Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Vorwurf: Apple lässt viele verbotene Apps im App Store zu

In den meisten Ländern stellt der offizielle iOS App Store die einzige Möglichkeit dar, Software auf Apples Mobiltelefonen zu installieren. Apple betont immer wieder, dass nur so die Sicherheit und Stabilität des App-Angebots gewährleistet werden könne – alternative App-Marktplätze würden Betrug und Missbrauch Tür und Tor öffnen. Eine Untersuchung von „Tech Transparency Project“, einer US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation, stellt diese Grundannahme infrage: Sie fand 52 Apps, welche aufgrund von staatlichen Sanktionen nicht in den Vereinigten Staaten angeboten werden dürften.


Besonders hohen Aufwand mussten die Forscher nicht an den Tag legen, um die wahrscheinlich illegalen Apps aufzuspüren. Sie glichen lediglich die im iOS App Store gelisteten Informationen mit der aktuellen Sanktionsliste ab. Dabei entdeckten sie eine App der Gazprombank, welche dem russischen Staat zugeordnet wird und von den USA sanktioniert wird. Ein weiterer Treffer wird einer chinesischen paramilitärischen Einheit zugeordnet, welche für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sein soll. Auch ein Unternehmen, welches einem vermuteten litauischen Drogenhändler zugeordnet wird, war im iOS App Store vertreten.

Apple reagiert und dankt
Das Tech Transparency Project fand insgesamt 52 iOS-Apps, die in den Vereinigten Staaten möglicherweise illegal sind. Eine ähnliche Untersuchung im Google Play Store förderte lediglich 18 Apps zutage. Allerdings verringerte sich der Abstand im Verlauf der Untersuchung: 17 Apps entfernte Apples Review Team aus dem iOS App Store, bevor der Konzern mit den Ergebnissen konfrontiert wurde. Weitere 18 Apps nahm Apple aus dem US-Angebot, nachdem TTP ihnen die Resultate übermittelte. Gegenüber der Initiative wollte sich Apple nicht äußern; auf eine Nachfrage der Washington Post zeigte sich das Unternehmen dankbar für die Hinweise und versprach, die eigenen Überprüfungsprozesse zu verbessern. Google entfernte 17 der 18 beanstandeten Apps.

App-Monopol steht in der Kritik
Die Europäische Union hat mit dem Digital Markets Act durchgesetzt, dass Apple Möglichkeiten für alternative App-Marktplätze anbieten muss. Inzwischen sind weitere Länder gefolgt: Japan und Brasilien haben im Jahr 2025 ähnliche Gesetze erlassen. Die Anzahl der Wettbewerber hält sich in Grenzen: Neben dem AltStore finden sich noch Angebote von Epic Games und Setapp. Bei deren Angebot führt Apple ebenfalls eine (reduzierte) Kontrolle durch. Hier scheinen die Überprüfungen auf Sanktionen besser zu funktionieren: Der Entwickler von iTorrent war mehrere Monate aus Sanktionsgründen gesperrt, da sein Entwickler-Account auf eine russische Adresse verwies, obwohl er seit Jahren auf Zypern wohnt.

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.