iTorrent-Aussperrung: Apple nennt Sanktionen als Hintergrund


Bittorrent ist ein Peer-to-Peer-Übertragungsprotokoll, welches die Übertragung großer und besonders nachgefragter Dateien dezentralisiert. Seit einem knappen Vierteljahrhundert hilft es beim schnellen Verteilen von Linux-Distributionen und Open-Source-Software (und gelegentlich illegalerweise zum Weiterverbreiten von urheberrechtlich geschützten Inhalten). Auch im kommerziellen Bereich findet es Anwendung – die Cloud-Alternative Resilio baut darauf auf, und der Digital-Marktplatz Humble Store nutzt Torrent-Dateien zum Verteilen von Inhalten. In Apples App Stores bleiben klassische BitTorrent-Clients jedoch ausgesperrt. Vor einigen Wochen
verbannte Apple iTorrent zusätzlich aus dem Angebot des EU-exklusiven Marktplatz "AltStore". Nun kam der Grund heraus: Das App-Store-Review-Team sperrte den Account des Entwicklers aus Sanktionsgründen – obwohl er seit über drei Jahren auf Malta wohnt.
In einer Diskussion im GitHub-Forum des Open-Source-Projekts räumt der Entwickler Daniil Vinogradov ein, dass Apples Vorgehen
prinzipiell rechtmäßig sei. Offenbar wies sein Developer-Account noch eine alte Kontaktadresse auf. Er habe inzwischen seine Aufenthaltserlaubnis eingereicht und hoffe auf eine baldige Freischaltung. Er könne aber nicht nachvollziehen, warum es einen Monat Zeit und eine Unmenge an öffentlicher Berichterstattung erfordert habe, bis Apple ihm den Grund für die Sperre mitteilte.
Wer auf dem Mac Dateien via BitTorrent herunterladen will, muss sich abseits des Mac App Store auf die Suche machen und Programme wie Transmission eigenständig herunterladen.
Entwicklung geht weiterUngeachtet der Zulassung im AltStore arbeitet Vinogradov weiter an der App. Ein Update für iOS 26 werde zeitnah erscheinen, eventuell müssen Anwender iTorrent über Umwege (Sideloading) auf ihren Geräten installieren. Riley Testut, Gründer des AltStore, beschwert sich ebenfalls über das Vorgehen von Apple. Trotz wochenlanger Kommunikation hielt App Store Connect den Grund für die Sperrung von iTorrent (und dem Account des Entwicklers) im Verborgenen. „Es ist wirklich schwierig, einen App-Marktplatz zu betreiben, wenn Apps willkürlich verschwinden und wir nichts machen können.“