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Ab März sollen Apples EU-Steuermilliarden fließen

Immer wieder wurde die Überweisung verschoben, EU-Deadlines ignoriert. Aber jetzt gibt es endlich einen Termin, zu dem Apple die 13 Milliarden Euro plus Zinsen überweisen wird, zu denen die EU-Kommission den Konzern verurteilt hat. Laut Derek Moran, dem Generalsekretär des irischen Finanzministers, erfolgt die Zahlungen in mehreren Tranchen, die erste im März 2018. In den folgenden Monaten ist dann der Rest dran, bis im September 2018 die gesamte Summe auf einem Treuhandkonto liegt.


Noch unklar, an wen das Geld am Schluss geht
Auf ein Treuhandkonto kommt das Geld deswegen, weil juristisch noch nicht endgültig geklärt ist, ob Apple die Steuermilliarden zahlen muss oder nicht. Sowohl der Konzern selbst als auch Irland als »Zwangs-Fiskus«, der als Firmensitz diverser Tochterfirmen die Steuern von Apple einzuziehen hat, haben gegen die EU-Entscheidungen geklagt. Bis das letzte Urteil in der Sache gesprochen ist, dürften noch einige Jahre gehen. Apple hat angekündigt, das Geld so lange offiziell als »Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschränkungen« zu verbuchen.

Der Grund für die lange Verzögerung der Zahlung - immerhin wurde der Konzern schon im August 2016 dazu aufgefordert - liegt in der Bestellung eines Treuhänders, der allen Seiten genehm ist. Die Aufgabe dieser dritten Partei lautet, das Geld für die Dauer des Prozesses zu verwalten und anzulegen, sodass es auch während der Wartezeit Gewinne abwirft. Morgan verkündete nun, dass der Treuhänder im März bestellt werde und fortan die Apple-Zahlungen möglich seien.


Apple-CEO Tim Cook hatte die EU-Entscheidung seinerzeit als »politischen Mist« bezeichnet und der EU antiamerikanische Züge vorgeworfen. Die offizielle Stellungnahme Apples ist stets, dass man jeden Cent an Steuern zahle, den man den Staaten schulde. Allerdings war das Geflecht an irischen Tochterfirmen für das Europageschäft für einen Zeitraum von etwa 16 Jahren so konstruiert, dass viele Einnahmen des Konzerns nirgendwo steuerpflichtig waren. So errechnete die Kommission einen effektiven Steuersatz für Apple in Irland von nur 0,005 Prozent.

Weiterführende Links:

Kommentare

jensche19.01.18 08:49
Was ist eigentlich mit all den anderen Firmen die "Double Irish With A Dutch Sandwich" praktizieren. Die werden wieder alle verschont oder was?

Dazu gehören sicherlich Google und viele viele andere Firmen. Eine Frechheit ist das.
-3
Skaffen-Amtiskaw
Skaffen-Amtiskaw19.01.18 08:55
jensche
Dazu gehören sicherlich Google und viele viele andere Firmen. Eine Frechheit ist das.

Sicherlich. So wenige Fakten. So viel Empörung.
0
iGod19.01.18 09:39
jensche
Was ist eigentlich mit all den anderen Firmen die "Double Irish With A Dutch Sandwich" praktizieren. Die werden wieder alle verschont oder was?

Dazu gehören sicherlich Google und viele viele andere Firmen. Eine Frechheit ist das.

Du weißt doch, wie das ist. Man nimmt sich ddn dicksten Fisch im Becken und die anderen lässt man in Ruhe weitermachen, denn eigentlich haben die Politiker nichts gegen Steueroptimierung. Apple muss den Kopf hinhalten um dem Volk zu zeigen, dass man „aktiv“ wäre.
Fragt man nach den anderen Firmen, werden sie sagen: „Wir bekämpfen das, siehe Apple!“.
-4
Tirabo19.01.18 09:59
Ich glaube schon, das die EU überall für „Ordnung sorgt“, nur sind Apple ja immer „die Guten“, daher machen Journalisten hier eine besonders reißerische Geschichte daraus.
Lässt sich sicher besser und emotionaler Verkaufen als so ein banales Google, das ja eh bereits „schlecht“ ist.
+1
Skaffen-Amtiskaw
Skaffen-Amtiskaw19.01.18 10:07
Tirabo
Ich glaube schon, das die EU überall für „Ordnung sorgt“, nur sind Apple ja immer „die Guten“, …
Ob Apple “die Guten” sind, bleibe dahingestellt. Aber ganz sicher sind sie nicht “die Bösen”.
-1
CAPTN HIRNI
CAPTN HIRNI19.01.18 10:54
Steuern sind Raub!
Tim Cook muss weg. Make Apple Great Again.
-6
Fauimus
Fauimus19.01.18 11:09
jensche
Was ist eigentlich mit all den anderen Firmen die "Double Irish With A Dutch Sandwich" praktizieren. Die werden wieder alle verschont oder was?

Dazu gehören sicherlich Google und viele viele andere Firmen. Eine Frechheit ist das.

Welch‘ gespielte Empörung, weil keine anderen Steuersünder im Artikel genannt werden. Eine „Frechheit“, dass in einem Apple-Nachrichtenmagazin nur Apple erwähnt wird.

Kurze Selbstrecherche hätte hier geholfen:

Ja, auch um Google kümmert sich die EU.
+3
Sahneschnitte19.01.18 11:34
Hier machen sich wirklich ein paar Leute einen Kopp darum, dass eine Firma XY an den Staat Steuer nachzahlen muß und das auch noch empörend finden. Dafür haben wir diese Volksvertreter gewählt. Sie setzen sich dafür ein, dass sich Firmen an das Steuerrecht halten und bei Missbrauch eben ausstehende Beträge eingefordern.
Macht euch lieber darum einen Kopp, wie und auf welchen Weg sich diese Firmen das Geld wieder zurückholen. Am Ende werden die Produkte nämlich teurer. Und das zahlt jeder einzelne von Euch. Aber für ein Produkt von Apple ist ja scheinbar kein Kredit teuer genug.
+1
QuickSilverEX
QuickSilverEX19.01.18 12:28
iGod
(blablabla)Apple muss den Kopf hinhalten um dem Volk zu zeigen, dass man „aktiv“ wäre.
(blablabla)

Gibt es neben dem Applefanboy nun auch ein Pendant zum Apple-Wutbürger?
Versuche doch wenigstens ein bisschen zu recherchieren, bevor du dich lächerlich machst...
+2
iGod19.01.18 12:35
Hier:
Jetzt wurde Apple dabei erwischt, wie sich der Konzern gezielt nach Ländern ohne öffentliche Jahresabschlüsse und ohne politische Opposition erkundigt hat. Informationen werden systemisch und gezielt vor den Augen der Öffentlichkeit und den Steuerbehörden verborgen.

Doch es wäre irreführend zu behaupten, dass die deutsche Bundesregierung dagegen einfach nichts unternehmen könne oder schon alles mögliche tue. Tatsache ist, dass die Lösung für dieses Versteckspiel unterschriftsreif auf dem europäischen Verhandlungstisch liegt. Doch die deutsche Bundesregierung wirft ihr ganzes politisches Gewicht dagegen in die Waagschale: öffentliche länderbezogene Konzernbilanzen sollen verhindert werden.
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