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ICEBlock: Trumps Sprecherin rügt Warn-App – und bringt sie an die Spitze der App-Store-Charts

Seitdem Trump die Regierung anführt, werden die Maßnahmen einer bestimmten Behörde besonders kontrovers diskutiert: Die „Immigration & Customs Enforcement“, kurz ICE. Sie hat den Auftrag, Verstöße gegen Einwanderungs- und Zollgesetze zu verfolgen. In den vergangenen Monaten sind „ICE Agents“ besonders aktiv. Kritiker werfen der Behörde vor, Menschen mit Migrationshintergrund unter fadenscheinigen Argumenten einzusammeln und ohne Rechtsgrundlage außer Landes zu bringen, beispielsweise in ein Hochsicherheitsgefängnis in El Salvador. Als zivile Gegenwehr entstand eine App namens ICEBlock, die Sichtungen der Behörde protokolliert und Menschen in der Umgebung darauf hinweist. Als CNN über die App berichtete, erwägt eine Sprecherin des Weißen Hauses rechtliche Schritte. Das Resultat: ICEBlock wird zur am häufigsten heruntergeladenen Social-Media-App.


Dabei drohte die Sprecherin nicht dem App-Entwickler selbst, sondern dem Nachrichtensender. Der Vorwurf: CNN mache aktiv Werbung für ICEBlock. „Wir arbeiten mit dem Justizministerium zusammen, um herauszufinden, ob wir sie dafür verurteilen können. Was sie tun, ist Menschen aktiv dazu zu ermutigen, Aktionen der Strafverfolgungsbehörden aus dem Weg zu gehen“, erklärte Kristie Noem, Vorsitzende des Department of Homeland Security.

Entwickler sieht Parallelen zu Nazi-Deutschland
Joshua Aaron hat den Eindruck, dass man aktuell beobachten könne, wie sich die Geschichte wiederhole. Aktuelle Geschehnisse erinnerten ihn an Vorgehensweisen der Nazi-Diktatur im Deutschland der Dreißiger- und Vierzigerjahre. Er wollte etwas unternehmen und entwickelte daher diese iPhone-App. Alle Nutzer bleiben anonym, die App erfasst keine Daten. Nutzer müssten allerdings ihren Standort freigeben: Die Veröffentlichung einer ICE-Sichtung ist nur denen erlaubt, die sich maximal 5 Meilen vom beobachteten Geschehen entfernt aufhalten. Nach vier Stunden verschwindet eine gemeldete Sichtung automatisch. Wer will, kann sich über neue Meldungen im 5-Meilen-Radius per Push-Nachricht hinweisen lassen.

ICEBlock sammelt und zeigt Berichte über Razzien von Immigration & Customs Enforcement (ICE).

Von 20.000 Nutzern zur Top-App
Vor dem CNN-Bericht hatte die App laut Aaron 20.000 Nutzer. Im Interview brachte er die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich die Anwenderzahl vervielfältigt. Sein Wunsch ging in Erfüllung – allerdings nicht aufgrund des CNN-Berichts. Erst als die Trump-Regierung den Bericht verdammte und rechtliche Schritte ankündigte, wurde die (nur in den USA herunterladbare) App ICEBlock zum Download-Hit. Derzeit liegt die App auf Platz drei der Download-Charts im US-iOS-App-Store – hinter „Love Island USA“ und „ChatGPT“, und vor Facebooks Twitter-Nachbau „Threads“.

Der kostenlose Behördenwarner "ICEBlock“ gelangte in kürzester Zeit auf einen der Top-Plätze im iOS App Store.

Kommentare

tranquillity
tranquillity03.07.25 10:20
Trump hat die ICE zu einer Art SA/SS gemacht. Seine eigene Regierungspolizei. Sie wird z.B. dazu missbraucht, um Oppositionspolitiker von Pressekonferenzen entfernen zu lassen: https://www.facebook.com/watch/?v=1433313471005054
Die ICE treten oft auch in Zivilkleidung auf und greifen z.B. ausländische Studenten auf.
Von daher kann man die App nur begrüßen.
+50
Dunnikin
Dunnikin03.07.25 10:52
Sehr gute App. Digitale Methoden, um sich vor Deportation zu schützen.

Und der Streisand-Effekt funktioniert halt immer wieder
+28
trueclou03.07.25 11:24
Mal sehen was passiert, wenn Trump Apple auf Truth angiftet und auffordert, die App zu entfernen. Ob Tim Cook dann wohl noch genügend Abstand und Mumm hat…?
+7
SApitz03.07.25 11:32
Kann man doch dann per SideLoad installieren, wollte die Regierung doch..
+3
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!03.07.25 11:41
In Geschichtsbüchern von Faschismus zu lesen und die eigene Vorstellungskraft zu bemühen, um zu verstehen / nicht zu verstehen wie es damals möglich gewesen ist diese Art von Nazideutschland entstehen zu lassen, ist nicht mehr notwendig. Wir sind live dabei.

Und Herr Trump wird auch noch allseits hofiert.
Brauchen wir alles was wir können?
+25
dsieb03.07.25 12:55
*sing* „Barbra Streisand
Wooo, wooo, wooo-ooh, wooo, wooo, wooo-ooh“
+4
fleissbildchen03.07.25 14:15
Uschaurischuum!
Und Herr Trump wird auch noch allseits hofiert.

Wurde der Herr Hitler damals auch.

+5
MrBravissimo03.07.25 14:41
McCarthy-Ära und die 50er lassen grüßen. „Die Geschichte wiederholt sich…“, das Zitat wird Karl Marx zugeordnet und ist heute noch brand aktuell.
+2
teorema67
teorema6703.07.25 19:36
Wie die "Blitzer-Apps" in Deutschland 😃

Aber im Ernst, das ist wie im Reich, Paramilitärs vom Typ SA/SS fischen Menschen, die Jahre oder Jahrzehnte in USA sind, arbeiten und Steuern zahlen, von der Straße und deportieren sie ohne rechtsstaatliches Verfahren. Unglaublich. "Parallelen zu Hitler-Deutschland" ist vornehm untertrieben, das SIND Nazi-Methoden. Wenn wir die Machtergreifung der AfD nicht verhindern, haben wir das auch.
+6
FlyingSloth
FlyingSloth04.07.25 00:17
Auch mein erster Gedanke
trueclou
Mal sehen was passiert, wenn Trump Apple auf Truth angiftet und auffordert, die App zu entfernen. Ob Tim Cook dann wohl noch genügend Abstand und Mumm hat…?
Fly it like you stole it...
+1
Schens
Schens04.07.25 15:29
Geschichte wiederholt sich erschreckend. Berlin bewirbt sich für die 36er olympischen Spiele, bis dahin gibt es einen GröKaZ......
+1
Fontelster
Fontelster05.07.25 11:18
Schens
Geschichte wiederholt sich erschreckend. Berlin bewirbt sich für die 36er olympischen Spiele, bis dahin gibt es einen GröKaZ......
Sollten die hier (bin in Berlin) tatsächlich einen Bürgerentscheid dazu machen, ist die Sache doch sowieso gestorben.
Ich hab das Gefühl, dass da schon lange wenig … »sachorientiert« entschieden wird, sondern eher nach dem Motto »Wenn die da oben was wollen, dann bin ich grundsätzlich dagegen!«
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