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Mac-Tipp: Speicherplatz schaffen auf dem Startlaufwerk

Speicherplatz ist teuer, insbesondere in modernen Macs. Apple verlangt hohe Preise für größere SSDs. Wer beim Neuerwerb eines Macs spart, kann nachträglich nicht nachrüsten – bis auf wenige Ausnahmen sind die SSDs fest ins Mainboard integriert. Füllt sich der interne Speicher bis zur Oberkante, drohen einige Gefahren: macOS wird langsamer, verhält sich erratisch – und startet im Extremfall gar nicht mehr. Howard Oakley kamen mehrere Fälle zu Ohren, bei denen ein gefülltes Startvolume dazu führte, dass der Mac komplett zurückgesetzt und aus einem Backup wiederhergestellt werden musste. Es ist ratsam, regelmäßig vorbeugend aufzuräumen – wer weiß, wie und wo man nachsehen muss, kann kurzfristig Erfolge erzielen.


1. Freien Speicher prüfen
Wer im Finder die untere Statusleiste eingeblendet hat (+ß), erfährt frühzeitig, wenn der freie Speicher in den zwei- oder gar einstelligen Gigabyte-Bereich rutscht: Hier erscheint der verfügbare Platz des Volumes, auf dem sich der angezeigte Ordner befindet. Dies ist jedoch nur ein erster Anhaltspunkt. Mehr Informationen liefert die Einstellungen-App: Der Dialog "Allgemein/Speicher" zeigt eine Balkengrafik, bei der die Belegungen nach Typ aufgeschlüsselt werden. macOS präsentiert hier einige Ratschläge, um die lokale Datenmenge zu reduzieren. Einige sind hilfreich, allerdings führen einige darauf hinaus, dass Sie Speicherplatz in der iCloud mieten oder ein Apple-Music-Abonnement abschließen. Für großen Speicherhunger der Kategorie „Systemdaten“ offeriert macOS keinerlei Abhilfe.

Apple gibt Tipps, um die SSD zu leeren. Viele laufen auf ein Abonnement hinaus – und gegen überbordende „Systemdaten“ weiß macOS keinen Rat.

2. Festplattendienstprogramm
Die nächste Anlaufstelle sollte das Festplattendienstprogramm sein, welches sich im Ordner Programme/Dienstprogramme befindet. Dieses zeigt laut Oakley auch die zuverlässigste Größenangabe an – sowohl Finder als auch Einstellungen-App können ungenaue oder leicht veraltete Werte anzeigen. Wer eine überbordende Menge an Systemdaten loswerden möchte, sollte zunächst die lokalen Snapshots überprüfen. Dafür wählen Sie im Menü „Darstellung“ den Eintrag „Alle Laufwerke anzeigen“ (+2) und anschließend „APFS-Schnappschüsse einblenden“ (+S). Wenn Sie nun in der linken Spalte „Volumes von Macintosh HD“ auswählen, erscheint unten eine Liste von Snapshots mit zunehmender Größe. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn Sie Time Machine oder eine andere Backup-Software verwenden. Standardmäßig werden diese nach 24 Stunden gelöscht; manchmal jedoch bleiben hier alte Snapshots bestehen. In diesem Fall kann es ratsam sein, die ältesten und größten von Hand zu löschen – hierbei sollten Sie allerdings mit Bedacht vorgehen und sicherstellen, dass Sie ein aktuelles (Time-Machine-)Backup auf einem externen Volume haben.

Das Festplattendienstprogramm kann dazu gebracht werden, Snapshots anzuzeigen. Diese kann man von Hand löschen.

3. Große Dateien finden
Um den eigenen Datenbestand nach obsoleten Speichersündern zu durchforsten, nutzen Sie den Finder. Die Listenansicht (+2) lässt sich auf einen Klick auf den Spaltentitel „Größe“ dazu bringen, die größten Objekte eines Ordners zuoberst anzuzeigen. Ein regelmäßiger Blick in den Ordner „Downloads“ oder „Schreibtisch“ offenbart verwaiste Zip-Dateien, veraltete Installationspakete oder überflüssige Bildschirmaufnahmen. Auch im Ordner „Programme“ kann man nachsehen, ob es Apps gibt, die Sie nicht nutzen, welche aber viel Platz benötigen.
Im Downloads-Ordner sammeln sich gern große überflüssige Dateien an.


4. Exotischere Ablageorte durchforsten
Nicht alle Dateimonolithen lassen sich so einfach aufspüren. Um das ganze Volume nach großen Dateien zu durchforsten, sind Programme wie DaisyDisk (App Store) oder GrandPerspective (App Store oder unabhängiger Download). Setzt man sie auf das Volume „Macintosh HD“ an, zeigt es auch versteckte Rückzugsorte von Platzfressern – etwa via Steam oder Epic installierte Spiele.

Hilfsprogramme wie GrandPerspective visualisieren große Datenmengen.

5. Mediatheken auslagern
Wenn selbst nach diesen Schritten der Platz knapp bleibt, sollten Sie in Betracht ziehen, bestimmte Datenbestände auf externe Laufwerke zu verschieben. Am einfachsten gelingt dies mit den Mediatheken von iMovie und Fotos. Diese bestehen aus einem separaten Datenpaket, welches sich im Ordner „Filme“ beziehungsweise „Bilder“ befindet. Kopieren Sie dieses auf eine externe SSD. Sobald die Übertragung abgeschlossen ist, starten Sie das dazugehörige Programm (iMovie oder Fotos), während Sie gleichzeitig die -Taste (Option) gedrückt halten. Sodann erscheint ein Dialog mit der Frage, welche Mediathek Sie verwenden wollen. Klicken Sie auf „Andere Mediathek …“ und wählen Sie die Kopie auf der externen Festplatte aus. Wenn das funktioniert hat und Sie Ihre Medien wie gewohnt betrachten und bearbeiten können, löschen Sie die Kopie auf dem lokalen Laufwerk. Beim nächsten Start des Programms nutzt die App standardmäßig die neu gewählte Mediathek. Dies gelingt ebenso mit der Musik-App. Hier sollten Sie jedoch nicht nur die Library-Datei bewegen, sondern den gesamten Ordner „Music“ (aus dem Ordner „Musik“) auf den neuen Speicherort kopieren. Wichtig: Denken Sie daran, die externe SSD beim (Time-Machine-)Backup zu berücksichtigen!

Die Fotos-App, iMovie und Final Cut Pro unterstützen einen Ablageort auf externen Laufwerken.

Regelmäßig wiederholen
Es empfiehlt sich, Schritt 1 bis 4 regelmäßig zu wiederholen – nicht nur bei knappem Speicherplatz. Je mehr Platz auf einem Flash-Speicher frei bleibt, desto weniger nutzen sich einzelne Speicherblöcke ab, und umso länger lebt die gesamte SSD. APFS profitiert ebenfalls von viel Verfügungsmasse, und macOS arbeitet schneller, wenn genügend Speicherpuffer vorhanden ist. Obendrein gilt wie bei jedem Aufräumen: Je häufiger es stattfindet, desto weniger Arbeit fällt jedes Mal an.

Kommentare

Gent
Gent25.07.25 22:04
Caches leeren - besonders unbeobachtete Adobe-Caches aber auch andere Programme machen sich gerne breit im Speicherplatz. Idealerweise in der entsprechenden App (meist in den Settings).

Mülleimer leeren - erst dann wird Speicherplatz freigegeben. (Eh klar, oder?)

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struffsky
struffsky26.07.25 07:52
Ich finde OmniDiskSweeper das ideale Programm um die dicken Ordner zu entdecken. 100 GB Mails aus 20 Jahren kann man so z.B. finden und ein paar Jahrgänge auf eine externe Platte archivieren. Lokale iPhone Backups sind auch riesig…
ist kostenlos und zeigt im Prinzip ein Finderfenster in dem die Ordner nach Größe sortiert sind.
+2
Nebula
Nebula26.07.25 08:39
Gut, dass ich noch keine Zeit für Oakley hatte, nun kann ich den Text in der Übersetzung schneller lesen.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
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aMacUser
aMacUser26.07.25 09:48
Wenn man als Entwickler mit Xcode unterwegs ist, empfiehlt es sich auch, ab und an mal alte Simulatoren zu löschen. Zu finden sind die unter "Settings Components". Diese Simulatoren sind nicht gerade klein. Bei jedem Simulator steht praktischerweise auch dabei, wie groß er ist.

Und wenn man die Jetbrains IDEs über die JetBrains Toolbox nutzt, dann ist es auch da gut, ab und zu mal alte Versionen der IDEs zu löschen. Dazu in den Toolbox-Settings unter "Tools" die Optione "Remove the previous versions..." anklicken. Hier steht auch dahinter, wie viel Speicherplatz dieser Cache nutzt. Etwas tiefer gibt es noch zwei Optionen, um zwei andere "Caches" zu löschen, die sind aber in der Regel nicht so groß
+1
Spacely26.07.25 10:18
Library, Application Support, Preferences,…

Ich kenn jetzt nicht alle aber da es ja meist keine Deinstallationsroutinen gibt, lassen Programme, die man lediglich aus dem Programme Ordner gelöscht hat, da so ihre Dateien zurück.
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Marcel Bresink26.07.25 10:26
Gent
Mülleimer leeren - erst dann wird Speicherplatz freigegeben. (Eh klar, oder?)

Das ist nicht so klar und stimmt so auch nicht. In einem normal eingerichteten System wird auch bei Leeren des Papierkorbs kein Speicher freigegeben. Er wird nur als "löschbar und verfügbar" gekennzeichnet.
Dieser Speicher wird erst zu einem späteren Zeitpunkt freigegeben, z.B. wenn das System Speichermangel feststellt oder die stündliche Bereinigung von Time Machine läuft.
MTN
Je mehr Platz auf einem Flash-Speicher frei bleibt, desto weniger nutzen sich einzelne Speicherblöcke ab, und umso länger lebt die gesamte SSD.

Das ist zwar richtig, aber daraus die Empfehlung abzuleiten, öfter Dinge zu löschen, widerspricht dem komplett. Das Löschen ist doch gerade das, was die SSD abnutzt.

Die Technik von APFS, das Löschen so lange wie möglich zu vermeiden, indem zum Beispiel die Daten durch Copy-On-Write oder Snapshots an ihrem Ort liegenbleiben, ohne gelöscht zu werden, ist das, was die Lebensdauer des Flash-Speichers erhöht.
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Wellenbrett26.07.25 13:01
struffsky
Ich finde OmniDiskSweeper das ideale Programm um die dicken Ordner zu entdecken. 100 GB Mails aus 20 Jahren kann man so z.B. finden und ein paar Jahrgänge auf eine externe Platte archivieren. Lokale iPhone Backups sind auch riesig…
ist kostenlos und zeigt im Prinzip ein Finderfenster in dem die Ordner nach Größe sortiert sind.
Das war bis vor etwa 10 Jahren mal eine nützliche Software. Bei meinem letzten Test von Omni DiskSweeper vor etwa 6 Monaten hatte ich jedoch den Eindruck, dass das Programm nicht mehr auf aktuelle macOS-Versionen angepasst wurde.
Es ist aber auch nicht mehr nötig, da in aktuellen macOS-Versionen genau die Funktionalität - ziemlich versteckt - bereits vorhanden ist:
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