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Papierloses Büro auf dem Mac: Wie Sie Dokumente digitalisieren und organisieren

iCloud Drive inklusive Verschlüsselung

Wenn Sie Ihre Unterlagen nicht nur auf einem Mac, sondern auch auf zusätzlichen Apple-Rechnern oder iOS-Geräten verwenden möchten, empfiehlt sich iCloud Drive. Apples Cloud-Lösung ermöglicht Ihnen eine geräteübergreifende Nutzung Ihres papierlosen Büros. Zudem sind Ihre digitalisierten Papiere von jedem Browser aus via iCloud.com verfügbar. iCloud Drive eignet sich außerdem als optionales Backup Ihrer Daten, da diese zusätzlich zu den lokalen Kopien auch auf Apples Servern gesichert sind. Übrigens lassen sich gelöschte Dateien in der Apple-Cloud innerhalb von 30 Tagen wiederherstellen.


In macOS aktivieren Sie den Dienst über Systemsteuerung > iCloud > iCloud Drive. Die Finder-Seitenleiste zeigt Ihnen den iCloud-Drive-Ordner unter Favoriten. Alle Dateien, die Sie hier speichern, landen auf Apples Servern und werden automatisch mit Ihren anderen Macs, iPhones und iPads synchronisiert, auf denen iCloud aktiviert ist.


Beim Thema Cloud-Speicher spielt das Thema Datenschutz für viele Nutzer eine wichtige Rolle. Jeder muss selbst entscheiden, ob die Server eines US-Konzerns der geeignete Aufbewahrungsort für Unterlagen mit persönlichen Daten sind. Wer auf iCloud nicht verzichten möchte und trotzdem alle hinterlegten PDFs so effektiv wie möglich vor fremden Blicken schützen möchte, kann die infrage kommenden PDFs verschlüsseln. Öffnen Sie dazu die jeweilige Datei mit der App Vorschau und gehen auf Ablage > Drucken > PDF > Als PDF sichern > Sicherheitsoptionen. Im neuen Fenster setzen Sie ein Häkchen bei Passwort erforderlich zum Öffnen des Dokuments.

Praktischer als für jede PDF einzeln Passwörter zu vergeben sind iCloud-Drive-geeignete Drittanbieter-Tools wie Cryptomator oder Boxcryptor, da sie ganze Ordner in einem Rutsch verschlüsseln. Allerdings ergeben sich ein paar Einschränkungen zur normalen Finder-Nutzung, darunter die fehlende Spotlight-Unterstützung (Cryptomator). In iOS müssen Sie die entsprechenden Dritthersteller-Apps verwenden, um auf Ihre verschlüsselten Dokumente zuzugreifen.


Wenn es Ihnen bei iCloud Drive vorrangig um die Online-Backup-Funktion geht und Sie die geräteübergreifende Synchronisation nicht benötigen, können Sie zum Beispiel einmal die Woche eine Zip-Datei Ihres kompletten Dokumentenbestands über Cryptomator oder Boxcryptor hochladen. Markieren Sie dazu den Hauptordner all Ihrer Unterlagen, klicken rechts und wählen 'Ordnername' komprimieren. Anschließend schieben Sie die Zip-Datei beispielsweise in über Ihren Cryptomator-Container in iCloud Drive. So erhalten Sie lokal auf Ihrem Rechner weiterhin die volle Finder-Funktionalität für Ihre Unterlagen, haben für den Fall der Fälle aber trotzdem immer eine verschlüsselte Datensicherung in der Cloud.

Zusammenspiel mit iPhone und iPad

Apple stellt Ihnen mehrere Wege zur Verfügung, wie Sie ihre Unterlagen vom Mac auf ein iPhone oder iPad übertragen oder automatisch mit einem iOS-Gerät synchronisieren können. Wenn Sie einzelne Dokumente nur lokal von Gerät zu Gerät kopieren möchten, ohne eine Cloud-Lösung zu benutzen, bietet sich iBooks an. Ziehen Sie die gewünschten Dokumente per Drag and Drop in die Mac-App und wählen anschließend in iTunes die gewünschten Dokumente in der iBooks-Sektion aus. Ein Klick rechts unten auf Anwenden kopiert die markierten PDFs auf Ihr iOS-Gerät.


Komfortabler geht es über iCloud Drive. Alle Dateien im Drive-Ordner synchronisieren sich automatisch mit allen verbundenen Macs, iPhones und iPads. Die über die Mac-App Vorschau in iCloud gesicherten PDFs landen im Vorschau-Ordner der iCloud-Drive-App. Falls Sie Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes haben, empfehlen sich die bereits im Abschnitt über Mac-Anwendungen angesprochenen Verschlüsselungs-Tools Cryptomator oder Boxcryptor.

Dateien-App in iOS 11

iOS 11 wird Ihnen mit Dateien eine neue App zur Dateiorganisation bieten. Die Seitenleiste der Anwendung erinnert durch die Bereiche Standorte, Favoriten und Tags ein bisschen an das Pendant des Finders in macOS. Die kommende iOS-Version wertet insbesondere die Tag-Sektion auf, sodass sich besagtes Feature an die Funktionalität der macOS-Variante annähert.

Apple Pencil

iPad-Nutzer, die einen Apple Pencil (Store: ) verwenden, können mit dem Stift in Dokumenten schnell Textstellen markieren oder handschriftliche Anmerkungen einfügen. Ab iOS 11 gibt es mit Instant Markup zudem eine Funktion, die es dem Pencil erlaubt, PDFs sofort zu editieren, ohne dass Sie erst auf einen Edit-Button tippen müssen.


Die jeweilige PDF sollte in iCloud Drive gespeichert sein, um alle Änderungen umgehend mit macOS zu synchronisieren. Inhalte editieren Sie, indem Sie zunächst die gewünschte Datei öffnen und anschließend oben rechts auf das Aktenkoffersymbol tippen. Alle Änderungen werden automatisch mit Ihrem Mac abgeglichen, sofern sowohl macOS als auch iOS den gleichen iCloud-Account verwenden.

Kommentare

MacStarTrader
MacStarTrader18.09.17 19:23
Devonthink Office?
#MacStarTrader (Twitter)
+3
ckingpin18.09.17 19:31
Ich finde die Scanner von Fujitsu und deren Software super. Dann mit PDFpen und Eagle Filer organisieren und fertig. Aber so ist es halt wie beschrieben günstiger
0
gritsch18.09.17 19:32
Also ich "scanne" nur noch mit dem iPhone.
Passende Software dazu welche die Umrisse erkennt und das Bild entzerrt.
Fertig.
+2
picknicker197118.09.17 19:51
Ein weiterer Aspekt ist: Was macht man mit den gescannten Originalen?

Ich stemple meine (wichtigen) Dokumente vor dem Scannen mit einem Paginier-Stempel und lege diese dann "chronologisch" aber nicht thematisch sortiert ab.
Bei Bedarf kann man mit der Nummer im Scan das Original sehr schnell und einfach finden.
+8
Dante Anita18.09.17 20:14
Danke für die Übersicht. Ich habe seit Jahren einen Fujitsu Scansnap. Kann ich nur wärmstens empfehlen, für zuhause tun es auch die kleinen Modelle locker. In der mitgelieferten Software kann man komplett einstellen, was mit den gescannten Dokumenten passieren soll. Pdf, ocr, dann ablegen in Order xy und benennen. Das alles mit einem Knopfdruck.
+3
siudex18.09.17 20:29
picknicker1971
Ein weiterer Aspekt ist: Was macht man mit den gescannten Originalen?

Ich stemple meine (wichtigen) Dokumente vor dem Scannen mit einem Paginier-Stempel und lege diese dann "chronologisch" aber nicht thematisch sortiert ab.
Bei Bedarf kann man mit der Nummer im Scan das Original sehr schnell und einfach finden.

Dass ich nicht früher auf die Idee gekommen bin, ärgert mich jetzt ein wenig.
+4
MacBlack
MacBlack18.09.17 20:48
"Stellen Sie sich folgende Situation vor – Sie haben all Ihre Unterlagen in einer Drittanbieter-App eingepflegt, sortiert und mit Keywords versehen. Irgendwann erscheinen aber leider keine Updates des Programms mehr..."

Tja, das brauchte ich mir nicht bloß vorzustellen, als Apples Ableger FileMaker das Programm "Bento" eingestellt hat. Viele meiner gesammelten Informationen stecken dort immer noch drin und waren bislang auch über die iOS-App mobil anrufbar. Letzteres wird sich nun in Kürze mit iOS 11 ändern, das die App dann nicht mehr unterstützt.

Blöde Situation dank Apples Software-Politik (und ich erinnere in diesem Zusammenhang auch noch an den Claris Organizer).
+2
snake-dsl18.09.17 21:10
Wenn man wirklich viele Dokumente zu verwalten hat und einen Hauch von Zukunftssicherheit will, dann kommt man nicht um ein DMS herum, welches ein XML-Format zur Speicherung der Meta-Daten nutzt.
0
And-Y
And-Y18.09.17 21:50
Scansnap, Devonthink, nutz ich seit Jahren privat als auch geschäftlich. Inzwischen inkl. Coundsync diverser Anbieter

Das tolle an devon ist, dass es lernt wie man Unterlagen üblicherweise ablegt und das auf Klick dann künftig nachvollziehbar selbst erledigt.

Wichtige Unterlagen wie Versicherungen lege ich weiterhin klassisch ab, Rechnungen separat chronologisch und den Rest chronologisch im Jahresordnern.
0
haschuk18.09.17 23:01
Das Büro. Privat oder kommerziell? Wenn kommerziell, dann ganz ehrlich, der Artikel geht an den Anforderungen etwas vorbei. Aufgrund der erforderlichen Rechtssicherheit für ein papierloses Büro steht eines im Vordergrund. Revisionssicherheit.

Weder Windows noch macOS können das mit Boardtools. Jeder, der auf ein kommerzielles papierloses Büro setzt, muss sich mit diesem Thema revisionssichere Archivierung auseinandersetzen.

Kleine Beispiele:

Aufgrund der Änderungen in der Rechtssprechung ist inzwischen ein einfacher Rechnungsversand als PDF möglich. Viele versenden diese weder signiert noch als PDF/A. Folge, diese Rechnungen können durch den Empfänger einfach manipuliert werden. Revisionssicher bedeutet, dass diese PDFs direkt nach Erhalt als PDF/A unlöschbar auf einem Archivierungsserver abgelegt werden müssen. Unternehmen leisten sich hierzu dezidierte Scan- und Transfercenter. Papierrechnungen werden als PDF und PDF/A eingescant. Rechnungs-PDFs an eine dezidierte Rechnungsemailadresse werden herausgezogen und wiederum als PDF und PDF/A zur weiteren elektronischen Verarbeitung gespeichert. Geänderte Rechnungen müssen nachverfolgbar sein (z.B. Gutschrift plus neue Rechnung). Werden Rechnungen elektronisch gestampt, z.B. Kostenstellen, muss auch das Original ohne Stamp archiviert werden. Rechnungen, die intern so bearbeitet werden, müssen ebenfalls bearbeitet als PDF/A gespeichert werden.

Gleiches gilt für Gutachten. Wenn keine Papierkopie, dann PDF/A mit Unterschrift, Unterschrift muss dann per Signaturpads direkt in das Dokument eingefügt werden, damit die Echtheit jederzeit beweisbar ist. Alternative ist ein Scan des gedruckten Originalgutachtens, Speichern wiederum als PDF/A.

Verträge müssen unbearbeitet als PDF/A abgelegt werden. Bearbeitung im Sinne von Markierungen müssen als weitere Revision erkenntlich sein.
+4
haschuk18.09.17 23:10
Ein weiterer wunder Punkt unter macOS ist die Rechnungserstellung. Das PDF muss das Geschäftspapier enthalten. Bei einfachen Varianten kein Thema, bei gestalterisch aufwändigeren Vorlagen fehlt ein Workflow wie Fineprint unter Windows.


Devonthink: Auch die Office-Variante bietet keine Revisionssicherheit, genügt daher nicht den Anforderungen der Finanzämter.
+1
Legoman
Legoman19.09.17 08:23
Das Märchen vom papierlosen Büro höre ich seit Anfang der Neunziger - und wir sind immer noch kaum einen Schritt weiter.

Spätestens dann, wenn mit einem elektronischen Dokument ein (gerichtsfester) Beweis erbracht werden soll, fangen die Probleme an.
0
PythagorasTraining
PythagorasTraining19.09.17 08:35
Ich kann mich haschuk nur anschließen.
Der Artikel geht an der geschäftlichen Speicherung von PDFs komplett vorbei.
Alleine das Thema PDF/A ist schon komplex und mit den alleinigen Möglichkeiten von macOS nicht abbildbar.
Dazu bedarf es immer Drittsoftware!
+2
haschuk19.09.17 13:03
Legoman


Spätestens dann, wenn mit einem elektronischen Dokument ein (gerichtsfester) Beweis erbracht werden soll, fangen die Probleme an.

Naja, PDF/A funktioniert da schon. Dokumente, die Unterschrift tragen müssen, werden im pdf mit Signaturpads, die die kalligraphischen Merkmale der Unterschrift speichern, unterschrieben. Dann als PDF/A automatisch abspeichern.

So funktioniert auch die Rechtssicherheit bei IKEA, wo die Abbuchungsbelege vom Kunden am Pad unterzeichnet werden.
0
haschuk19.09.17 13:21
Legoman
Das Märchen vom papierlosen Büro höre ich seit Anfang der Neunziger - und wir sind immer noch kaum einen Schritt weiter.

Und noch ein Einspruch. Da papierlose Büro kommt in riesen Schritten. Immer mehr unserer Kunden stellen um. Berichte, Gutachten, Finanzdokumente, alles elektronisch, kein Papier mehr. Wenn die Geschwindigkeit so weitergeht, fällt bei uns 95% der externen Papierdokumentation bis 2019 weg, intern ist 2020 realistisch.

Der Verzögerer war hier (in D) mal wieder der Staat, da die Vorgaben für die Finanzbuchhaltung lange Zeit schwammig waren.
+1

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