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„Wir wollen keine Göffel“ – Craig Federighi zur Frage, ob iPadOS und macOS vereint werden

Es war eine lange Reise hin zu iPadOS 26. Vor zehn Jahren wagte Apple den ersten Anlauf mit Split View und Slide Over. Im Jahr 2022 erhielten iPad-Nutzer mit Stage Manager eine alternative Fensteransicht. Für diesen Herbst kündigte Apple eine umfangreiche Änderung an: Je nach Leistungsfähigkeit können iPads zukünftig bis zu zwölf überlappende Fenster anzeigen, zudem lässt sich vom oberen Bildschirm eine Menüleiste hereinwischen. Das sind Fähigkeiten, die Mac-Nutzer kennen und lange vermissten. In einem MacStories-Interview verdeutlichte Craig Federighi, Senior Vice President of Software Engineering bei Apple, dass die beiden Systeme nicht verschmelzen werden.


Federighi bezeichnet sich als täglicher und ständiger iPad-Nutzer. Die richtige Multitasking-Erfahrung für dieses Gerät herauszufinden, mit allem, was es einzigartig macht, sei etwas gewesen, das seiner Meinung nach vorsichtige Erforschung verdiente. Am Anfang des iPads vor fünfzehn Jahren war das Konzept maximale Reduktion. Die Bedienoberfläche war „so automatisch und einfach, dass es uns erlaubte, im Fluss zu bleiben“ – das Betriebssystem sollte weitestgehend verschwinden.

Gegensätzliche Anwendergruppen
Für einen großen Teil der Nutzerschaft sei dies weiterhin die optimale Nutzungsform. Doch gebe es noch eine zweite Anwendergruppe, und diese wünschten sich umfassende Kontrolle, mit so vielen Einstellungsmöglichkeiten wie irgend möglich. Der in iPadOS 26 unter „Multitasking & Gesten“ aktivierbare Modus „Apps als Fenster“ ist für Nutzer, die gern selbst entscheiden, wie Apps auf ihrem Bildschirm erscheinen. Und natürlich sind iPads erst nach vielen Jahren Chip-Entwicklung in der Lage, so viele Apps gleichzeitig darzustellen, gibt Federighi zu bedenken.

Strategische Entscheidungen
Federighi erklärt, dass man sich bei Apple mit guten Gründen lange Jahre dagegen entschieden hat, die von macOS bekannte statische Menüleiste zu verwenden. Wäre sie auf dem iPad von Anfang an dabei gewesen, hätte dies App-Entwickler dazu verleitet, die meisten Funktionen in Menübefehlen unterzubringen. Deren Fehlen hat dazu geführt, dass ein ganzes App-Ökosystem entstand, welches eine einfache, Touchscreen-optimierte Bedienbarkeit bewahrte. Inzwischen sei die iPad-App-Welt so weit gereift, dass man Entwicklern die Freiheit gewähren könne, ohne die zugrunde liegenden Ziele zu gefährden: Die Menüzeile erscheint nur, wenn Anwender sie aktiv von oben ins Bild wischen (oder bei gekoppelter Maus den Zeiger an den oberen Bildschirmrand bewegen).

iPadOS 26 bringt erstmals eine Menüleiste auf Apples Tablets; standardmäßig bleibt sie ausgeblendet. (Quelle: Apple)

Ziel: „Kein Göffel“
Dabei legt Federighi Wert darauf, dass die Systeme von Macs und iPads voneinander getrennt bleiben, um die hardwarespezifischen Vorteile beider zu erhalten. „Wir haben nicht vor, ein Autoboot zu erschaffen – oder einen Göffel“. Gabel und Löffel seien für sich jeweils optimal für ihren Zweck; deren Kombination in ein einzelnes Besteckelement sei jedoch für beide Aufgaben weniger gut geeignet.

Kommentare

TheFirst19.06.25 13:59
Find ich persönlich sehr gut, das einzige ich mir wünschen würde wäre Lightroom Denoise für iPad. Für den Rest gefällt mir die Teilung sehr gut, besser ein sehr gutes Tablet und ein sehr guter Laptop als eine Kombination die dann beides nicht ganz kann.
+11
Dunnikin
Dunnikin19.06.25 14:20
TheFirst
Find ich persönlich sehr gut, das einzige ich mir wünschen würde wäre Lightroom Denoise für iPad. Für den Rest gefällt mir die Teilung sehr gut, besser ein sehr gutes Tablet und ein sehr guter Laptop als eine Kombination die dann beides nicht ganz kann.

Also ich bin mit dem Surface Pro sehr zufrieden und es zeigt, daß Tablet und Rechner in einem Gerät mit „richtigem“ OS hervorragend funktioniert.

Ich hätte ein iPad, wenn es unter einem vollwertigem macOS laufen würde. So ist es halt ein Surface Pro-Tablet mit Windows 11.
-8
Kehrblech19.06.25 14:28
Widerspricht nur vollkommen der Werbung von Apple von vor vier bis zwei Jahren (dem Sinn nach: "Entdecke, warum Dein nächste Computer ein iPad sein wird!"). Soviel zum Sinneswandel beim iPad. – Der wäre mir sogar egal, aber die eigentliche Katastrophe am ipadOS ist, dass beim Mac längst etablierte Sicherheitsfunktionen einfach nicht existieren. Damit meine ich alles, was eine lokale Sicherung bei eigentlich externen Prozessen vorsieht, also etwa der Arbeit mit Dateien von einem Server, der nicht die iCloud ist. Verbindungsabbruch oder -störung führt dabei zum nahezu unvermeidlichen Datenverlust. Ein Zustand der an die finstersten 1980er Jahre erinnert. ipadOS und iOS sind in dieser Hinsicht Betriebssysteme von vorvorgestern! Sie zwingen zum lokalen Arbeiten (es sei denn, man benutzt die iCloud – was sich für viele Nutzer aber verbietet). Und Apples Uneinsichtigkeit in diesem Punkt ist skandalös.
+7
wicki
wicki19.06.25 14:39
12 Fenster??? Warum bitte nur 12 Fenster? Ich glaube schon das allererste MacOS X konnte fast beliebig viele (begrenzt nur durch vorhandenes RAM) geöffnet haben. (Zu NextStep oder dem klassischen MacOS habe ich keine Zahlen, aber waren immer mehr, als man tatsächlich benötigte. )

Oft fühle ich mich bei solchen Aussagen zu iPadOS verars… einfach nur verars… …
Better necessarily means different.
+1
teorema67
teorema6719.06.25 14:52
Die Bedienoberfläche war „so automatisch und einfach, dass es uns erlaubte, im Fluss zu bleiben“ – das Betriebssystem sollte weitestgehend verschwinden.

Dazu mangelt es der GUI des iPadOs aber viel zu stark an Intuitivität. Das Verstecken von technisch notwendigen und vorhandenen OS-Komponenten wie Directories führt nicht zu einer Vereinfachung der Bedienung. Die unendlichen Verschachtelungen unter "Teilen ...", wo man oft genug das Gesuchte nicht findet, auch nicht.



... zudem lässt sich vom oberen Bildschirm eine Menüleiste hereinwischen.

Gibt es eine Erklärung für den Sinneswandel? Darin werden dann vermutlich die Items auftauchen, die man jetzt unintuitiv in Hamburgermenüs und "Teilen ..." sucht.
+3
esc
esc19.06.25 14:55
Ich finde es ist ein Unterschied, ob ich das iPad gerade auf dem Sofa verwende oder im Büro mit Magic Keyboard und angeschlossen an einen externen Monitor.

Aus meiner Sicht sollte etwa ein iPad Pro beide Anforderungen gut erfüllen können.
+22
teorema67
teorema6719.06.25 14:56
esc
Ich finde es ist ein Unterschied, ob ich das iPad gerade auf dem Sofa verwende oder im Büro mit Magic Keyboard und angeschlossen an einen externen Monitor.

Aus meiner Sicht sollte etwa ein iPad Pro beide Anforderungen gut erfüllen können.

Das wäre dann ein Surface-Killer
+5
Skywalker0419.06.25 15:09
teorema67

der Originalartikel bei Mactechnews erklärt die strategische Ausrichtung ausführlicher bzgl. Des „Sinneswandels“. Auch wenn die Veränderungen längst überfällig waren (definitiv ab den M-Chips im iPad), halte ich die Begründung dafür für plausibel, um das iPad als eigenständiges Gerät zu etablieren und keinen Mac-Klon zu schaffen.
+5
eastmac
eastmac19.06.25 15:21
esc
Ich finde es ist ein Unterschied, ob ich das iPad gerade auf dem Sofa verwende oder im Büro mit Magic Keyboard und angeschlossen an einen externen Monitor.

Aus meiner Sicht sollte etwa ein iPad Pro beide Anforderungen gut erfüllen können.

Genau so.... Unterwegs iPadOS und zuhause quasi macOS im Dock oder wenn ich entscheide welches es sein soll.
+6
teorema67
teorema6719.06.25 15:26
Craig Federighi, im Original: "We don't want to build sporks"

Aber schon ein komischer Vergleich: spoon - fork vs. MacOS - iPadOS 🙄
+1
MiiChaT19.06.25 16:09
Immer diese Göffel - Hate Mentalität.
Tolles Besteck für Ramen oder generell Roadtrips
Jedes Gesteck hat seine Existenzberechtigung 😂
+5
jeti
jeti19.06.25 16:11
esc
Ich finde es ist ein Unterschied, ob ich das iPad gerade auf dem Sofa verwende oder im Büro mit Magic Keyboard und angeschlossen an einen externen Monitor.

Aus meiner Sicht sollte etwa ein iPad Pro beide Anforderungen gut erfüllen können.

Fehlt nur noch Multiuser. (#träum 🤔😇)
+1
MCDan19.06.25 16:36
Bei zwei verschiedenen Systemen (iPadOS und macOS) besteht natürlich weiterhin die Möglichkeit für Apple eine App 2 mal zu verkaufen, wie z.B. Logic Pro.

Ich sehe ehrlich gesagt wenig Probleme dabei iPadOS und macOS zu verschmelzen. Man kann ja schon iPad Apps unter macOS ausführen. Im reinen iPad Mode funktioniert das System dann per Touch Bedienung und mit angeschlossener Maus und Tastatur könnte man wahlweise in den macOS Mode mit Maus-/Tastaturbedienung wechseln.

Wenn Apps entsprechend programmiert werden, dann könnten diese sowohl reine Touch als auch Maus und Tastatur Bedienung unterstützen. Bei Verwendung von Swift UI sollte dies durchaus möglich sein.

Entweder denkt man bei Apple nicht so weit oder man möchte doch lieber 2 mal unterschiedliche Hardware und die jeweils dazu passende Software verkaufen.
+1
Unwindprotect19.06.25 16:42
Mein Take dazu:

Mit der ursprünglichen Konzeption des iPad schwang sicherlich die Idee mit, dass man den „Personal Computer“ (was ja der Mac im Prinzip auch ist) so neu erfinden könnte.

Ich denke der Erfolg des iPhone hat dazu beigetragen - denn streng genommen ist heute das Smartphone wohl wirklich genau der persönliche Computer, der für die allermeisten Menschen im Alltag funktioniert.

Natürlich war aber auch klar, dass es einige Dinge gibt, die man eben schon alleine wegen der Größe nicht sinnvoll am Smartphone machen kann. Das iPad war vermutlich die Idee die Vorteile beider Geräteklassen zu verbinden… damit hat man aber auch teilweise die Nachteile verbunden:

Ja ein iPad ist deutlich tragbarer als viele klassische Computer… aber dennoch nicht so gut wie ein Handy. Die Differenz zum MacBook Air ist nicht groß und wird mit zusätzlicher Tastatur inklusive Touchpad sogar negativ.

Einige Anwendungsfälle - wie Fotobearbeitung, zeichnen usw. Sind tatsächlich auf einem iPad schöner und intuitiver als sowohl am Mac oder dem iPhone.

Das Hauptproblem ist, dass es eben trotzdem viele Menschen gibt die zumindest ab und zu eine Tätigkeit ausüben müssen, die dann doch nur an einem „klassischen“ Computer geht. Zb weil der Hersteller einer Software keine iPad App anbietet oder weil er diese um essenzielle Funktionen beschneidet. Das ist dieselbe Problematik wie bereits früher mit Mac vs Windows-PC.

Manche Tätigkeiten wie Softwareentwicklung wurden auf dem iPad sogar immer schon nahezu komplett vernachlässigt. Man musste sich immer mit Cloud/Serverlösungen behelfen.

Mein Fazit:
Das iPad ist ein tolles _ergänzendes_ Gerät. Es kann jedoch weder Smartphone noch Mac wirklich ersetzen. Das ist auch gar nicht was Apple will 😉
+4
Robby55519.06.25 16:51
MCDan
Entweder denkt man bei Apple nicht so weit oder man möchte doch lieber 2 mal unterschiedliche Hardware und die jeweils dazu passende Software verkaufen.

Genau das ist der springende Punkt. Es gibt technisch gesehen keinen einzigen triftigen Grund warum ein iPad Air/Pro zuhause nicht auch ein Mac Mini oder ein MacBook Air mit MacOS ersetzen kann. Die verbaute Hardware ist identisch.

Erinnert sich noch jemand an die Zeit als die ersten Intel Macs vorgestellt wurden? Damals wollte Apple der Kundschaft weiß machen, dass Windows darauf nicht funktioniert obwohl die Hardware einem ordinären 08/15 PC entsprach. Erst nachdem es einige geschafft haben trotzdem Windows zu installieren wurden widerwillig passende Treiber und das BootCamp Tool angeboten.
+1
Troubadixderdritte19.06.25 17:11
Dunnikin

So ein Ding bekam ich von der Hochschule, an der ich unterrichte gestellt. Nach mehreren Versuchen, es in meinen Arbeitsablauf mit den Studenten zu integrieren, gab ich das Ding entnervt zurück - alles was am iPad einfach so funktioniert (z.B. AirDrop), bedarf beim Surface zusätzlicher Programme, erfordert Umwege und kostet Zeit und Nerven… und gefühlt bei jedem zweiten Einschalten ne halbe Stunde zusätzlich für Updates… ich verwende immer noch mein privates altes, viel zu kleines Basis-iPad. Das ist in Hochschulalltag einfach besser.
+4
sudoRinger
sudoRinger19.06.25 17:27
Robby555
Genau das ist der springende Punkt. Es gibt technisch gesehen keinen einzigen triftigen Grund warum ein iPad Air/Pro zuhause nicht auch ein Mac Mini oder ein MacBook Air mit MacOS ersetzen kann. Die verbaute Hardware ist identisch.
Die Hardware mag identisch sein, aber die Umsetzung wirft einige Fragen auf.

Wie sollte zwischen iPad-Darstellung und macOS gewechselt werden? Soll das Betriebssystem dann runtergefahren werden und im passenden Modus neu gestartet werden? Also quasi wie beim Bootmanager?
  • Wie werden dann die Daten zwischen den beiden OS ausgetauscht? Gibt es dann so eine Art gemeinsame Dateiablage?
  • Ist dann die Library vom iPad zugänglich?

Oder stellst du dir vor, dass iPadOS und macOS mitteinander verschmelzen?
Du ziehst die Tastatur ab, dein iPad wechselt von macOS in den iPadOS-Modus und nun?
  • dein Terminal wird abgeschaltet,
  • etliche Hintergrundprozesse stürzen ab und alle Programme, die nicht aus dem App Store sind
  • der zweite Benutzer wird ausgeloggt
  • Time Machine wird ausgeworfen

Wenn man da nur ein bißchen nachdenkt, stellt man schnell fest, dass dafür ein komplett neues Betriebssystem entwickelt werden muss. Kommt dann das beste oder das schlechteste aus beiden Welten zusammen?

Wer wirklich macOS auf dem iPad nutzen will, kann das besser über eine VNC-Verbindung zum stationären Mac erledigen, z.B. mit Jump Desktop.
+2
NFK19.06.25 17:30
Ich denke, der Elefant im Raum ist der unterschiedliche Ansatz bei der Software.

Beim Mac freie Installation von Apps -- das kann und will man den Nutzern auch nicht verbieten.
Unter iPadOS nur App-Installation über den offiziellen App Store, was für Kontrolle und Sicherheit sorgt, aber auch ein enorm erfolgreiches Geschäftsmodell abgibt. Es gibt Wege, das zu umgehen, aber die sind technisch anspruchsvoll -- nichts für den normalen Nutzer. Und auch bei den alternativen App-Stores für EU-Bürger durchlaufen die Apps einen grundlegenden Beglaubigungsprozess von Apple.

Apple wird sich hüten, das iPad freiwillig weiter zu öffnen. Für die Nutzergruppe, für die das iPad gedacht ist, wäre das vielleicht tatsächlich ein zu großes Risiko. Der Marken-Kern des iPads (ein ganzer Computer, so einfach zu bedienen wie ein iPhone) wäre gefährdet.

Umgekehrt sehe ich aber nicht ein, warum nicht ein macBook mit macOS einen abnehmbaren Screen haben könnte, der Touch-Bedienung und Stift-Bedienung ermöglicht. Man muss das ja nicht iPad nennen, auch wenn einige angepasste iPadOS und iOS Apps darauf laufen könnten, aber auch macOS Apps, die das vorsehen.
+2
Gedankenschweif19.06.25 17:48
Skywalker04
der Originalartikel bei Mactechnews
Der Originalartikel ist von MacStories und hat den Titel:
"Interview: Craig Federighi Opens Up About iPadOS, Its Multitasking Journey, and the iPad’s Essence
BY FEDERICO VITICCI"
Quelle: https://www.macstories.net/stories/interview-craig-federighi-opens-up-about-ipados-its-multitasking-journey-and-the-ipads-essence/
+2
Nebula
Nebula19.06.25 18:03
Wenn sie keinen Göffel wollen, dann sollten sie die Abstände der Menulets in macOS nicht so groß machen, als wären sie für Touch gedacht. Da passt kaum noch was rein, wenn man ein Gerät mit Notch besitzt. Ja, die vielen Tricks und Tools (hier bei heise+) kenne ich natürlich. Was war so schlimm am Abstand von früher? Zumindest eine Overflow-Lösung wäre langsam mal angesagt, statt alles unterm Notch unerreichbar verschwinden zu lassen.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
+3
Robby55519.06.25 18:23
sudoRinger
Wer wirklich macOS auf dem iPad nutzen will, kann das besser über eine VNC-Verbindung zum stationären Mac erledigen, z.B. mit Jump Desktop.

Wozu noch einen stationären Mac für teures Geld dazu kaufen? Über VNC hat man auch nicht die volle Grafikleistung. Möglichkeit eins (die Notkrücke) wäre MacOS in einer virtuellen Maschine laufen zu lassen (erlaubt Apple bisher nicht). Möglichkeit zwei (die bessere) wäre es beide Systeme zu verschmelzen. Auf dem iPad bleibt die gewohnte Oberfläche, auf dem externen Monitor hat man dann MacOS.

Wie man letzteres umsetzt kann sich Apple bei der Konkurrenz anschauen (Samsung DeX und ganz neu der Desktop Mode unter Android 16). Beides will Apple nicht weil es die Gewinne aus dem Hardwaregeschäft schmälert. Alles andere sind nur Ausreden, geht nicht gibts nicht.
+5
Caliguvara
Caliguvara19.06.25 18:27
NFK
Ich denke, der Elefant im Raum ist der unterschiedliche Ansatz bei der Software. [...]
Volle Zustimmung. Seien es einfach Github Projekte oder kleine Tools. Ich träume von 3D Slicer auf dem iPad, segmentieren von 3D Datensätzen wäre so viel sinnvoller mit nem Stift.
Oder Tools wie BTT oder ein Clipboard Manager die vollen Zugriff im Hintergrund haben.
Der ganze "Kleinkram" den wir alle auf dem Mac haben, dessen eigentliches Programm wir aber nie öffnen, sondern nur die Funktionen verwenden, die "Erweiterungen" für das Betriebssystem.

Das will ich. Nicht 12 Fenster und ne Menüleiste.
Don't Panic.
+1
macgaragist19.06.25 19:53

Also ich bin mit dem Surface Pro sehr zufrieden und es zeigt, daß Tablet und Rechner in einem Gerät mit „richtigem“ OS hervorragend funktioniert.

Ich hätte ein iPad, wenn es unter einem vollwertigem macOS laufen würde. So ist es halt ein Surface Pro-Tablet mit Windows 11.

An der Schule meiner Tochter wurden aus genau diesem Grund iPads verboten: nur ein proprietärer Laden, kein gescheites OS. Ich hab ihr dann ein Surface Pro gekauft. - mein erstes iPad mit ios5 hab ich gejailbreakt und Quasar installiert, damit liessen sich wie auf einem Mac mehrere Programme in frei skalierbaren Fenster laufen, ohne Leistungseinbusse, notabene
Wie lange ist ios5 her?
+2
sudoRinger
sudoRinger19.06.25 20:46
Robby555
sudoRinger
Wer wirklich macOS auf dem iPad nutzen will, kann das besser über eine VNC-Verbindung zum stationären Mac erledigen, z.B. mit Jump Desktop.

Wozu noch einen stationären Mac für teures Geld dazu kaufen? ... Möglichkeit zwei (die bessere) wäre es beide Systeme zu verschmelzen. Auf dem iPad bleibt die gewohnte Oberfläche, auf dem externen Monitor hat man dann MacOS.

Wie man letzteres umsetzt kann sich Apple bei der Konkurrenz anschauen (Samsung DeX und ganz neu der Desktop Mode unter Android 16).
Die Android Lösung ist aber ganz weit weg von einem vollwertigen Betriebssystem für ein Tablet bzw. von macOS für das iPad.
Diese Verschmelzung von iPadOS und macOS würde vor allem zu Lasten von macOS gehen. Heraus kommt ein murksOS, das vielleicht noch für Textverarbeitung, E-Mail und Web interessant ist, eine Art ChromeOS.
Wie Du die von mir genannten Probleme einer Betriebssystem-Verschmelzung lösen willst, hast Du nicht gesagt.
+1
Robby55519.06.25 21:39
sudoRinger
Die Android Lösung ist aber ganz weit weg von einem vollwertigen Betriebssystem für ein Tablet bzw. von macOS für das iPad.
Diese Verschmelzung von iPadOS und macOS würde vor allem zu Lasten von macOS gehen. Heraus kommt ein murksOS, das vielleicht noch für Textverarbeitung, E-Mail und Web interessant ist, eine Art ChromeOS.
Wie Du die von mir genannten Probleme einer Betriebssystem-Verschmelzung lösen willst, hast Du nicht gesagt.

Die Android Lösung ist nur ein Beispiel wie man das Konzept umsetzten kann und was passiert wenn der externe Monitor abgeklemmt wird. Was MacOS und iPad OS betrifft sind das im Prinzip nur zwei verschiedene Oberflächen für das darunterliegende UNIX System. Klar, einige Apps müssen optisch angepasst werden um optimal auf beide Oberflächen zu funktionieren aber das sollte längerfristig kein Problem sein - Stichwort Universal Apps. Bis dahin hättest du eben einige Apps die nur unter der einen oder anderen Oberfläche laufen, genauso wie du sie heute auf zwei verschiedene Geräte verteilt nutzt. Wer das alles nicht braucht kann weiterhin das iPad wie bisher verwenden, von daher wo liegt das Problem? Warum soll der Kunde zwei Geräte kaufen mit nahezu gleicher Hardware nur um zwei verschiedene Oberflächen zu nutzen?

Wenn es nach mir ginge dann würde ein iPhone Fold zukünftig sogar drei Geräte ersetzten - iPhone, iPad mini und an einem externen Monitor einen Mac mini. Und es darf gerne auch ein paar Euro mehr kosten.

Im Übrigen ist ChromeOS gar nicht so schlecht wenn man gerade auf Reisen sowieso alles online und in der Cloud machen will. Wird es geklaut ist der Schaden überschaubar und es gehen keine Daten verloren. Ein Ersatzgerät ist in ein paar Minuten eingerichtet.
+1
sudoRinger
sudoRinger19.06.25 22:31
Was MacOS und iPad OS betrifft sind das im Prinzip nur zwei verschiedene Oberflächen für das darunterliegende UNIX System. Klar, einige Apps müssen optisch angepasst werden um optimal auf beide Oberflächen zu funktionieren aber das sollte längerfristig kein Problem sein - Stichwort Universal Apps.
Da ist wohl der (verständliche) Wunsch Vater des Gedankens.

Das Dateisystem unterscheidet sich grundlegend: iOS nutzt APFS ausschließlich case-sensitive mit stark eingeschränkten Zugriffen, während macOS vollständigen Dateisystem-Zugriff bietet. Extended attributes (xattr) und Finder-Kommentare existieren unter iOS gar nicht, ebenso wenig wie Spotlight-Metadaten auf Dateisystemebene.

Die Sicherheitsarchitektur ist komplett unterschiedlich konzipiert. iOS setzt auf eine strikte App Sandbox ohne Ausnahme und keinen root-Zugriff, während macOS mit Gatekeeper und SIP zwar geschützt ist, aber Admin-Rechte ermöglicht. Freie Programm-Installation außerhalb des App Store ist unter iOS unmöglich, die Code-Signing-Anforderungen sind völlig verschieden.

Bei den System-Services fehlen unter iOS elementare Funktionen: keine Terminal oder Shell, keine System-Erweiterungen wie Kernel Extensions, keine Lightweight Virtual Machines und unterschiedliche Netzwerk-Profile mit VPN-Implementation.

Die App-Architektur folgt grundverschiedenen Prinzipien. iOS arbeitet ereignisgesteuert mit einer vom System kontrollierten App-Abschaltung, während macOS persistente Hintergrundprozessen unterstützt.

Diese Unterschiede sind keine oberflächlichen UI-Details, sondern fundamentale Architektur-Entscheidungen. Ein "einfacher Wechsel zwischen Oberflächen" würde bedeuten, zwei komplett verschiedene Betriebssystem-Kerne parallel zu fahren.

Nebenbei: Die "Universal Apps" für iPadOS und macOS sind die Catalyst-Apps. Die Apps wirken auf dem Mac wie Fremdkörper und fühlen sich nicht nativ an, z.B. die Home- oder News-App von Apple.
+3
Nebula
Nebula20.06.25 08:03
Extended attributes (xattr) und Finder-Kommentare existieren unter iOS gar nicht,
Wie setzt Apple dann die Tags um? Warum sollten sie sich da was neues ausdenken, wenn APFS bereits dafür vorbereitet ist? Auch der Finder unterstützt keine Kommentare in den Xattr und greift da immer noch auf DS_Store zurück. Spotlight hingegen greift auf die Xattr zurück.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
0
Robby55520.06.25 08:06
sudoRinger
Was MacOS und iPad OS betrifft sind das im Prinzip nur zwei verschiedene Oberflächen für das darunterliegende UNIX System. Klar, einige Apps müssen optisch angepasst werden um optimal auf beide Oberflächen zu funktionieren aber das sollte längerfristig kein Problem sein - Stichwort Universal Apps.
Da ist wohl der (verständliche) Wunsch Vater des Gedankens.

Die ganzen Aspekte die du aufführst möchte ich nicht bestreiten aber Fakt ist, sie stammen aus einer Zeit wo Apple im iPhone und iPad sparsame leistungsschwächere Prozessoren als in den Macs verwenden musste. Spätestens seit der Umstellung auf die Silicon Architektur ist das ganze obsolet denn ein M4 Prozessor mit 16 GB RAM hat die selbe Leistung und den selben Stromverbrauch im iPad pro wie auch im Mac Mini oder MBA.

Die ganzen Einschränkungen bezüglich Dateisystem, fehlende App Installation außerhalb des App Stores, vom System kontrollierten App-Abschaltung, fehlende Systemerweiterungen, fehlender Admin/root Zugriff, fehlende Multiuserfähigkeit usw. sind nur dazu da um den Kunden zu zeigen, wenn du mehr haben willst dann musst du dir neben deinem >2000 € iPad zusätzlich noch einen von der Leistung her mindestens gleichwertigen Mac kaufen und deine Daten am besten über den Umweg iCloud hin und her schieben.

Selbst ein iPhone mit A18 Pro Chip hat bis auf den knappen Arbeitsspeicher heute schon mehr Leistung als die meisten Intel Mac minis und seien wir ehrlich, für einfache Sachen wie Office Anwendungen, Internet, Bilder verwalten, einfache Spiele usw. reicht das für 90 % der Konsumenten aus. Was unter der Haube passiert interessiert die meisten Leute sowieso nicht.
+3
DP_7020.06.25 08:24
Kehrblech
Widerspricht nur vollkommen der Werbung von Apple von vor vier bis zwei Jahren (dem Sinn nach: "Entdecke, warum Dein nächste Computer ein iPad sein wird!").

Ich finde das widerspricht sich nicht, denn es bedeutet nicht, dass die Bedienung und alle Funktionen 1:1 wie auf einem Mac/Computer sein müssen deshalb. Es wird ja immer so getan als könne man mit iPads quasi nichts machen außer Mails, Bilder und Videos schauen und im Web surfen. Dabei werden die Dinger sowohl privat als auch im professionellen Bereich vielfältig eingesetzt. Dass nicht alle Spezialanwendungen so funktionieren wie am Mac (der Mac kann umgekehrt auch nicht alles was ein iPad kann) oder möglicherweise gar nicht möglich sind, das ist so.
0
DP_7020.06.25 08:30
Caliguvara
Volle Zustimmung. Seien es einfach Github Projekte oder kleine Tools. Ich träume von 3D Slicer auf dem iPad, segmentieren von 3D Datensätzen wäre so viel sinnvoller mit nem Stift.
Oder Tools wie BTT oder ein Clipboard Manager die vollen Zugriff im Hintergrund haben.
Der ganze "Kleinkram" den wir alle auf dem Mac haben, dessen eigentliches Programm wir aber nie öffnen, sondern nur die Funktionen verwenden, die "Erweiterungen" für das Betriebssystem.

Das will ich. Nicht 12 Fenster und ne Menüleiste.

Du willst ein iPad in einen Mac verwandeln. Wozu dann noch ein iPad? Wenn du ein Keyboard anschließt und auf dem iPad quasi mac OS läuft, dann ist das ein Mac mit Touchbedienung. Genau diese benötigt aber ein angepasstes OS und kein auf Mausbedienung/Trackpad optimiertes Betriebssystem. Ich hoffe Apple wird es niemals so weit kommen lassen und ein iPad bleibt ein iPad, mit dem man ebenso Spaß haben und arbeiten kann wie mit einem Mac. Nur eben anders oder mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, die die Gerätekategorien ausmachen.
+1
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