordnung Folge leistete und Links auf externe Zahlungsdienstleister erlaubte, reichte der Konzern gleichzeitig eine Klage ein, kombiniert mit einer Bitte auf einstweilige Verfügung: Die Neuregelung solle schnellstmöglich ausgesetzt werden, bis eine endgültige Entscheidung gefallen sei. Spotify war einer der ersten App-Anbieter, welcher die neue Freiheit ausnutzte: Seitdem können US-Nutzer in der Spotify-App auf einen Link klicken, um eine Browser-Seite mit einem Bezahlformular zu öffnen. In einem
Sachverständigengutachten weist Spotify auf merklich gestiegene Umsätze in der iOS-App im Mai hin – und sieht einen Zusammenhang zu der neuen Link-Regelung.
Während nämlich die Umsätze in der Android-App in den vergangenen Wochen weitgehend gleichgeblieben sind, verzeichnete Spotify einen deutlichen Umsatzanstieg bei Einnahmen, welche über die iOS-Plattform entstanden sind. Das liege an den nun erlaubten Links auf externe Bezahlangebote, argumentiert der Streaming-Anbieter. Diese könne Spotify auch in iOS-Mitteilungen nutzen:
Da Spotify jetzt in der Lage ist, Mitteilungen mit Sonderangeboten in der App zu versenden, hat sich das Unternehmen in letzter Zeit auch darauf konzentriert, den Nutzern neue Funktionen vorzustellen. So hat Spotify am 16. Mai ein weiteres App-Update veröffentlicht, das es allen Nutzern ermöglicht, einzelne Hörbücher unabhängig von einem monatlichen Premium-Abonnement zu kaufen.
Spotify weigert sich seit Jahren, Apple die Provision von 30 Prozent bei jedem App-Umsatz zu zahlen. Apples bisherige Regelung, eine Verlinkung von externen Bezahloptionen an eine Kommission von 27 Prozent zu binden, hält Spotify für eine Farce: Das Resultat sei effektiv teurer für App-Entwickler als die App-Store-Kommission. Das Stellvertretergutachten spricht sich dagegen aus, Apples Antrag auf einstweilige Verfügung stattzugeben.
In der EU müssen Spotify-Nutzer weiterhin das Kleingedruckte lesen, um herauszufinden, wie man ein Abonnement abschließt.
Bisher nur US-KundenTrotz einer ähnlichen Auseinandersetzung in der EU im Rahmen des Digitale-Märkte-Gesetzes müssen Spotify-Nutzer in der Europäischen Union weiterhin auf einen Link auf externe Bezahlinhalte verzichten. Vor einem Monat verhängte die EU-Kommission deswegen eine Strafe von einer halben Milliarde Euro gegen Apple und forderte den Abbau von
Hindernissen, welche Anwendern den Zugang zu potenziell günstigeren Angeboten erschweren.