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Mac-Tipp: Fehler im Dateisystem – Probleme mit APFS beheben

Dokumente, Medien, Bilder, App-Einstellungen – alle Informationen, die ein Mac nutzt, verlassen sich auf ein stabiles Dateisystem. Sobald diese Grundvoraussetzung nicht gegeben ist, sind sämtliche bestehenden Daten in Gefahr. Bei APFS, Apples Standard-Dateisystem seit über acht Jahren, kümmert sich das Betriebssystem automatisch darum, regelmäßig die strukturelle Integrität der Daten zu prüfen. Wenn ein Fehler erscheint, muss der Anwender reagieren, reparieren oder gegebenenfalls fehlerhafte Dateien aufspüren. In einem Blog-Beitrag beschreibt Howard Oakley, wie Sie dabei am besten vorgehen.


Erste Anlaufstelle ist stets das Festplattendienstprogramm, welches sich im Ordner Programme/Dienstprogramme befindet. In diesem erscheinen in der linken Spalte die einzelnen Speichermedien. Mit einem Klick auf das Größer-Symbol links vom Namen offenbaren Sie die Hierarchie aus Containern und Volumes. Wählen Sie einen Eintrag vom internen Speichermedium aus und klicken Sie auf "Erste Hilfe", um eine erste Diagnose und zugleich Reparatur durchzuführen. Hierbei sollten Sie von innen nach außen vorgehen, also zuerst die am weitesten nach rechts eingerückten Einträge nacheinander überprüfen, um danach den übergeordneten Container zu inspizieren. Volumes auf externen Laufwerken deaktivieren Sie am besten zunächst über das Auswerfen-Symbol rechts neben seinem Namen, bevor Erste Hilfe die Arbeit übernimmt.

Zweiter Anlauf im Wiederherstellungsmodus
Meldet das Programm unreparierbare Fehler, empfiehlt es sich, die Prozedur im Wartungsmodus zu wiederholen. Apple nennt diesen "Wiederherstellungsassistent". Um in diesen zu gelangen, fahren Sie den Mac zunächst herunter. Je nach Chip gibt es unterschiedliche Methoden, den Modus zu aktivieren:

  • Intel-Chip (vor Ende 2020): -R gedrückt halten, während Sie den Mac neu starten. Melden Sie sich mit einem Administrations-Nutzerkonto an.
  • Apple-Silicon-Chip (M1 etc.): Halten Sie den Einschaltknopf gedrückt. Nachdem Sie sich als Administrator authentifiziert haben, wählen Sie "Optionen" auf und klicken auf "Weiter".

Wählen Sie "Festplattendienstprogramm" aus und klicken auf "Fortfahren". Das Festplattendienstprogramm verhält sich fast genauso wie im Live-System, nur sind sämtliche Systemlaufwerke deaktiviert; so können Sie diese ohne Störfaktoren überprüfen und reparieren.

Defekte Dateien aufspüren
Hartnäckige Fehler im Dateisystem sind oftmals in einzelnen Dateien verortet. Im Fortschrittsfehler der Erste-Hilfe-Funktion erscheint eine unauffällige Zeile namens "Details einblenden". Ein Klick auf das Größer-Symbol zeigt ein Protokoll des Reparaturversuchs. Erscheint darin eine defekte Datei, ist diese mit einer langen Identifikationsnummer (Inode) benannt. Kritisch wird es, wenn dieser Eintrag nicht mit "Warning", sondern mit "Error" versehen ist. Um herauszufinden, um welche Datei es sich dabei handelt, muss man die Inode übersetzen. Dazu übertragen Sie die lange Ziffernfolge erst einmal. Entweder schreiben Sie die Nummer ab, oder Sie ziehen die Zeile(n) mit der Fehlermeldung aus dem Erste-Hilfe-Protokoll in ein TextEdit-Dokument.

Einzelne Zeilen aus den Erste-Hilfe-Details lassen sich per Drag & Drop in eine Textdatei übertragen.


Übersetzung von Inode in Dateipfad
Die größte Hürde besteht darin, zu der langen Inode-Ziffernfolge den dazugehörigen Dateipfad zu eruieren. Howard Oakley hat dafür in sein kostenloses Programm Mints eine Suchhilfe integriert. Sie ist etwas versteckt: Sie müssen im Menü "Window" das Untermenü "Data…" aufklappen und darin "Inode" wählen. Im separaten Fenster "Inode Resolver" können Sie dann den Pfad zur Inode recherchieren. Das ist ein mehrstufiger Prozess:

  • Ziehen Sie zunächst eine beliebige Datei von demselben Volume aus einem Finderfenster auf den Inode Resolver Die Zeile "File" füllt sich mit Inhalt.
  • Geben Sie im Feld "Inode number" die Zahl ein, welche die Erste-Hilfe-Fehlermeldung ausgegeben hat.
  • Klicken Sie nun auf "Resolve".

Im Feld darunter erscheinen dann Details zur Datei, inklusive Dateipfad.

Das Umwandeln einer Inode in einen Dateipfad ist ein mehrstufiger Prozess.

Was nun?
Was dann mit dieser Datei zu tun ist, hängt davon ab, wo sie sich befindet. Gemäß Howard Oakleys Erfahrungen handelt es sich bei defekten Dateien häufig um Objekte im Spotlight-Index (im Ordner ".Spotlight-V100"). Diese werden durch einen Neuaufbau des Spotlight-Suchindex am besten behoben. Befinde sich die fehlerhafte Datei in der macOS-eigenen Versionsverwaltung, sei ein Beheben schwierig bis unmöglich.

Bei Dokumenten: aus Backup wiederherstellen
Für eine "normale" Datei, welche in einem per Finder zugänglichen Ordner residiert, schlägt Oakley vor, diese zu löschen, um sie aus einem Time-Machine-Backup wiederherzustellen. Allerdings könne der Fehler bereits seit längerer Zeit bestehen und via Time Machine gesichert worden sein. Dann bleibt nichts anderes übrig, als weiter in die Vergangenheit zu reisen, um eine Version zu finden, welche noch frei von Fehlern war.

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