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Epic-/Apple-Causa: Apple geht mit Eilantrag gegen Verordnung vor – und argumentiert mit Milliardenschaden

Apple hat sich in dem Gerichtsverfahren mit Epic Games bislang nicht gerade mit Ruhm bekleckert: Zwar konnte das Unternehmen die zuständige Richterin davon überzeugen, mit dem hauseigenen App Store kein Monopol auf dem Markt innezuhaben, allerdings blitzte der Konzern mit dem Anliegen ab, den Entwicklern zu verbieten, Links für externe Zahlungsdienste zu setzen. Eine einstweilige Verfügung des Gerichts, die keinen Aufschub duldet, erlaubt App-Anbietern in den USA nun, genau das zu tun, ohne Apple am Umsatz zu beteiligen. Cupertino geht jetzt dagegen vor.


Anordnung des Gerichts geht Apple eindeutig zu weit
Apple leistet der Anordnung des Gerichts Folge und erste Apps wie Spotify, Patreon und Kindle liegen bereits in aktualisierten Versionen vor, welche In-App-Käufe abseits von Apples Bezahlsystem erlauben. Apple möchte die Sache jedoch nicht auf sich sitzen lassen: Das Unternehmen strengt ein Berufungsverfahren an und reichte am vergangenen Mittwoch einen Dringlichkeitsantrag beim zuständigen Gericht in Kalifornien ein. Dabei geht es vor allem um zweierlei: Der Konzern möchte jenes Verbot aussetzen, das Provisionen für Käufe, welche über externe Links erfolgen, untersagt. Ferner möchte Apple die Gestaltungsfreiheit für jene Links wiedererlangen: Cupertino will also weiterhin den Stil, die Sprache und die Platzierung der Links in den iOS-Apps nach eigenem Ermessen festlegen.

Apple erklärt, einen enormen Schaden aufgrund der einstweiligen Verfügung hinnehmen zu müssen
Apple behauptet, die Bestimmungen der einstweiligen Verfügung würden weit über jene aus dem Jahr 2021 hinausgehen: Damals monierte die zuständige Richterin, dass Apple Links zu externen Zahlungsdienstleistern untersagte. Cupertino gewährte zwar fortan derartige Links, verlangte jedoch weiterhin eine Umsatzbeteiligung in Höhe von 27 Prozent. Die nun vom Gericht angeordneten Auflagen hätten einen strafenden Charakter und würden neue Verpflichtungen schaffen, welche bislang rechtlich nicht geklärt seien. Dem Unternehmen entstehe so ein irreparabler Schaden, der „Hunderte Millionen bis Milliarden“ US-Dollar koste. Das Gericht habe zudem auf die Preisbildung Einfluss genommen, was gegen kalifornisches Recht und die US-Verfassung verstoße. Apple bittet das Gericht um eine Entscheidung bis zum 28. Mai.

Kommentare

milk
milk08.05.25 13:51
Cooles Argument. Wenn wir unsere Monopolstellung nicht weiter ausnutzen können, dann entgehen uns Milliarden der Beträge, die ihr als gesetzeswidrig befunden habt.

Wow Apple, einfach wow.
+8
MikeMuc08.05.25 14:14
milk
man kann es aber auch so sehen: wir haben den Wortlaut des Urteils umgesetzt und sollen jetzt für ein Verhalten „bezahlen / bestraft“ werden welches nicht im damalige Urteil stand. Hätte die Richterin damals ihr Urteil weitläufig er gefasst, dann hätte Apple anschließend nicht so agieren können wie sie es getan haben.
Wir werden es irgendwann erleben, wie das nach US Recht am Ende ausgeht
-2
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck08.05.25 14:23
MikeMuc
Apple war sich mit großer Wahrscheinlichkeit darüber bewusst, dass die erste Umsetzung des Urteils nicht im Sinne des Urteils war. Ganz im Sinne von
+2
MacNu9208.05.25 14:31
Wenn man sich das ansieht, kann man nur heilfroh sein, dass das geplante Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP nicht gekommen ist. Dann nämlich könnten Firmen ganze Staaten wegen Behinderung ihres Geschäftes und entgangener Gewinne verklagen. Die dazugehörigen Gerichtsverfahren wären nicht mal öffentlich geworden, sondern wären hinter verschlossenen Türen verhandelt worden. Dreister kann man die Bürger nicht um ihr Staatsvermögen bestehlen.
+5
Kerman7908.05.25 16:07
ja wie jetzt? ich dachte, Apple weiß nicht wieviel Umsatz mit dem AppStore
gemacht wird, weiß aber, dass ein Milliardenschaden droht???
+11
Ursuppe08.05.25 20:36
Ich zähle die Tage bis der Buchhalter Tim Cook endlich seinen Hut nimmt. Ich war gestern in einem Apple Store und vom früheren Tempel-Gefühl ist nichts mehr da. Ich fühlte mich eher wie in einer Wettbude. Wie kann man sich nur so offensichtlich gegen die eigene Entwickler Community und User stellen. Für ein bisschen mehr Profit. Das will mir nicht in den Kopf. Tritt endlich ab und mach Platz für jemanden der weiß was Apples Werte sind.
+2

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