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DMA: EU belegt Apple mit Millionenstrafe – und fordert ein Einlenken Cupertinos

Apple preist den hauseigenen App Store für das iPhone und iPad als die Plattform für Software schlechthin an und betont immer wieder, wie einfach sich etwa der Download und die Bezahlung der Apps gestaltet. Das liegt vor allem an einigen Beschränkungen, welche das Unternehmen den Entwicklern auferlegt, erklärt die EU-Kommission – und belegt Apple mit einer Millionenstrafe. Das Unternehmen habe den Vorgaben des DMA nicht entsprochen. Meta kommt ebenfalls nicht ungeschoren davon.


Strafe fällt überaus gering aus
Apple hindert Entwickler daran, Nutzer über alternative Zahlungsmöglichkeiten abseits des App Stores zu informieren und andere Vertriebskanäle voll auszuschöpfen, so die Argumentation der EU-Kommission. Verbrauchern würde somit der Zugang zu potenziell günstigeren Angeboten erschwert. Es müsse Entwicklern möglich sein, Kunden kostenlos zu Bezahlmethoden fernab des App Stores in Kenntnis zu setzen und zu entsprechenden Angeboten zu führen. So soll es etwa möglich sein, mit Links auf gesonderte Seiten zu verweisen, um zusätzliche Inhalte kaufen zu können. Apple wurde angehalten, „technische und kommerzielle Beschränkungen“ zu unterlassen. Die Strafe gegen Apple beläuft sich auf 500 Millionen Euro. Damit liegt die Kommission weit unter der möglichen Höchststrafe, welche bei zehn Prozent des Jahresumsatzes des betroffenen Unternehmens liegt.

Apple möchte Berufung einlegen
Apple zeigt sich in einer ersten Stellungnahme erwartungsgemäß wenig begeistert: Das Vorgehen der Kommission sei „unfair“. Der Konzern habe Hunderttausende von Stunden für die Entwicklung investiert und Dutzende Änderungen vorgenommen, um dem Gesetz zu entsprechen. Die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer seien mit diesen Entscheidungen gefährdet. Cupertino kündigte zudem an, Berufung einzulegen.

Strafe auch für Meta
Es gibt jedoch auch eine gute Nachricht für Apple: Die Änderungen am Betriebssystem, um Default-Apps wie etwa den Standard-Internetbrowser konfigurieren zu können, erweisen sich aus Sicht der EU als ausreichend. Übrigens nahm die Kommission auch Meta ins Visier: Das Unternehmen wurde mit einer Geldstrafe in Höhe von 200 Millionen Euro belegt, weil das Pay-or-consent-Modell nicht mit EU-Recht vereinbar sei. Dieses Modell stellt Nutzer von Facebook und Instagram vor die Wahl, personenbezogene Daten preiszugeben oder ein kostenpflichtiges und werbefreies Abonnement abzuschließen.

Kommentare

desko7523.04.25 14:09
Würde mich nicht wundern, wenn Trump die Zahlung, sollte denn der Rechtsweg komplett ausgeschöpft worden sein, und Apple (und Meta) wirklich zahlen muss, mit irgendeinem Vorwand verbietet.
0
andi.bn23.04.25 14:18
Ich mache Werbung dafür, wie toll man bei mir einkaufen kann und muss dann dafür Strafe zahlen. Ich weiß immer noch nicht was ich davon halten soll.
-6
MetallSnake
MetallSnake23.04.25 14:22
"Hunderttausende von Stunden Entwicklung" für nur "Dutzende Änderungen" klingt äußerst ineffizient.
The frontier of technology has been conquered, occupied and paved over with a parking lot.
+11
Moranai
Moranai23.04.25 14:59
andi.bn

ich glaube das liegt daran dass du das Thema nicht verstanden hast
+13
andreasm23.04.25 15:01
desko75
Würde mich nicht wundern, wenn Trump die Zahlung, sollte denn der Rechtsweg komplett ausgeschöpft worden sein, und Apple (und Meta) wirklich zahlen muss, mit irgendeinem Vorwand verbietet.
Ich denke bis der Rechtsweg ausgeschöpft ist dürfte die Amtszeit von Trump schon lange lange hinter uns liegen. Siehe z.B. das Verfahren gegen Intel, welches sich am Ende gut und gerne 10 Jahre oder mehr gezogen hat.
+4
aMacUser
aMacUser23.04.25 15:26
MTN
Die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer seien mit diesen Entscheidungen gefährdet.
Die Standardantwort auf alles. Also so langsam ist das einfach nur noch lächerlich. Merkt denn niemand bei Apple, wie unsinnig das eigentlich ist?
+8
MiiChaT23.04.25 15:35
Finde es auch komisch, dass EDEKA nicht darauf hinweist, dass ich das gleiche Produkt auch in einem Discounter kaufen könnte… als ob es auch andere Läden gäbe
Was kommt als Nächstes?
Händler werden genötigt bei jedem Angebot einen Vermerk zu platzieren, das das selbe Produkt gegebenenfalls bei einem Mitbewerber zeitweise günstiger zu erstehe ist?
-12
MetallSnake
MetallSnake23.04.25 15:42
Erschreckend wieviele Leute, selbst unter Lesern von Fachseiten wie MTN, die Problematik nicht verstehen.
The frontier of technology has been conquered, occupied and paved over with a parking lot.
+16
aMacUser
aMacUser23.04.25 15:45
MiiChaT
Finde es auch komisch, dass EDEKA nicht darauf hinweist, dass ich das gleiche Produkt auch in einem Discounter kaufen könnte… als ob es auch andere Läden gäbe
Was kommt als Nächstes?
Händler werden genötigt bei jedem Angebot einen Vermerk zu platzieren, das das selbe Produkt gegebenenfalls bei einem Mitbewerber zeitweise günstiger zu erstehe ist?
Du hast das "Problem" nicht verstanden. Hier geht es nicht darum, ob eine App im Google Play Store günstiger ist, als im Apple App Store. Hier geht es darum, dass eine Bezahlmethode günstiger ist, als eine andere.
Lass mich dein Supermarkt-Beispiel dafür benutzen: Im Supermarkt kann man ja in der Regel mit verschiedenen Methoden bezahlen (Bargeld, Girocard, Kreditkarte, Supermarkt-App). Und jetzt stell dir vor, dein Einkauf würde unterschiedlich viel kosten, je nach Bezahlmethode. Würdest du nicht wollen, dass der Supermarkt dir deutlich zeigt, mit welcher Bezahlmethode du wie viel zahlen musst? Um so eine Art Sachverhalt geht es hier.
+11
Marcel Bresink23.04.25 15:59
aMacUser
Hier geht es darum, dass eine Bezahlmethode günstiger ist, als eine andere.

Auch darum geht es nicht (nur). Es geht darum, dass Apple versucht, jeden anderen Weg, Apps anzubieten, außerhalb der EU grundsätzlich zu verbieten und innerhalb der EU mit allen nur zur Verfügung stehenden Mitteln zu behindern.

Es wird außerdem massiver Druck von Apple ausgeübt, Apps, deren Dokumentation und deren Werbematerial immer so zu zensieren, dass keine Konkurrenz zu Apple entstehen kann. Das wird dann noch garniert mit den üblen Behauptungen, niemand anders als Apple könnte für höhere Sicherheit sorgen oder Apps mit besserem Datenschutz liefern.
+19
Kehrblech23.04.25 16:07
Und der Hintergrund ist, dass Apple Umsatzbeteiligungen liebt (und möglichst vorzuschreiben versucht): wenig Arbeit, viel Kohle!
+3
Marcel Bresink23.04.25 16:28
MiiChaT
Finde es auch komisch, dass EDEKA nicht darauf hinweist, dass ich das gleiche Produkt auch in einem Discounter kaufen könnte

Was würdest Du davon halten, wenn EDEKA jede Verpackung öffnet und das angebotene Produkt zerstört, sobald in oder auf der Verpackung erwähnt wird, dass es noch andere Händler als EDEKA gibt?

Aber ausnahmsweise darf der Produkthersteller eine solche Erwähnung vorsehen, wenn er vorher
- einen komplizierten Antrag dafür stellt,
- dieser Antrag nach Gutdünken genehmigt oder auch nicht genehmigt wird,
- das Produkt so abändert, dass jedes Lesen dieser Erwähnung an EDEKA gemeldet wird,
- für jedes Verwenden einer solchen Erwähnung Schutzgeld zu zahlen ist,
- auf die Verpackung ein Warnhinweis zu drucken ist, dass jeder andere Händler schlechter als EDEKA ist?
+9
Unwindprotect23.04.25 16:32
Das Problem hier ist ein klassischer Interessenkonflikt.

Apple will verhindern, dass App-Entwickler ihren für iOS etablierten Vertriebskanal für Apps umgehen. Der Grund dafür ist vielschichtig:

1) Provision:
Apple verdient an App-Verkäufen über ihren Vertriebskanal eine Provision. Wären andere Vertriebskanäle möglich, dann würde Apple diese Provision entgehen. Es sollte klar sein, dass Apple das doof findet.

2) Kontrolle
Apple möchte weitgehend die Kontrolle darüber haben welche Apps in den AppStore gelangen können. Betrugsapps oder tausende Varianten derselben Primitiv-Idee sind natürlich nichts was man vor allem im AppStore sehen möchte. Wie gut diese Überprüfungen sind steht dabei auf einem anderen Blatt. Was aber auf jeden Fall sicher ist: Ja, es sind Apps legitim und zum Vorteil der Kunden entfernt worden. Was ebenso klar ist: Es gibt immer wieder plausible Verdachtsmomente, dass Apple diesen Mechanismus nutzt um die Konkurrenz zu behindern... und das ist schlecht.
+4
sudoRinger
sudoRinger23.04.25 16:33
Marcel Bresink
Aber ausnahmsweise darf der Produkthersteller eine solche Erwähnung vorsehen, wenn er vorher
...
- auf die Verpackung ein Warnhinweis zu drucken ist, dass jeder andere Händler schlechter als EDEKA ist?
und nicht zu vergessen, ein Hinweis, dass der Kauf in der Gemüseabteilung des anderen Händlers die Gesundheit gefährdet (kein EDEKA-Gemüse-Review!)
+9
sudoRinger
sudoRinger23.04.25 16:37
Unwindprotect
Wie gut diese Überprüfungen sind steht dabei auf einem anderen Blatt. Was aber auf jeden Fall sicher ist: Ja, es sind Apps legitim und zum Vorteil der Kunden entfernt worden.
Und klar ist auc.h dass etliche Spam-Apps durch Apples Review kommen. Der Review funktioniert nicht, weil Apple den Code nicht prüfen kann.

Apple drängt nicht nur zur Zahlung über den App Store, fast schlimmer ist, dass nur Abo und Kauf angeboten wird. Es gibt keine Upgrade-Preise oder andere flexible Bezahlmodelle.
Da der App-Kauf für die Entwickler unwirtschaftlich ist, führen alle Entwickler Abos ein. Der Grund dafür sind nicht die Entwickler, sondern Apples unflexible Abrechnungsmethoden.
+9
Wessalius23.04.25 18:17
sudoRinger

Gab es nicht mal einen Artikel darüber, dass man es TimApple zu verdanken hat, dass die Aboseuche ausgebrochen ist?
+2
Radetzky23.04.25 18:25
Ich persönlich vermisse keinen zweiten oder dritten oder oder App-Store.
0
sudoRinger
sudoRinger23.04.25 19:04
Wessalius
sudoRingerGab es nicht mal einen Artikel darüber, dass man es TimApple zu verdanken hat, dass die Aboseuche ausgebrochen ist?

Die Entwicklung des App Stores ist ein Stück weit ein glücklicher Zufall für Apple.
Am Anfang benötigte Apple ein Distributionsmodell für Apps und hatte als Vorlage nur den Musikshop von iTunes. Also wurden Apps verkauft wie Musikstücke. Das lief dann besser als erwartet.

Später kamen Qualitätsapps dazu und 2016 ist Apple dann mit der Einführung von Abos den Entwicklern entgegengekommen. Das erwies sich als Gelddruckmaschine für beide Seiten.

Soweit ist das alles nachvollziehbar. Erst danach wird es unschön: Apple weigert sich beharrlich, offizielle Möglichkeiten für kostenpflichtige Upgrades innerhalb derselben App anzubieten. Stattdessen muss ein Entwickler eine komplett neue App als Version V2 einreichen. Hier lässt sich vermuten, dass Apple Upgrades bewusst nicht ermöglicht, weil sich mit Abos - besonders für Apple selbst - deutlich mehr Geld verdienen lässt. Synium bietet als Kompromiss eine neue App-Versionen für eine befristete Zeit zu 50 % an (für Alt- und Neukunden).

Zum Teil als Quelle:
+5
RAW23.04.25 21:54
Es wäre toll, wenn die Entwickler volle Freiheit bei der Preisgestaltung als auch Modell (Vollversion, Update oder Abo) hätten. Dagegen aber Apple eine Entschädigung pro download für den Betrieb der Infrastruktur erhält.
Somit wäre der Wettbewerb unter den Entwicklern und den Plattformbetreiber gewährt.
0
pentaxian
pentaxian23.04.25 23:11
die Strafe ist absolut lächerlich, das Zehnfache wäre angemessen...
mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)
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