Kuo: Apple weiß, dass Apple Intelligence nicht überzeugt – und rechnet mit abgeschwächtem iPhone-Absatz


Die Marketingkampagne zur Einführung des iPhone 16 stellte vor allem eine Funktion in den Mittelpunkt, nämlich Apple Intelligence. Große Werbetafeln und sogar Leuchtbänder am Eingang des Glaswürfel-Stores zu New York verkündeten "Hello, Apple Intelligence". Das war ein durchaus merkwürdiges Vorgehen, immerhin standen die KI-Funktionen zu jenem Zeitpunkt noch für niemanden zur Verfügung – erst Ende Oktober gaben die ersten der angekündigten Features ihre Premiere in den USA.
Auf der letzten Pressekonferenz zur Verkündung der Quartalszahlen ließ Tim Cook verlauten, für wie viel iPhone- und Mac-Nachfrage Apple Intelligence sorge. Das ließ zahlreiche Marktbeobachter verwundert die Augenbrauen hochziehen, bescheinigten doch alle Umfragen sehr niedriges Interesse, kaum Features standen zur Verfügung – und weltweit gesehen konnten auch kaum Nutzer überhaupt darauf zugreifen.
"Enttäuschende Performance", gedämpfte PrognosenWie der Marktbeobachter Ming-Chi Kuo ausführt, realisiere Apple intern aber sehr genau, wie es wirklich um Apple Intelligence bestellt ist. Man wisse um die "enttäuschende Performance" und gehe keinesfalls mehr davon aus, dass es sich um ein schlagkräftiges Verkaufsargument handle. Die eigenen Prognosen haben sich als nicht zu halten herausgestellt.
Öffentliche Aussagen dazu gibt es nicht, doch laut Kuo teilte Apple verschiedenen Zulieferern sehr vorsichtige Absatzerwartungen mit. Selbst wenn Apple offiziell keine Stückzahlen dokumentiert, sind die Geschäftszahlen und Quartalsprognosen der Partner oft ein starker Indikator hinsichtlich Apples Abschneidens.
Laut Kuo dürfte auch die bis letzte Woche intensiv beworbene, nun aber auf 2026 verschobene Siri-Überarbeitung für Zurückhaltung sorgen. Die bis dato wenig überzeugende Darbietung von Apple Intelligence sowie Siri (nun noch länger ohne erweiterte Sprachfunktionen) dürfte sich längerfristig negativ auswirken.
Dennoch hoher Absatz – nur eben ohne die erhofften ZuwächseAllerdings ist bei den Angaben zu beachten, dass niemand von einem iPhone-Abschwung und einbrechenden Verkaufszahlen ausgeht. Stattdessen erfüllen sich wohl nur die Hoffnungen nicht, durch neuartige Software-Funktionen ein Absatzplus zu erwirtschaften und überdurchschnittlich viele Kunden zum Umstieg auf die neue iPhone-Generation zu bewegen. Reduzierte Bestellungen und zurückhaltende Prognosen sollten daher eher als "keine hohen Steigerungen zu erwarten" und nicht als "Umsätze werden sinken" interpretiert werden. Zahlreichen Marktdaten zufolge kommt das iPhone 16 auf hohe Nachfrage – nur sorgt Apple Intelligence eben nicht wie erwartet für noch reißenderen Absatz.