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App Store in Russland vor dem Aus? Guthaben aufladen und App-Käufe schlagen fehl

Die von zahlreichen Ländern sowie der Europäischen Union wegen der Invasion der Ukraine gegen Russland verhängten Sanktionen zielen unter anderem auf den Finanzsektor ab. Das von Wladimir Putin regierte Land ist weitgehend vom internationalen Zahlungsverkehr abgeschnitten. Zudem haben zahlreiche Unternehmen ihre Aktivitäten im flächenmäßig größten Staat der Erde eingestellt. Das trifft bekanntlich auch auf Apple zu, allerdings nicht vollständig. Der kalifornische Konzern verkauft dort keine Geräte mehr, bietet aber nach wie vor einige Dienste an, etwa iCloud und den App Store.


Kauf von Apps im russischen App Store schlägt fehl
Russische iPhone- und iPad-Besitzer haben seit Kurzem allerdings offenbar erhebliche Probleme, wenn sie in Apples digitalem Softwareladen oder im iTunes Store Apps oder Filme erwerben wollen. Einem aktuellen Bericht der Nachrichten-Webseite iphones.ru zufolge stehen nahezu alle Anwendungen und Inhalte zwar noch zur Verfügung, die Bezahlung scheitert jedoch in vielen Fällen. Ursache ist angeblich die Tatsache, das russische Geldinstitute wie etwa Alfa-Bank, Sberbank und Tinkoff-Bank keine Transkationen im Zusammenhang mit dem Kauf von Guthabencodes mehr abwickeln und die Zahlung verweigern. Geschenkkarten lassen sich in vielen Geschäften offenbar ebenfalls nicht mehr erwerben bzw. auch nicht mehr einlösen.

Temporäres Problem oder absichtliche Maßnahme?
Die Banken empfehlen ihren Kunden laut iphones.ru, Einkäufe im russischen App Store über den jeweiligen Mobilfunkprovider abzuwickeln. Allerdings funktioniert auch das offenbar zumindest in einigen Fällen nicht und der Erwerb von Apps schlägt fehl. Derzeit ist völlig unklar, ob es sich bei den Bezahlproblemen um ein temporäres Problem handelt oder ob sie auf eine Maßnahme von Apple, der Banken oder der russischen Regierung zurückzuführen sind. Weder die Geldinstitute noch das kalifornische Unternehmen haben sich bislang in dieser Angelegenheit öffentlich zu Wort gemeldet. Apple hat vor einigen Tagen im russischen App Store die Möglichkeit zur Schaltung von Anzeigen bei Suchergebnissen eingestellt.

Kommentare

Gfurther10.03.22 15:53
Ich kann mir vorstellen, dass ein nicht unerheblicher Teil der momentanen Einschränkungen auch einfach im Verfall des Rubels liegt und Apple derzeitig schlicht schwer einschätzen kann, ob der Gegenwert für ihre Produkte angemessen kalkuliert ist. Wer weiß denn, ob oder wieviel morgen der Rubel noch abwertet und wo der Wechselkurs zum Dollar/Euro liegt.
+10
iMackerer10.03.22 17:52
Können die beim Aufrufen des AppStore nicht ein “So lange Russland unschuldige Zivilisten in der Ukraine tötet, bleibt dieser Store geschlossen” einblenden?
+5
haschuk10.03.22 18:36
iMackerer

Da es mit Sicherheit einen rechtlichen Verantwortlichen mit Wohnsitz in Russland gibt, wäre dieser unmittelbar mit bis zu 15 Jahren Haft bedroht.

Hintergrund:

Das bedeutet, dass in dieser Niederlassung ein russischer Staatsbürger mit Wohnsitz in Russland in kompletter rechtlicher Verantwortung steht und mit dem jüngsten Zensurgesetz bei einer solchen Meldung im AppStore sein neues Einzelzimmer mit Vollpension buchen kann.
+1
haschuk10.03.22 18:58
Gfurther

Dein Einwurf. Ein kleiner Punkt.

Wie bereits oben erwähnt, Apple unterhält seit Februar 2022 eine russische Niederlassung mit einem russischen Staatsbürger als rechtlich Verantwortlichen. Mit dem Zensurgesetz müsste Apple den kompletten Store für Russland umbauen, um nicht in Gefahr zu laufen, in die juristische Mühle zu geraten.
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AppleUser2013
AppleUser201310.03.22 22:36
Ist das russische Geschäft für westliche IT Unternehmen, wie MS, Google, Apple, Oracle usw usw... wirklich lebensnotwendig, oder kann man auf Putinland ganz verzichten?
+3
Marcel Bresink11.03.22 09:09
haschuk
Wie bereits oben erwähnt, Apple unterhält seit Februar 2022 eine russische Niederlassung mit einem russischen Staatsbürger als rechtlich Verantwortlichen.

Was soll das genau sein? Apple Rus LTD gibt es seit Dezember 2011, die führen aber nicht den App Store, sondern den russischen Apple Store.

Apple betreibt 6 verschiedene App Stores auf der Welt. Die Dienste für Russland sind Teil des Eurasischen Angebots und gehören zur Apple Distribution International Ltd. mit Sitz in Cork, Irland.
+2
Legoman
Legoman11.03.22 10:10
Fraglich ist, ob dieser feine Unterschied eine Rolle im "Gerichtsverfahren" spielen würde.
PS: Ich vermute allenfalls Halbpension. Andere Hälfte fällt weg...
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spinat11.03.22 11:07
Viele russische Banken wurden vom internationalen Zahlungsverkehr ausgeschlossen, MasterCard, VISA und Amex stellen zum Monatsende das Geschäft Russland ein, der russische Staat hat den Umtausch von Rubel in Dollar und Euro beschränkt und zensiert das russische Internet. Wie soll denn Apple als amerikanisches Unternehmen unter diesen Einschränkungen in Russland das Geschäft betreiben?
+1
haschuk12.03.22 00:35
Marcel Bresink

Die im November 2021 festgelegten Maßnahmen Russlands erfordern eine für die digitalen Dienste verantwortliche Niederlassung in Russland unter russischer Rechtsbarkeit. Diese wurde gemäß der zitierten Meldung offenbat Anfang 2022 von Apple installiert.
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