Warum Apple das Netzteil des MacBook Pro M5 gestrichen hat


Wer sich für das neue MacBook Pro 14" mit M5-Chip entscheidet, findet im Lieferumfang kein Netzteil mehr vor – obwohl man dieses laut Apples Beschreibung aber zum Aufladen benötige. Es sorgte für Erstaunen, warum diese Umstellung nur in der EU erfolgt, nicht aber in den Vereinigten Staaten. Allerdings gibt es inzwischen eine Erklärung, denn rechtliche Rahmenbedingungen sind dafür verantwortlich. In der Europäischen Union
greifen nämlich ab kommendem Jahr neue Richtlinien, die der Vermeidung von Elektroschrott gelten.
Da viele Nutzer über mehr Lader als zu ladende Geräte verfügen, haben Hersteller die Vorgabe, Kunden die Wahl zu lassen und Devices ohne Netzteil anzubieten – sofern sie klar darauf verweisen. Eine wichtige, aber oft falsch zitierte Grundaussage dabei: Der Anbieter
kann das Netzteil weglassen, wenn er auf USB-C PD setzt,
muss es aber nicht. Er müsste es nur mitliefern, wenn der Adapter essenzielle, proprietäre Funktionen liefert, die für das Gerät erforderlich sind. Ob er aber bei Einhaltung der Standards darauf verzichtet, ist jedoch seine Entscheidung.
Korrektur der UmrechnungskurseApple setzte diese Neuerungen umgehend um und entschied sich für die Variante, das Netzteil generell aufpreispflichtig zu machen. Hierbei handelt es sich wie erwähnt um die Entscheidung des Herstellers, denn verpflichtet ist Apple nicht. Auch hätte man den Weg einschlagen können, einen Rabatt zu gewähren, sofern der Kunde den Adapter nicht will. In der Tat sanken die Preise des MacBook Pro im Euroraum auch um 100 Euro, wenngleich das kaum mit dem Netzteil zusammenhängt – beim iPad Pro und der Vision Pro legt Apple nämlich gleichermaßen vorteilhaftere Kurse angesichts des deutlich schwächeren Dollars an.
Keine Preissenkung wegen fehlenden LadersRechnet man bei aktuellen Währungskursen den Dollarpreis von 1599 in Euro um und schlägt dann die hiesige Mehrwertsteuer auf, sind auch die fortan veranschlagten 1799 (statt zuvor 1899 Euro) mit sehr üppigen Aufschlägen versehen – mehr als 1699 Euro sollten es in diesem Fall nicht sein. Um eine großzügige Preissenkung, weil das Netzteil nicht mehr zwingend mitgekauft werden muss, handelt es sich somit kaum. Der Vorwurf vieler Nutzer, Apple habe hier schlicht eine weitere Stellschraube zum Upselling gefunden, ist daher weiterhin nicht komplett von der Hand zu weisen. Die zugrunde gelegten 1599 Dollar enthalten nun einmal einen "70W USB-C Power Adapter", die 1799 Euro Basispreis bei uns jedoch nicht.
Netzteile – Alternativen zu Apple