

Echte Überraschungen in der Apple-Welt sind selten geworden. So gab es auch beim „Awe Dropping“-Event am Dienstag dieser Woche nichts, was nicht im Vorfeld schon irgendwie ganz oder teilweise durchgesickert war. Nichtsdestotrotz sind die Neuvorstellungen durchaus einen genaueren Blick wert, denn auch wenn keine Revolution dabei ist, sind die Verbesserungen vor allem am iPhone 17/Pro doch in der Summe aller Dinge ein ordentlicher Fortschritt. Und manchmal sind es gerade diese Detailoptimierungen, die entscheidende Kaufanreize setzen. Wie etwa die Tatsache, dass nun alle drei Kameras im 17 Pro einen 48 MP Fusion-Sensor haben und es einen 8-fachen Zoom mit umgerechnet bis 200 mm Brennweite gibt.
MTN hat sämtliche Neuheiten während und gleich nach der Veranstaltung ausführlich vorgestellt. Ich möchte mich hier nur auf die zwei Hauptattraktionen – iPhone 17 (Pro) und Apple Watch Series 11 – konzentrieren und meine Gründe schildern, warum diese für mich nach einigen Jahren mal wieder Anlass für einen Generationenwechsel sind.
iPhone 17 ProMein aktuelles iPhone ist das 14 Pro, welches gut geschützt in einer Carbonhülle von Filono steckt (siehe
Testbericht) und nach wie vor zuverlässig seinen Dienst verrichtet. Und doch habe ich mich in diesem Jahr dazu entschlossen, ein neues iPhone anzuschaffen. Aus diversen Gründen. Mein jetziges iPhone wird natürlich nicht gleich zu Elektroschrott, sondern wird einem anderen Nutzer hoffentlich noch über Jahre zu Diensten sein.
In diesem Jahr präsentierte Apple mit dem iPhone 17 Air eine neuartige Modellvariante, die für mich eine Überlegung wert war. Aber leider nur kurz. Grundsätzlich fand ich die Option verlockend, ein deutlich flacheres und leichteres iPhone zu haben, das in der Hosen- und Jackentasche noch weniger aufträgt. Das normale Pro samt Hülle ist doch immer ein gewisser Klotz am Bein – im doppelten Wortsinn.
Doch das neue Air schied für mich schnell wieder aus. Eigentlich schon, bevor es offiziell vorgestellt wurde, denn es war klar, dass das „Luft“-iPhone nicht nur einen deutlich schwächeren Akku, sondern vor allem eine stark abgespeckte Kamera haben würde. Und genau die wird für mich im iPhone immer wichtiger, da ich sie immer häufiger auch beruflich nutze. Die schwere Systemkamera bleibt nicht nur auf privaten Ausflügen immer häufiger zu Hause. Der Gedanke „das iPhone reicht aus“ setzt sich immer häufiger durch.
Kurz vor dem Event sprach ich noch mit meinem Bruder darüber, der ein iPhone 12 nutzt. Auch er denkt hauptsächlich wegen der Kamera über ein neues iPhone nach. Und für ihn dürfte das ein noch viel deutlicherer Qualitätssprung sein. Doch auch für mich bietet das 17er starke Anreize in Sachen Fotografie.
Wie oben kurz genannt, sind die neuen, größeren Fusion-Sensoren mit 48 Megapixeln physischer Auflösung in allen drei Kameras ein starkes Argument. Wie auch die verbesserte Reichweite bis 200 mm, auch wenn der „8-fach“ Zoomfaktor letztlich nur ein 12-MP-Crop aus der Mitte des 48-MP-Sensors ist. Beim 14 Pro endet die (optische) Reichweite bei vergleichsweise lächerlichen ca. 77 mm (KB-äquivalent)bei 12 MP Auflösung. Also ein deutlicher Gewinn beim 17 Pro. Doch auch die restlichen Kamera-Features überzeugen mich. – So wie übrigens auch die Farbe Cosmic Orange. Krass, aber geil!
Die restlichen Neuerungen am iPhone 17 Pro treten dagegen schon stärker in den Hintergrund. Weder die Prozessorleistung noch die Bildschirmtechnologie, die Akku-Kapazität oder was sonst noch alles an der Hardware erneuert und verbessert wurde, wären für mich ausreichend Grund für einen Neukauf gewesen. Allein das Kameramodul macht hier den Unterschied. – Was ich mir auch ein bisschen damit schönrede, dass der Akku in meinem iPhone langsam leichte Alterungserscheinungen aufweist (90% – *hüstel*) und ein iPhone mit USB-C statt Lightning-Anschluss auch schön wäre.
Wie sich das neue iPhone in der Praxis schlägt und ob sich damit in der Praxis noch weitere nützliche Dinge ergeben, werde ich dann hier berichten.
Apple Watch Series 11Ich bin Apple-Watch-Nutzer der ersten Stunde. Auch wenn ich sie nur noch selten nutze, habe ich nach wie vor eine „Series 0“ funktionsfähig auf dem Nachttisch liegen. Die bleibt auch. Und sei es nur, um irgendwann mal einen echten Klassiker im Besitz zu haben. Meine Modellfolge bei Watches ist aber deutlich länger als bei iPhones. So kam nach der „0“ die Series 6 Edition Titanium (siehe Testbericht), die nach wie vor im Einsatz ist. Ich schätze diese Smartwatch für ihr angenehm leichtes und robustes Titan-Gehäuse, ihre Health-Features und ihre Zuverlässigkeit.
Funktional ist die Apple Watch auch aus gesundheitlichen Gründen inzwischen ein wichtiges Stück Technologie in meinem Leben geworden. Die Überwachung diverser Gesundheitsparameter und Aufzeichnung von Trainings ist ein wesentlicher Faktor.
Umso gespannter war ich auf die neue Series 11, die schon laut Gerüchteküche eine Funktion bekommen sollte, um Warnungen bei zu hohem Blutdruck ausgeben zu können. Keine echte Blutdruckmessung – das ist technisch leider noch nicht gelungen – aber die jetzt integrierte Funktion, die übrigens auch für ältere Watches ab Series 9 und Ultra 2 verfügbar wird, ist doch ein starkes Argument.

Davon abgesehen ist der Schritt von Series 6 zu 11 auch sonst schon deutlich spürbar. Die Frage war eigentlich nur, ob es diesmal vielleicht eine Ultra werden sollte. Schließlich wurde auch die Ultra 3 vorgestellt. Da ich kein Extremsportler und auch keine 20 mehr bin, scheint dieses auf Outdoor- und Sport-Junkies ausgelegte Modell seit jeher etwas over the top für mich zu sein. Einzig ihre bessere Akkukapazität schien mir ein gutes Argument zu sein, doch zum ersten Mal in der Geschichte der Watch hat das „normale“ Modell ein Akku-Update erhalten. Statt 18 soll sie nun 24 Stunden durchhalten, was je nach Nutzung durchaus auch zwei bis drei Tage bedeuten kann.
Da ich die Watch sowieso über Nacht immer lade, ist das kein so großes Ding, jedoch könnte die verbesserte Ausdauer im Zusammenhang mit der Schlafüberwachung doch noch an Bedeutung gewinnen. Nach Betrachtung vieler weiterer Parameter bleibe ich bei der Normalversion der Watch. Die wirkt nicht ganz so klobig und steht auch in Sachen Displaytechnik der Ultra nicht nach.
AirPods Pro 3Erstaunlicherweise sind auch die AirPods (Pro 2) für mich, der ich sonst als alter HiFi-Hase eigentlich ganz andere Kopfhörer nutze, zu einem nützlichen Tool geworden. Allerdings ausschließlich für sportliche Betätigungen. Siehe dazu auch diesen Test und diesen Selbstversuch.
Die nun vorgestellten AirPods Pro 3 bieten mit ihrer Funktion zur Messung der Herzfrequenz und Körpertemperatur auch ein interessantes neues Health-Feature. Auch das „Babelfisch-Feature“ zur Live-Übersetzung zwischen Gesprächspartner ist schon ein Hammer – zumindest
außerhalb der EU. Aber das wird auch für die Pro kommen, sofern man mindestens ein iPhone 15 hat. Ein Umstieg nach nur einem Jahr auf die AirPods Pro 3 erscheint mir daher nicht angebracht.
Fazit: Alle paar Jahre wiederSchon erschreckend, wie gut Apple mich im Griff hat und regelmäßig, zumindest alle paar Jahre, meine Kauflust weckt. Waren es früher nur Macs, sind nun auch iPads, iPhones, Watches und AirPods zu meinem bewährten und geschätzten Rüstzeug geworden. In diesem Jahr ist mal wieder das iPhone und die Watch an der Reihe.
Wie ist das bei Ihnen? Haben Sie feste Neukaufzyklen für iPhones, oder agieren Sie eher nach Bedarf und Wellenschlag? Oder gehören Sie zu den Nutzern, die ihr iPhone solange nutzen, bis es völlig versagt oder mangels Support nicht mehr nutzbar ist? Teilen Sie gerne in den Kommentaren auch Ihre Gründe für oder gegen einen Neukauf.