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App Store: Warum es neue Anwendungen immer schwerer haben

Apps entwickelten sich nach Apples Einführung des App Store im Jahr 2008 rasend schnell zu einem der wichtigsten Anschaffungsargumente für das iPhone. Egal ob Chats, Notizen oder Foto-Verwaltung – für schier alle Anwendungsbereiche erschienen schnell hochkarätige Alternativen zu Apples Standardprogrammen.

Doch Neuankömmlinge im App Store haben es in den letzten Jahren zunehmend schwerer, Fuß zu fassen und sich gegen die etablierten Platzhirsche durchzusetzen. Der Grund dafür ist laut des früheren Hulu-CTOs Eric Feng die hohe Qualität des App-Angebots, die weitere große Innovationssprünge mehr und mehr verhindern.


Überangebot an Qualität ausschlaggebend
Feng nennt verschiedene Beispiele dafür, welche Apps und Dienste nicht nur das Smartphone-Nutzungserlebnis in den letzten 10 Jahren auf ein neues Level gehoben haben: „Mithilfe von Instagram sahen schlechte Fotos plötzlich gut aus, WhatsApp machte Messaging kostenlos, Waze sparte uns Zeit durch neue Routenvorschläge, Spotify machte Musik günstiger und auf Abruf verfügbar, Netflix und Hulu erreichten das gleiche bei TV-Serien und Filmen.“

Sein Fazit: „Apps haben die größten Anwenderprobleme bei der mobilen Computernutzung längst gelöst.“ Viel Spielraum nach oben gebe es schlicht nicht mehr, was die Situation für neue Anwendungen im App Store zunehmend erschwere. Warum sollten sich Kunden auf neue Software einlassen, wenn die etablierten Lösungen gut funktionieren?

Trend hin zu etablierten Apps – außer bei Spielen
Seine Einschätzung untermauert Feng mit zwei Statistiken. Der erste Wert bezieht sich auf die Anzahl der wöchentlichen Downloads, die eine Anwendung benötigt, um in die Top 30 zu kommen. 2014 seien dazu rund 230.000 Downloads nötig gewesen – ebenso wie 2019. Diesbezüglich habe sich in den letzten fünf Jahren kaum etwas verändert. Doch während die in den Top 30 vertretenen iOS-Programme 2014 im Schnitt erst seit 625 Tagen im App Store waren, liegt der Wert für 2019 bei 1.853 Tagen. Die beliebteste iOS-Software ist heute somit größtenteils schon über fünf Jahre verfügbar – 2014 waren es noch weniger als zwei Jahre.

Spiele sind von dem Trend ausgenommen. 85 Prozent der in den Top 30 des App Store gelisteten Spiele sind weniger als zwei Jahre alt. Feng begründet das damit, dass Spiele ohnehin eine geringere Halbwertszeit als andere Anwendungen aufweisen und wesentlich schneller ihren Reiz verlieren.

Erkenntnisse für Entwickler
Anbieter neuerer Apps sollten sich von den Zahlen nicht entmutigen lassen, so Feng. Stattdessen gelte es, die Situation anzunehmen und härter als je zuvor um die Gunst der Nutzer zu kämpfen. Zudem lässt sich auch mit Software potenziell viel Geld verdienen, die es nicht in die Top 30 schafft. Feng zufolge müssen es auch nicht immer mobile Lösungen sein. Wenn das jeweilige Feld bei iOS oder Android weitgehend abgegrast sei, können andere Plattformen die Gelegenheit bieten, Apps populär zu machen – egal ob es um Browser-Extensions oder Alexa-Skills geht.

Kommentare

Keepo
Keepo09.04.19 15:58
Meine Meinung:
Der App Store hat schon lange seinen Reiz für mich verloren, In-App-Käufe, Abos und nicht zuletzt Unmengen von Schrott-Apps die teilweise billige Kopien sind machen den App-Store echt unansehnlich. Die Apps auf meinen iOS-Geräten sind da entweder drauf weil ich sie benötige oder es sind Apps die ich seit meinem ersten iPhone drauf habe. Meiner Meinung nach sollte man im App-Store mal ordentlich aufräumen!
Er kam, sah und ging wieder.
+9
gnutellabrot09.04.19 16:06
Keepo
Meine Meinung:
Der App Store hat schon lange seinen Reiz für mich verloren, In-App-Käufe, Abos und nicht zuletzt Unmengen von Schrott-Apps die teilweise billige Kopien sind machen den App-Store echt unansehnlich. Die Apps auf meinen iOS-Geräten sind da entweder drauf weil ich sie benötige oder es sind Apps die ich seit meinem ersten iPhone drauf habe. Meiner Meinung nach sollte man im App-Store mal ordentlich aufräumen!

Die Abo-Schiene finde ich auch abstoßend. In-App Käufe können ganz gut sein, wenn man nicht alle Funktionen benötigt.
+8
motiongroup09.04.19 16:30
es geht aber auch anders wie bspw ninox und affinity und viele andere beweisen..
wer nen roten Daumen über hat.. darüber plaudern ist nicht so euer Ding gell
+6
MikeMuc09.04.19 18:09
Die aufgeführten Programme dienen doch alle mehr oder wenig der Unterhaltung und sind damit reine „Abspielprogramme“ eines bestimmten Anbieters / Dienstes. Richtige Apps sind für mich eher welche, die mir helfen, in einer bestimmten Situation ein bestimmtes Problem möglichst einfach zu lösen. Und wenn da den Entwicklern die nötige Phantasie oder Kundennähe fehlt... mus man sich eben drum kümmern oder den Markt gut beobachten damit man eine einträgliche Nische besetzen kann.
+1
ocrho09.04.19 18:13
Bei dem Angebot zu den OS-App's gibt es weiterhin Lücken u.a.:

(1) Datei-Manager die ein iCloud Drive in einer eigenen Ansicht zeigt, weil die iOS-Oberfläche zu wenig rausholt bei der Anzeige von Dateien. Zum Beispiel Anzeige kompletter Dateiname oder sinnvolle Schnellnavigation durch die Dateien und eine bessere Dateisuche. Ebenso öffnen einer PDF-Datei oder iBook-Datei ohne diese vorher aus der iCloud zu exportieren.

(2) Musik-Dateiverwaltungsprogramm (also ein Programm das nicht nur Musik abspielen kann, sondern mit dessen auch Metadaten exitierbar sind).
+1
Garak
Garak09.04.19 20:22
Naja, ein bisschen überspitzt formuliert: was kann die 26.347-ste Aufgabenverwaltung, was die 26.346 anderen nicht können? Das Gleiche gilt für Fitness-, Kamera-, Notiz-Apps und viele Kategorien mehr.
+2
BigLebowski
BigLebowski09.04.19 21:15
Garak
Naja, ein bisschen überspitzt formuliert: was kann die 26.347-ste Aufgabenverwaltung, was die 26.346 anderen nicht können? Das Gleiche gilt für Fitness-, Kamera-, Notiz-Apps und viele Kategorien mehr.
+1

Ein besteht einfach ein riesiges Überangebot.

Die Lust groß rum zu scrollen fehlt mir mittlerweile.
0
Stefab
Stefab09.04.19 22:53
Mir fehlt eigentlich schon seit Anfang an eine Art Magazin, welches verschiedene Arten von Apps testen und entsprechende Empfehlungen aussprechen.
+1
Raziel110.04.19 08:21
Ein Fehler ist es halt eine App zu erstellen die es schon so tausendfach gibt und es dabei auch nicht besser oder interessanter zu machen. Wenn dazu dann auch noch ein dementsprechender Preis verlangt wird, der das ganze nicht rechtfertigt, wird es schwer.

Ich glaube trotzdem, dass weiterhin mehr als genug Potential an tollen Apps vorhanden ist. Immer wenn ich denke, da kann man sich doch gar nichts mehr ausdenken was irgendwer brauchen kann oder toll finden könnte, beweisen täglich Entwickler das Gegenteil. Und es muss ja nicht immer eine aufwendige, qualitativ höchstwertige, App einer großen Firma sein. Selbst total simple Apps oder Spiele, die eventuell von einem 13 jährigen als ersten "Versuch" gemacht wurden, können clever genug sein das sie viel Anklang finden, weil sie technisch zwar nicht besonders sind, aber einzigartige Ideen haben.

Ich stehe auch grad vor dem Punkt, dass ich mir überlege was ich denn für eine App erstellen möchte. Ich glaube auf den Gedanken, dass mit einer App, in die man Stunden, Tage, Wochen oder sogar manchmal Monate investiert hat und die man dann für unter 1€ im Store verkauft, wirklich Geld machen kann, sollte man nicht setzen. Bei den App Preisen muss man schon große Massen anziehen um irgendwie von Gewinn sprechen zu können. Und dann ist da ja leider nach dem ersten Kauf auch Schluss. Leider erwarten die User dann aber am besten jahrelangen gratis Support und Feature Erweiterungen und natürlich alles kostenlos, schließlich hat man ja schonmal 1€ gezahlt

Wenn man nicht gerade echte Massen an Verkäufen erreicht, wie die ganz ganz Großen, kommt eigentlich nur ein Abo Modell in Frage, wenn man denn diese Form des Supports bieten möchte, wie die User es erwarten. Aber das wollen Anwender halt auch nicht (selbst bei Abo Preise von sagen wir mal 1€ im Monat oder weniger).

Ich habe privat derzeit noch keine App im Store, daher sind das alles nur Überlegungen. Aber ich denke die einzige Variante, wie ich das angehen kann, ist es als reines Hobby/Spaß Projekt zu sehen und keine Erwartungen zu haben, dass man damit tatsächlich auch etwas verdienen könnte. Was auch immer es am Ende wird, vielleicht zieht es 10, 20 oder sogar 50 Leute an, mit denen man dann aus Freude an der Sache mit Feedback Verbesserungen umsetzt. Wenn mehr daraus wird ist es toll, aber den Druck mancher Studios will ich mir nicht vorstellen, wenn die nächste App ein erfolg werden "muss".
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Mojo6610.04.19 19:43
ocrho
(2) Musik-Dateiverwaltungsprogramm (also ein Programm das nicht nur Musik abspielen kann, sondern mit dessen auch Metadaten exitierbar sind).

Ich arbeite gerade an einer Musik-App, Arbeitstitel "Music Pro". Was genau stellst du dir denn darunter vor?
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