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iOS-Apps: Aufgepasst bei Beta-Tests via TestFlight – millionenschwerer Betrug aufgedeckt

Vor rund acht Jahren hatte Apple ein in Entwicklerkreisen sehr beliebtes Tool namens TestFlight vom Hersteller Burstly übernommen. Da es zuvor außerordentlich umständlich war, externe Nutzer zum Test einer iOS-App einzuladen, benötigte man Hilfsmittel, um es Entwicklern etwas angenehmer zu machen. Die Antwort war TestFlight, welches den Namen auch heutzutage noch trägt. Über einen simplen Link lassen sich bis zu 10.000 Teilnehmer rekrutieren und mit Vorab-Builds versorgen. Beispielsweise gibt es für WhatsApp ein solches Testprogramm – wenngleich man kaum eine Chance hat, diesem beizutreten, denn es gibt weitaus mehr Testwillige als Plätze.


Es gibt nur einen Kurz-Review
Um zu verhindert, dass Software-Anbieter TestFlight zur Distribution von Software am App Store vorbei missbrauchen, gibt es nicht nur entsprechende Richtlinien, sondern auch Reviews der jeweiligen App. Zumindest beim ersten Test-Build erfolgt zusätzlich zum automatisierten Malware-Scan auch eine kurze, manuelle Begutachtung. Dabei geht es allerdings nur darum, offenkundige Täuschungsabsichten zu erkennen – beispielsweise wenn die App in keinster Weise tut, was sie laut Beschreibung machen sollte.

Millionenschaden durch angebliche Betatests
Wie schon 2021 bekannt wurde, gelingt es Scammern via TestFlight dennoch, Malware an viele Nutzer zu bringen. Betroffene Anwender waren der Meinung, eine offizielle Anwendung zur Verwaltung von Cryptowährungen zu verwenden (BTCBOX). Dass sie dazu TestFlight installieren mussten, kam ihnen dabei offensichtlich nicht seltsam vor – oder sie waren sogar daran interessiert, an den Tests mitzuwirken. Der Schaden soll bei rund 1,4 Millionen Dollar liegen, denn der CryptoRom-Scam diente ausschließlich dazu, an das Crypto-Vermögen der Betroffenen zu gelangen.

Am App Store vorbei – und auf gefälschten Webseiten
Da es wie erwähnt keine eingehende Überprüfung via TestFlight verteilter Apps gibt, dauerte es eine ganze Weile, bis der Betrug auffiel. Zwar kommt es auch bei offiziellen Apps aus dem Store regelmäßig zu Fällen, in denen Apple nicht rechtzeitig einschreiten konnte – allerdings macht es die TestFlight-Distribution noch viel einfacher, am App Store vorbei potenziell schädliche Apps zu verbreiten. Aus diesem Grund kann man nur dazu raten, ausschließlich dann an Software-Tests via TestFlight teilzunehmen, wenn einem der Hersteller vertraut ist – und man sich auch sicher ist, dass es sich um ein offizielles Angebot handelt. Im Falle des beschriebenen Crypto-Scams setzten die Betrüger unter anderem auf vertraut aussehende Webseiten, die den Originalen nachempfunden wurden. Offensichtlich kam den Opfern also gar nicht in den Sinn, gerade gar nicht mit dem eigentlichen Hersteller in Kontakt zu stehen.

Kommentare

Metty
Metty17.03.22 14:11
So, und jetzt dürfen die kommen, die meinen Side-Loading von Apps würde nicht zu Sicherheitsproblemen führen. Eine Testversion von irgendwem zu installieren ist nichts anderes als eine Form von Sideloading.
Das ist der Grund warum Apple Apps nur über seinen Store vertreiben will. Es mag zwar monopolistisch sein, bedeutet aber auch mehr Sicherheit.
Hier wurden gutgläubige Personen aufgefordert Ihre Kryptobörsen information irgendwem zu übergeben. Solch sensible Informationen in unbekannte Apps einzutragen, die auch noch als Testversion gekennzeichnet sind, ist doch etwas gutgläubig. Auch wenn die Geschädigten mein Mitleid haben, so ganz schuldlos sind sie nicht daran.
Testprogramme sollten auch nur mit Testdaten betrieben werden.
+12
haschuk17.03.22 14:38
Über diese Masche wurde bereits 2021 intensiv berichtet. Wie kann aktuell da immer noch jemand den Scammern auf den Leim gehen?

Apropos Scam.

In Facebook laufen gerade wieder Scam-Kampagnen. Ich hatte eindeutige Beweise in den Kommentaren der Anzeigen hinterlassen und FB benachrichtigt. 2 Tage kam die unverhohlene Drohnung von FB mein Konto zu sperren ... bis ich mit einer Strafanzeige wegen Beihilfe zum Betrugs argumentiert habe.
+5
PeKaEm
PeKaEm17.03.22 17:20
Und weil manche Menschen mit Kryptowährungen schnell reich werden wollen, kann man denen offenbar alles unterjubeln.
+1
heubergen17.03.22 20:17
Das ist doch ein perfektes Beispiel dafür das nur ein komplettes Verbot von sämlichen Sideloading (inkl. Enterprise Profilen und TestFlight) diese Lücken schliessen kann. Und die EU (und Epic) möchten am liebsten das Tor noch weiter aufschliessen. Man sieht ja bei Google das es die meisten nicht gebacken kriegen Malware zu verhindern weil es sie nicht einmal interessiert.
0
StraightEdge89
StraightEdge8918.03.22 07:07
Schnell schnell, schmeißt eure Macs und PCs weg, alles gefährlich, keiner kann mehr in Eigenverantwortung handeln! Wir brauchen Verbote und Regulierungen, am besten von großen und "coolen" Konzernen wie Appel, weil wir alle so schrecklich naiv sind und nur noch an der Hand geführt werden können damit wir nicht alle 5 Minuten auf die Nase fallen....
heubergen
Das ist doch ein perfektes Beispiel dafür das nur ein komplettes Verbot ...
Metty
So, und jetzt dürfen die kommen, die meinen Side-Loading von Apps würde nicht zu Sicherheitsproblemen führen....

i-Irgendwas und Macs sind schon toll, vor allem der Mac wo man einfach Software benutzen kann die man mal ausprobieren möchte.
i-Irgendwas sind von der Hardware toll aber einige Veränderungen würden sie natürlich noch toller machen, für einige zumindest.
+2

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