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EU: Wohl keine EU-Digitalsteuer für Apple und Co. – Viele Steuerschlupflöcher bleiben

Herkömmliche Steuermodelle gelten für die Besteuerung digitaler Produkte mittlerweile als antiquiert. Großkonzerne sind in der Lage, ihre Gewinne so zwischen Ländern zu verschieben, dass möglichst geringe oder gar keine Steuern fällig werden. Apple zeigte sich diesbezüglich einst außerordentlich kreativ und senkte durch ein höchst komplexes Modell den effektiven Steuersatz auf 0,005 Prozent. Dies war möglich, indem sich Tochterunternehmen untereinander hohe Lizenzgebühren für eigene Technologien in Rechnung stellen, diese dann wiederum zwischen Ländern transferierten. Zwar ist besagtes Schlupfloch inzwischen geschlossen, dennoch gibt es weiterhin viele Möglichkeiten, Steuern auf Online-Angebote weit unter das Niveau physischer Güter zu drücken.


Digitalsteuer fehlt plötzlich in den Budgetvorschlägen
Seit Jahren wird daher diskutiert, ob es eine europaweite Digitalsteuer geben sollte. Mehrere Länder versuchten einen Alleingang, in der EU arbeitete man lange auf eine einheitliche Regelung hin. Diese sollte nur ab einer gewissen Unternehmensgröße gelten, dafür aber sicherstellen, dass die reichsten Unternehmen nicht besonders niedrige Steuersätze herbeiführen. Wie es nun aber aussieht, scheinen die Pläne zu den Akten gelegt zu werden. Im Rahmen der Verhandlungen rund um ein neues Handelsabkommen zwischen den USA und der EU fehlt nämlich die besagte Abgabe in der Liste der Vorschläge.

Big Tech darf jubeln
Zwar gibt es wohl in Zukunft EU-weit geltende Regelungen für Tabak-Produkte, eine Abgabe für weggeworfene elektronische Geräte sowie Unternehmenssteuern für Konzerne mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresabsatz – jedoch keine dedizierten Steuern mehr, welche vor allem die größten Online-Anbieter wie Apple und Co. betreffen würden. Da sich der Budgetvorschlag auf einen Zeitraum von sieben Jahren bezieht, wäre damit auf lange Sicht hin nicht mit derlei Gesetzgebung zu rechnen. Dies gilt als Erfolg für Big Tech, allerdings auch für Trump, der die Streichung besagter Ideen vehement gefordert hatte.

Kommentare

Deppomat15.07.25 11:33
Hey toll 🥳 Die Umverteilung geht weiter ⬆️
+9
Deichkind15.07.25 12:06
Die Digitalsteuer wäre ein Zoll für importierte nicht-physische Güter gewesen, wobei ich nicht verfolgt habe, ob sie auch auf Angebote erhoben werden sollte, bei denen die Nutzer lediglich ihre Daten für den Verkauf an die Werbeindustrie abgeben.
+3
Calibrator15.07.25 13:38
Es ist doch egal, wie so etwas heisst. In jedem Fall werde ich als Kunde diese Beträge direkt oder indirekt bezahlen müssen. Die Hersteller und Händler passen ihre Kalkulation an - fertig. Wenn mir das dann zu teuer wird, dann halt kleiner, seltener oder ganz etwas Anderes.
-2
TotalRecall
TotalRecall15.07.25 14:14
Hast was anders vermutet Hab schon lange das Vertrauen in die Politik verloren. Und mit Merz, der aktuellen Regierung wird es nur schlimmer
Deppomat
Hey toll 🥳 Die Umverteilung geht weiter ⬆️
+2
Robby55515.07.25 15:22
Offensichtlich gibt es doch noch ein paar vorausschauende Entscheider bei der EU die mal die Risiken erkannt haben was es bedeutet wenn eine US Regierung eine Order raus gibt um allen digitalen Diensten kurzzeitig den Stecker zu ziehen.

Kein Microsoft 368 für Unternehmen, keine Google Cloud, keine Oracle Clouddienste, kein Amazon AWS, keine Kreditkartenzahlungen mehr per MasterCard, VISA oder AmEx usw. Von Netflix & Co reden wir erst gar nicht weil nicht essentiell. So schnell ist das bei der Geschwindigkeit mit der hierzulande etwas neues umgesetzt wird, nicht zu ersetzen. Die einzigen die weitgehend autark von den US Diensten agieren können sind die Chinesen weil sie für so gut wie alles ihre eigenen Dienste haben.
-8
PorterWagoner
PorterWagoner15.07.25 15:51
...und damit den US-Konzernen ein Drittel des Umsatzes nehmen, sodass die meisten direkt Verluste schreiben würden? Wegen drei Prozent angedrohter Digitalsteuer? Das würde selbst diese Regierung nicht machen. Wobei...
+4
Robby55515.07.25 16:04
PorterWagoner
...und damit den US-Konzernen ein Drittel des Umsatzes nehmen, sodass die meisten direkt Verluste schreiben würden? Wegen drei Prozent angedrohter Digitalsteuer? Das würde selbst diese Regierung nicht machen. Wobei...

Genau dieses Wobei meine ich. Schau dir an wie schnell man bei den Russland Sanktionen die Kreditkarten von einem Tag auf den anderen unbrauchbar gemacht hat. Manch ein Urlauber hatte dann im Ausland ziemliche Probleme. Mittlerweile haben einige russische Banken auf das chinesische Union Pay umgeschwenkt, das kannst mittlerweile selbst an vielen Geldautomaten hierzulande schon nutzen.
+2

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