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Papierloses Büro auf dem Mac: Wie Sie Dokumente digitalisieren und organisieren

Unzählige Apps versprechen, den Traum vom papierlosen Büro wahr zu machen. Bevor Sie sich aber nach proprietären und oft auch kostenpflichtigen Drittanbieterlösungen umschauen, werfen Sie doch erst einmal einen Blick auf die Werkzeuge, die macOS bereits von Haus aus mitbringt. Vielen Nutzern reicht der Funktionsumfang von Apple-Anwendungen wie Finder, Spotlight und Vorschau schon aus, um Ordnung in die eingescannten Papiere zu bringen.

Erfahren Sie, wie Sie Ihre Rechnungen, Verträge und sonstigen Dokumente mit Ihrem Mac digitalisieren, optimal sortieren und für die Spotlight-Suche präparieren. Zudem geben wir Ihnen Tipps zur Verschlüsselung Ihrer PDFs vor der Cloud-Synchronisation mit iOS-Geräten.


Der richtige Scanner

Um Ihre Rechnungen, Verträge und sonstigen Unterlagen zu digitalisieren, benötigen Sie einen Scanner. Da es beim papierlosen Büro meist um Textdokumente geht, brauchen Sie keine auf Fotoübertragungen ausgelegte High-End-Hardware. Auch im Budget-Segment sind oftmals bereits WLAN-Funktionen und sogar die Unterstützung von Apples Druck-Schnittstelle AirPrint vertreten. Ein Beispiel ist etwa der Multifunktionsdrucker Brother MFC-L2700DN (Store: ), der auch eine Scanfunktion bietet. So können Sie Ihre Unterlagen ohne Kabelverbindung zwischen Scanner und Apple-Gerät digitalisieren sowie in einem Rutsch auf Ihrem Mac, iPhone oder iPad speichern.


Wer nur einen Scanner benötigt, kommt auch schon unter 100 Euro an brauchbare Geräte – beispielsweise mit einem Modell der Canon-Lide-Serie (Store: ).

Für den schnellen Scan zwischendurch können Sie auch Ihr iPhone oder iPad zum Abfotografieren von Papierunterlagen verwenden. Die iOS-Variante von Notizen wird ab iOS 11 einen integrierten Dokumentenscanner bieten, sodass Sie dazu nicht mehr unbedingt Drittanbieter-Anwendungen benötigen.

Die Scan-Ergebnisse mithilfe eines iOS-Geräts werden aber meist schlechter ausfallen als mit einem „richtigen“ Flachbett- oder Einzugscanner, da Sie Ihr iPhone händisch weder hundertprozentig ruhig noch von der Neigung her perfekt auf die Papierunterlage ausrichten können. Utensilien wie faltbare Scan-Ständer (Store: ) sind zwar eine brauchbare Hilfe für unterwegs, jedoch nur eine halbgare Lösung für den dauerhaften Einsatz mit vielen Dokumenten.

Unterlagen scannen in macOS

Die Digitalisierung von Dokumenten läuft in macOS entweder über die mitgelieferte Software des Scanner-Herstellers oder Apples Vorschau-App. Via Vorschau greifen Sie über Ablage > Importieren von (…) auf Ihren Scanner zu. Achten Sie für eine optimale Funktionalität darauf, immer den jeweils aktuellen Scannertreiber zu verwenden.

Beim Scan-Modus können Sie zwischen Flachbett und Dokumenteneinzug wählen, falls Ihre Hardware beide Varianten unterstützt. Als Typ empfiehlt sich Text, sofern Ihre Unterlagen keine Bilder enthalten. Die Text-Option bietet einen scharfen Schwarzweiß-Kontrast, damit Schrift besonders gut zum Vorschein kommt. Zudem benötigen Text-Dokumente weniger Speicherplatz als Farbe und Schwarzweiß.



Bei der Auflösung testen Sie am besten verschiedene dpi-Werte, um sich ein Bild von der Darstellungsqualität zu machen. Bei reinen Schriftdokumenten erreichen Sie schon mit 200 bis 300 dpi ordentliche Ergebnisse. Wenn Sie den Wert erhöhen, steigt der Speicherplatzbedarf der Datei stark an, ohne dass sich jedoch ein signifikanter, für die Alltagsnutzung relevanter Qualitätsunterschied ergibt.

Wählen Sie PDF als Format. Praktisch ist die Option Zu einem Dokument kombinieren, mit der Sie diverse Seiten hintereinander scannen und automatisch als mehrseitige PDF-Datei speichern können. Die Bildkorrektur hilft Ihnen dabei, schnell rudimentäre Änderungen an der Helligkeit und dem Kontrast vorzunehmen. Der anschließende Klick auf Scannen digitalisiert das Blatt Papier als PDF und öffnet die Datei automatisch in Vorschau. Per cmd + s bestimmen Sie den Speicherort.

Unter Umständen bietet Ihnen die Scanner-App des Herstellers mehr Einstellmöglichkeiten als der Scan-Vorgang über die Vorschau-App. Testen Sie am besten sowohl das Drittanbieter-Tool als auch Apples Anwendung gründlich, bevor Sie sich für eine Variante entscheiden.

Kommentare

MacStarTrader
MacStarTrader18.09.17 19:23
Devonthink Office?
#MacStarTrader (Twitter)
+3
ckingpin18.09.17 19:31
Ich finde die Scanner von Fujitsu und deren Software super. Dann mit PDFpen und Eagle Filer organisieren und fertig. Aber so ist es halt wie beschrieben günstiger
0
gritsch18.09.17 19:32
Also ich "scanne" nur noch mit dem iPhone.
Passende Software dazu welche die Umrisse erkennt und das Bild entzerrt.
Fertig.
+2
picknicker197118.09.17 19:51
Ein weiterer Aspekt ist: Was macht man mit den gescannten Originalen?

Ich stemple meine (wichtigen) Dokumente vor dem Scannen mit einem Paginier-Stempel und lege diese dann "chronologisch" aber nicht thematisch sortiert ab.
Bei Bedarf kann man mit der Nummer im Scan das Original sehr schnell und einfach finden.
+8
Dante Anita18.09.17 20:14
Danke für die Übersicht. Ich habe seit Jahren einen Fujitsu Scansnap. Kann ich nur wärmstens empfehlen, für zuhause tun es auch die kleinen Modelle locker. In der mitgelieferten Software kann man komplett einstellen, was mit den gescannten Dokumenten passieren soll. Pdf, ocr, dann ablegen in Order xy und benennen. Das alles mit einem Knopfdruck.
+3
siudex18.09.17 20:29
picknicker1971
Ein weiterer Aspekt ist: Was macht man mit den gescannten Originalen?

Ich stemple meine (wichtigen) Dokumente vor dem Scannen mit einem Paginier-Stempel und lege diese dann "chronologisch" aber nicht thematisch sortiert ab.
Bei Bedarf kann man mit der Nummer im Scan das Original sehr schnell und einfach finden.

Dass ich nicht früher auf die Idee gekommen bin, ärgert mich jetzt ein wenig.
+4
MacBlack
MacBlack18.09.17 20:48
"Stellen Sie sich folgende Situation vor – Sie haben all Ihre Unterlagen in einer Drittanbieter-App eingepflegt, sortiert und mit Keywords versehen. Irgendwann erscheinen aber leider keine Updates des Programms mehr..."

Tja, das brauchte ich mir nicht bloß vorzustellen, als Apples Ableger FileMaker das Programm "Bento" eingestellt hat. Viele meiner gesammelten Informationen stecken dort immer noch drin und waren bislang auch über die iOS-App mobil anrufbar. Letzteres wird sich nun in Kürze mit iOS 11 ändern, das die App dann nicht mehr unterstützt.

Blöde Situation dank Apples Software-Politik (und ich erinnere in diesem Zusammenhang auch noch an den Claris Organizer).
+2
snake-dsl18.09.17 21:10
Wenn man wirklich viele Dokumente zu verwalten hat und einen Hauch von Zukunftssicherheit will, dann kommt man nicht um ein DMS herum, welches ein XML-Format zur Speicherung der Meta-Daten nutzt.
0
And-Y
And-Y18.09.17 21:50
Scansnap, Devonthink, nutz ich seit Jahren privat als auch geschäftlich. Inzwischen inkl. Coundsync diverser Anbieter

Das tolle an devon ist, dass es lernt wie man Unterlagen üblicherweise ablegt und das auf Klick dann künftig nachvollziehbar selbst erledigt.

Wichtige Unterlagen wie Versicherungen lege ich weiterhin klassisch ab, Rechnungen separat chronologisch und den Rest chronologisch im Jahresordnern.
0
haschuk18.09.17 23:01
Das Büro. Privat oder kommerziell? Wenn kommerziell, dann ganz ehrlich, der Artikel geht an den Anforderungen etwas vorbei. Aufgrund der erforderlichen Rechtssicherheit für ein papierloses Büro steht eines im Vordergrund. Revisionssicherheit.

Weder Windows noch macOS können das mit Boardtools. Jeder, der auf ein kommerzielles papierloses Büro setzt, muss sich mit diesem Thema revisionssichere Archivierung auseinandersetzen.

Kleine Beispiele:

Aufgrund der Änderungen in der Rechtssprechung ist inzwischen ein einfacher Rechnungsversand als PDF möglich. Viele versenden diese weder signiert noch als PDF/A. Folge, diese Rechnungen können durch den Empfänger einfach manipuliert werden. Revisionssicher bedeutet, dass diese PDFs direkt nach Erhalt als PDF/A unlöschbar auf einem Archivierungsserver abgelegt werden müssen. Unternehmen leisten sich hierzu dezidierte Scan- und Transfercenter. Papierrechnungen werden als PDF und PDF/A eingescant. Rechnungs-PDFs an eine dezidierte Rechnungsemailadresse werden herausgezogen und wiederum als PDF und PDF/A zur weiteren elektronischen Verarbeitung gespeichert. Geänderte Rechnungen müssen nachverfolgbar sein (z.B. Gutschrift plus neue Rechnung). Werden Rechnungen elektronisch gestampt, z.B. Kostenstellen, muss auch das Original ohne Stamp archiviert werden. Rechnungen, die intern so bearbeitet werden, müssen ebenfalls bearbeitet als PDF/A gespeichert werden.

Gleiches gilt für Gutachten. Wenn keine Papierkopie, dann PDF/A mit Unterschrift, Unterschrift muss dann per Signaturpads direkt in das Dokument eingefügt werden, damit die Echtheit jederzeit beweisbar ist. Alternative ist ein Scan des gedruckten Originalgutachtens, Speichern wiederum als PDF/A.

Verträge müssen unbearbeitet als PDF/A abgelegt werden. Bearbeitung im Sinne von Markierungen müssen als weitere Revision erkenntlich sein.
+4
haschuk18.09.17 23:10
Ein weiterer wunder Punkt unter macOS ist die Rechnungserstellung. Das PDF muss das Geschäftspapier enthalten. Bei einfachen Varianten kein Thema, bei gestalterisch aufwändigeren Vorlagen fehlt ein Workflow wie Fineprint unter Windows.


Devonthink: Auch die Office-Variante bietet keine Revisionssicherheit, genügt daher nicht den Anforderungen der Finanzämter.
+1
Legoman
Legoman19.09.17 08:23
Das Märchen vom papierlosen Büro höre ich seit Anfang der Neunziger - und wir sind immer noch kaum einen Schritt weiter.

Spätestens dann, wenn mit einem elektronischen Dokument ein (gerichtsfester) Beweis erbracht werden soll, fangen die Probleme an.
0
PythagorasTraining
PythagorasTraining19.09.17 08:35
Ich kann mich haschuk nur anschließen.
Der Artikel geht an der geschäftlichen Speicherung von PDFs komplett vorbei.
Alleine das Thema PDF/A ist schon komplex und mit den alleinigen Möglichkeiten von macOS nicht abbildbar.
Dazu bedarf es immer Drittsoftware!
+2
haschuk19.09.17 13:03
Legoman


Spätestens dann, wenn mit einem elektronischen Dokument ein (gerichtsfester) Beweis erbracht werden soll, fangen die Probleme an.

Naja, PDF/A funktioniert da schon. Dokumente, die Unterschrift tragen müssen, werden im pdf mit Signaturpads, die die kalligraphischen Merkmale der Unterschrift speichern, unterschrieben. Dann als PDF/A automatisch abspeichern.

So funktioniert auch die Rechtssicherheit bei IKEA, wo die Abbuchungsbelege vom Kunden am Pad unterzeichnet werden.
0
haschuk19.09.17 13:21
Legoman
Das Märchen vom papierlosen Büro höre ich seit Anfang der Neunziger - und wir sind immer noch kaum einen Schritt weiter.

Und noch ein Einspruch. Da papierlose Büro kommt in riesen Schritten. Immer mehr unserer Kunden stellen um. Berichte, Gutachten, Finanzdokumente, alles elektronisch, kein Papier mehr. Wenn die Geschwindigkeit so weitergeht, fällt bei uns 95% der externen Papierdokumentation bis 2019 weg, intern ist 2020 realistisch.

Der Verzögerer war hier (in D) mal wieder der Staat, da die Vorgaben für die Finanzbuchhaltung lange Zeit schwammig waren.
+1

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