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Wenn Hacker den Hacker hacken: GrayKey wird erpresst

Man kann nur ahnen, welche Umsätze die Hersteller von GrayKey bislang erzielten, einer Box um in gesperrte iPhones einzudringen. Allerdings steht der Anbieter nun selbst vor Einbruchproblemen. Der Quellcode wurde nämlich publik, was direkt weitere Hacker auf den Plan rief. Diese platzierten eine Nachricht in das GrayKey-System, die zunächst nur an die Entwickler der Entsperr-Box gerichtet war. Darin heißt es, das Unternehmen möge bitte zwei Bitcoins auf einen sicheren Account überweisen, um weitere Code-Veröffentlichung zu verhindern. Die Hacker selbst bezeichnen sich als "Business Group" und wenden sich an alle, die daran interessiert sind, das "GrayKey-Produkt weiterhin sicher zu halten".


GrayKey äußerte sich bereits zum Leak und gab an, die fehlerhafte Netzwerkkonfiguration einer Kundenseite habe es ermöglicht, Code einer Box zu erbeuten. Es handle sich um das HTML/Javascript zur Generierung der Nutzeroberfläche. Allerdings betont GrayKey, es sei kein wichtiges geistiges Eigentum entwendet worden. Die Stellungnahme suggeriert, dass nicht der ganze Quellcode in fremden Händen liegt. Dies widerspricht der Behauptung oben genannter "Business Group", wonach "der Source Code" und nicht nur Bestandteile bekannt sind.


Entrichtet wurden die geforderten Bitcoins bislang nicht. GrayKey geht auch von keinem Sicherheitsrisiko aus, da die eigenen Tests uneingeschränkte Funktionalität ergaben. Außerdem wurden seit dem Einbruch weitere Sicherheitsmaßnahmen gegen unbefugten Zugriff vorgenommen – diese Verbesserungen sind in allen verkauften Geräten schon enthalten.

Nicht zu stimmen scheint allerdings die Behauptung, nur ein einziges Gerät sei betroffen. Das Magazin Motherboard konnte nämlich noch eine weitere modifizierte Box ausfindig machen. Deren geleakter Code informierte darüber, dass sich auch Wörterbücher auf GrayKey laden lassen, um nicht nur Zahlen-Codes raten zu können. Die sonstige Funktionsweise, also beliebig viele Kennwörter zu raten ohne dass die iOS-Zeitsperre greift, bleibt unbeeinträchtigt.

Kommentare

dan@mac
dan@mac25.04.18 10:18
Apple sollte auf jeden Fall eine Hintertür für Behörden in iOS einbauen. Wie man sieht interessiert das die kriminellen Hacker gar nicht.
+2
An_Dy25.04.18 10:19
Hahahaha
+1
Eventus
Eventus25.04.18 10:26
Tja, wer anderen eine Grube gräbt … ist ein Bauarbeiter.
Live long and prosper! 🖖
+1
jlattke25.04.18 10:32
Entbehrt nicht einer gewissen Ironie …
+1
semmelroque
semmelroque25.04.18 10:36
Eventus
Tja, wer anderen eine Grube gräbt …

... hat meist ein Grubengrabgerät!
+5
Schildie
Schildie25.04.18 11:11
Gefällt mir sehr gut, dass die Hacker die Bezeichnung Business Group gleich selbst in Anführungszeichen gesetzt haben. Nerds mit Sprachwitz sind ganz nach meinem Geschmack
+9
MikeMuc25.04.18 11:29
Solange da jetzt nicht mehr vom Quellcode auftaucht ist das doch nur ne Nebelkerze. Warten wir mal ab ob die ihre Drohung wahr machen und ob sich irgendwann rausstellte was die Box wie genau macht.
+2
jensche25.04.18 11:39
was sehr gut wäre, wenn der gesamte Quellcode offengelegt würde. Das wäre für Apple und uns User sehr gut.
+7
gegy25.04.18 11:44
Ganz großes Kino.
+3
PaulMuadDib25.04.18 13:35
jensche
was sehr gut wäre, wenn der gesamte Quellcode offengelegt würde. Das wäre für Apple und uns User sehr gut.
Mhh. Warum bekommt das Daumen nach unten? Was ist denn daran negativ, wenn diese Lücke geschlossen wird?
+2
little_pixel25.04.18 14:49
Hallo,

das sind aber sehr bescheidene „Erpresser“.
Da müssen sie die 2 BTC aber auf 10 Jahre „anlegen“ und hoffen, dass sie wirklich auf 1 Million pro BTC in 2030 steigen.
Die Forderung erscheint mir sehr unrealistisch und entspricht derweil im besten Fall 15k Euro.
Also dafür begeht, insofern er nicht „auf der Straße lebt“, keiner eine Straftat.
Und um in derweilige vermeintlich „überlegene Position“ kommt man nicht ohne Expertise und Mittel.
Deshalb ist der Preis total unrealistisch.

Des Weiteren ist der Transfer via BTC mittlerweile das „sicherste“ Zahlungsmittel.
Absolut nachvollziehbar und derweil nicht zu fälschen.
Wie bitte wollen die das in Kohle konvertieren. Immer mehr Börsen sind um ihren Ruf bemüht und führen schwarze Listen von Wallets.
Also ich würde das nicht mit BTC abwickeln wollen.

Sehr dubios und wahrscheinlich nur Luft das Ganze…

Viele Grüße
0
Arne 225.04.18 22:00
„15k Euro. Also dafür begeht, insofern er nicht „auf der Straße lebt“, keiner eine Straftat.“
Genau, alle Ladendiebe, Einbrecher oder Autodiebe leben auf der Straße... Menschen begehen für Centartikel Straftaten.
+3
little_pixel25.04.18 22:35
Guten Abend Arne,

vielen Dank für Deine Ergänzung.
Schlimme Sachen, die für weniger Geld passieren.

Möglicherweise habe ich mich verlesen, aber es ging doch um Erpressung, Quelltext, Internet blubb.
Also für 15k Euro wirst Du da niemanden finden, der das Risiko auf sich nehmen wird.
Vor allem nicht für 2 BTC.

Natürlich kann man auch das wieder aus dem Kontext ziehen und in andere Relation übertragen

Viele Grüße
0

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