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Starlink-Angebot von Elon Musk: Mobiles Satelliteninternet iPhone-exklusiv – Apple lehnte ab

Im Jahr 2022 stellte Apple während der Vorstellung des iPhone 14 erstmals die Möglichkeit vor, per Satellit zu kommunizieren. Anfangs beschränkte sich das Angebot auf Textnachrichten an Rettungsdienste in entlegenen Gebieten, wurde aber in den Folgejahren ausgebaut. Ein Bericht des Nachrichtenportals The Information berichtet von Bestrebungen über zehn Jahre, Satellitenkommunikation zu etablieren – und einem kurzfristigen Angebot von Elon Musk.


The Information sprach mit mehreren Insidern, welche zu früherer Zeit an Projekten beteiligt waren. Demnach arbeitete Apple im Jahr 2015 mit Boeing zusammen, um ein weltumspannendes Satellitennetz für Internetkommunikation aufzubauen. Das „Project Eagle“ getaufte Konzept sah spezielle Antennen vor, welche Anwender bei Apple kaufen und an ihr Domizil anbringen sollten. Ab 2019 sollte das satellitengestützte Internet marktreif sein. Ein 36 Mio. US-Dollar teures Pilotprojekt wurde in El Segundo im US-Bundesstaat Kalifornien errichtet, welches nach etwa einem Jahr sein jähes Ende fand. Der Grund: Hohe Kosten bei unklaren Erfolgsaussichten; zudem sah Tim Cook die Geschäftsbeziehungen zu Telekommunikationsunternehmen in Gefahr. Ein weiterer Anlauf im Jahr 2018 mit Satellitenanbietern wie OneWeb endete aus ähnlichen Gründen.

Fokus auf iPhone
Schließlich entschied sich die Führungsriege, Satellitenkommunikation auf das iPhone zu beschränken, sowie auf Regionen, die nicht von Mobilfunkanbietern erreicht werden. Zu diesem Zweck arbeitete Apple mit Globalstar zusammen. Davon muss Elon Musk Wind bekommen haben. Laut The Information soll der SpaceX-CEO dem iPhone-Hersteller im Jahr 2022 ein Angebot unterbreitet haben: Für fünf Milliarden Dollar im Voraus dürfen 18 Monate lang Apples Smartphones exklusiv Internetverbindungen via Starlink nutzen. Im Anschluss daran zahlt der Konzern eine Milliarde jährlich; dafür endet die Exklusivität. Musk gab Apple drei Tage Zeit für eine Entscheidung – und drohte damit, bei Ablehnung selbst einen solchen Dienst anzubieten.

Apple bleibt bei Globalstar
Offensichtlich hat Apple das Angebot nicht angenommen; für Satellitenfunktion setzt der Konzern weiter auf Globalstar und erwarb Anteile des Unternehmens. Die interne Bewertung des Partners fällt wohl eher kritisch aus: Anonyme Quellen aus dem damit betrauten Team bei Apple sehen das Globalstar-Netzwerk als langsam und veraltet an. Einige Stimmen wollen die Funktion zeitnah streichen und das Feld den Mobilfunkanbietern überlassen. Musk machte seine Drohung wahr und bietet in einem Betaprogramm US-amerikanischen T-Mobile-Kunden eine begrenzte Satellitenkommunikation via Starlink an. In der EU arbeitet Vodafone an einer ähnlichen Funktion und setzt dabei auf eine Kooperation mit AST SpaceMobile.

Kommentare

Deichkind28.05.25 17:05
Apple sollte also binnen drei Tagen entscheiden, ob es 5 Milliarden Dollar für ungelegte Eier entrichtet? Starlink hat bis heute keinen exklusiven Zugriff auf Frequenzbänder, die für die Nutzung mit Mobiltelefonen geeignet sind. Und was machen demnächst dann jene Nutzer eines iPhone, die kein Kunde bei T-Mobile (USA) sind?
+10
PeKaEm
PeKaEm28.05.25 17:47
Und wenn Herrn Musk morgen irgendetwas nicht passt, zieht er den Stecker!? Mit dem würde ich auch keine Geschäfte machen.
+12
Deichkind28.05.25 20:30
Vielleicht wollte Musk Globalstar kaufen, um Zugriff auf die Globalstar zur Nutzung überlassenen Frequenzbänder zu erlangen. Apples finanzielle Unterstützung für Globalstar hat die Verkaufsbereitschaft der Anteilseigner vorerst jedenfalls gedämpft.
+3
Lagavulin
Lagavulin28.05.25 20:49
Eine Angebotsfrist von nur 3 Tagen? Der älteste Werbetrick der Welt.

Wahrscheinlich hat schon die Schlange gesagt: „Ich habe hier etwas, das nur ich anbieten kann, die Frucht vom Baum der Erkenntnis – aber nur für kurze Zeit!“ Wir wissen, wie das ausging.
Always look on the bright side of life
+8
don.redhorse29.05.25 04:51
auch ein Musk kann nicht einfach einen bestehenden Vertrag kündigen. Läden wie Apple sind in der Lage Verträge aufzusetzen in denen solche Handlungen sehr teuer werden.
Die Starlink Satelliten Konstellation ist schon besonders und auf jeden Fall sehr gut für Kommunikation geeignet. Bei uns in der Gegend hängen die Telefonleitungen noch an Masten, am Ende der Straße kommen noch 2 MBit mit DSL an und ein Telefongespräch hört sich teilweise schlimmer an als 1960 ein Ferngespräch. Da haben einige Nachbarn sich eine Starlink Schüssel in den Garten gestellt und sind voll zufrieden. Keine ewig langen Verträge an den Hacken, preislich nicht schlechter als vergleichbare Leistungen bei z.B. den bald kommenden Glasfaseranbietern bei uns. Wir haben einen Glasfaseranschluss und zahlen 50€ jeden Monat für 300/150. Neuabschlüsse liegen beim gleichen Preis jetzt bei 300/75. Nur, Starlink wird von den Nachbarn, die noch kein Glas haben, schon seit ein paar Jahren benutzt, die Leerrohre liegen seit August letzten Jahres, diese Woche haben sie das Leerohr bis in die Häuser gelegt, also wird die Faser wohl in den nächsten zwei Monaten eingeblasen. Die Glaslosen Nachbarn haben jetzt aber schon seit vielen Monaten deutlich mehr Bandbreite als vorher mit ihrer 2 MBit DSL Leitung, die lassen nichts auf Starlink kommen. Wenn man denen sagt das man das wegen Musk nicht benutzen darf, fragen sie dich ob ich mein Auto wegwerfen will und mich wieder auf ein Pferd setzen will.
Jetzt nenne mir mal jemand ein alternatives Angebot eines anderen Anbieters mit den gleichen Kosten, Leistungen? Nee, LTE/5G bekommt man auch nur mit Dachantenne, am besten eine Richtantenne und kommt damit nicht an die Starlink Bandbreite heran. Als wir unser Haus gekauft haben, habe ich mich vorher informiert wie es mit dem Glasfaserausbau aussieht und siehe da, der lief da gerade an: Vertrag abgeschlossen, vor dem Hauskauf. Hat aber trotzdem noch Jahre gedauert bis es fertig war, in der Zeit 6000er DSL bei uns, kotz. Starlink war damals noch nicht soweit, aber bei gleicher Situation jetzt würde ich Starlink statt DSL nehmen, da wäre mir ein Musk echt egal.
+2
Fucko29.05.25 14:08
PeKaEm
Und wenn Herrn Musk morgen irgendetwas nicht passt, zieht er den Stecker!? Mit dem würde ich auch keine Geschäfte machen.

Ach naja, dafür gibt es ja Verträge, damit er das nicht einfach kann. Und der Typ ist ja nicht die bekloppte Trump-Administration, die einfach Gerichtsentscheidungen glaubt ignorieren zu können. Oder vielleicht glaubt er es, aber dann hat er ohnehin ein Problem.
Nichtsdestotrotz sollte man mit dem Vogel natürlich grundsätzlich gar nichts eingehen.
0
evanbetter
evanbetter29.05.25 17:13
Die Verträge brächten Musk vielleicht einen Schaden von 40Mia. Dass er das wegsteckt, hat er schon mit anderen Deals bewiesen.
Für Apple hingegen wäre der Schaden ungleich grösser. Nicht unbedingt monetär, aber sicher vom Image.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+1
Nebula
Nebula31.05.25 12:59
Lagavulin
Eine Angebotsfrist von nur 3 Tagen? Der älteste Werbetrick der Welt.

Wahrscheinlich hat schon die Schlange gesagt: „Ich habe hier etwas, das nur ich anbieten kann, die Frucht vom Baum der Erkenntnis – aber nur für kurze Zeit!“ Wir wissen, wie das ausging.
Der Vergleich hinkt, denn die Schlange hätte keine künstliche Befristung vorgeschoben. Das wissen wir aus dem Supermarkt oder von Zuhause, wenn Früchte längere Zeit rumliegen. Zwar halten sich Äpfel heute recht lange, aber sie schmecken dann halt auch so. Frisch vom Baum ist schon was anderes.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
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