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Mac-Praxis: Speicherplatz knapp? Versionen von Dokumenten kontrollieren und verwalten

Die in macOS integrierte Versionierung ist äußerst praktisch: Jeder gespeicherte Zwischenstand bleibt erhalten, ohne dass sich der Nutzer selbst darum kümmern muss. Wer einen versehentlich gelöschten Absatz wiederherstellen will, erhält über den Menübefehl Zurücksetzen auf ein Verzeichnis früherer Bearbeitungsstände, aus der er Teile oder ganze Dokumente rekonstruieren kann. Gelegentlich nimmt diese Datenbank allerdings zu viel Platz auf dem jeweiligen Volume ein. Zugleich bleibt sie im Finder unsichtbar, so dass es schwerfällt, sie aufzuspüren. Howard Oakley hat sie aufgespürt, analysiert und gibt Tipps zur Verwaltung.


Anders als bei Programmierern beliebte Versionsverwaltungen wie Git legt macOS die archivierten Dateizustände nicht in demselben Ordner wie das aktuelle Original, sondern verwendet dazu einen zentralen Ort für das gesamte APFS-Volume. Der Ordner trägt den Namen „.“DocumentRevisions-V100“ und liegt auf der obersten Dateiebene. Mittels der Tastenkombination +. (Punkt) bringt man den Finder dazu, diesen Ordner anzuzeigen. Ein Stoppschild am Icon signalisiert jedoch: Weiter geht es nicht, Hineingucken ist nicht erlaubt. Auch über „Ablage/Informationen“ verrät der Finder nicht, welche Dateien darin stecken, geschweige denn, wie viel Platz sie benötigen.

![](DocumentRevisions_Finder.png)
Versionen verstecken sich auf der obersten Ebene eines Volumes – der Finder zeigt den Ordner nur widerwillig an.

Größenauskunft via Terminal
Um herauszufinden, wie viel Speicherplatz die Versionsverwaltung eines Laufwerks einnimmt, kann man die Kommandozeile zu Hilfe ziehen. Der Befehl

du -hs

mag Jüngeren wie eine Beleidigung erscheinen, ist im Terminal jedoch ein Befehl, um den Platzverbrauch (disk usage) eines Ordners in einer verständlichen Zusammenfassung anzuzeigen. Folgt hinter dem Befehl ein Pfad zu einem Ordner, zeigt der Befehl den Platzverbrauch dieses Ordners an. Mit einem vorgehängten "sudo" führt man diesen Befehl als Administrator aus – in diesem Fall essenziell. Für Startvolumes gilt eine Sonderregel: Da es sich aus mehreren APFS-Volumes zusammensetzt, müssen Sie das Datei-Volume über den Spezialpfad „/System/Volumes/Data/“ ansprechen:

sudo du -hs /System/Volumes/Data/.DocumentRevisions-V100

zeigt (nach Eingabe des Administrator-Kennworts) den Platz an, den die Versionsverwaltung auf dem Daten-Volume des Startlaufwerks beansprucht.

Die Kommandozeile gibt Auskunft über die Größe des Ordners.

Dies war allerdings nicht immer so: Während unter macOS 15 (Sequoia) dieser Befehl bereitwillig Auskunft erteilt, verweigert macOS 13 (Ventura) selbst diese harmlose Auskunft.


Recherche mit Revisionist
Falls sich der Versionen-Ordner als über Gebühr groß erweist, sollten Sie im nächsten Schritt herausfinden, welche Datei besonders viele Versionen gespeichert hat. Dies gelingt mit dem kostenlosen Programm Revisionist von Howard Oakley. Wählen Sie im Menü „Window“ den Befehl „Open Crawler“ aus, klicken auf „Scan“ und wählen Sie den Ordner, etwa Ihren Benutzerordner. Nachdem Sie dem Programm Zugriff auf verschiedenste Ordner erteilt haben, erscheint nach einiger Zeit eine Liste versionierter Dokumente nebst Anzahl gespeicherter Varianten. Insbesondere große Dateien mit mehreren Versionen fallen hier ins Gewicht; eine simple Textdatei kann problemlos mehrere Hundert Versionen aufweisen, ohne viel Platz einzunehmen. Aber Bild-, Layout- sowie Keynote-, Numbers- und Pages-Dateien können viel Platz einnehmen.

Revisionist kann sämtliche Versionen eines Ordners auflisten.

Versionen löschen
Haben Sie ein Dokument ausfindig gemacht, welches durch umfangreiche und überflüssige Versionen Platz verschwendet, gibt es einen einfachen und zuverlässigen Weg, es von sämtlichen Versionen zu befreien:

  • Datei im Finder duplizieren (DateiDuplizieren oder +D)
  • Originaldatei löschen
  • Duplikat umbenennen (" Kopie" am Ende des Dateinamens entfernen)
  • Mac neu starten

In den Kommentaren unter Oakleys Beitrag melden sich einige Anwender, welche mehrfach bereits den gesamten .DocumentRevisions-V100-Ordner von Hand gelöscht haben, um Platz zu schaffen. Damit verlieren sie natürlich sämtliche lokale dateispezifische Versionierung. Wer allerdings zugleich Time Machine verwendet, kann auf die kleinteilige Möglichkeit zum Rückblick in vielen Fällen verzichten. Laut Oakley sollte dies auch keine größeren Nachteile nach sich ziehen – macOS legt bei Bedarf den Ordner neu an.

Datenbank im Hintergrund
Innerhalb des verschlossenen Ordners befinden sich keineswegs sämtliche gesammelten Dateizustände in chronologischer Reihenfolge. Vielmehr setzt macOS auf eine komplexe Datenbank, welche die UUID der spezifischen Dateien mit Datensegmenten (Chunks) in einer vom menschlichen Auge nicht einfach zu durchschaubaren Datenbank in Verbindung bringt. Das via Homebrew installierbare Kommandozeilenprogramm "tree" offenbart die Ordnerhierarchie innerhalb dieses Ordners. Wer den tree-Befehl auf eine Maximaltiefe von lediglich zwei Ebenen beschränkt, erhält einen Einblick in die Grundstruktur der Versionsverwaltung:

sudo tree -L 2 /System/Volumes/Data/.DocumentRevisions-V100
Die beiden obersten Ebenen des .DocumentRevisions-V100-Ordner sind noch überschaubar.

Erhöht man die Zahl hinter dem -L innerhalb des Kommandozeilenbefehls auf 3, wird es bereits gänzlich unübersichtlich. Oakley rät von jeglicher weitergehenden Interaktion innerhalb dieses Ordners ab; dies könne eigentlich nur Schaden anrichten.

Kommentare

reneS
reneS11.09.25 17:59
Hm… hier kommt bei der Eingabe von
sudo du -hs /System/Volumes/Data/.DocumentRevisions-V100
und dem Admin-Passwort nur eine Fehlermeldung
du: /System/Volumes/Data/.DocumentRevisions-V100: Operation not permitted
An Apple a day keeps Windows away
+1
Dunnikin
Dunnikin11.09.25 18:00
Dafür gibt es eine recht gute App, die Versions Cleaner heißt (2,99 Euro Einmalkauf, kein Abo).

Die kann das sehr komfortabel und auch unauffällig im Hintergrund automatisiert erledigen.
+2
tranquillity
tranquillity11.09.25 18:06
reneS
Hm… hier kommt bei der Eingabe von
sudo du -hs /System/Volumes/Data/.DocumentRevisions-V100
und dem Admin-Passwort nur eine Fehlermeldung
du: /System/Volumes/Data/.DocumentRevisions-V100: Operation not permitted

Welche Version von macOS? Vielleicht Ventura (s. Artikel)?
0
Assassin11.09.25 18:31
Der gute Howard Oakley bringt immer wieder sehr spannende und detaillierte MacOS Besonderheiten ans Licht.
0
frankh11.09.25 18:34
Hier 15.6.1
tranquillity
reneS
Hm… hier kommt bei der Eingabe von
sudo du -hs /System/Volumes/Data/.DocumentRevisions-V100
und dem Admin-Passwort nur eine Fehlermeldung
du: /System/Volumes/Data/.DocumentRevisions-V100: Operation not permitted

Welche Version von macOS? Vielleicht Ventura (s. Artikel)?
0
reneS
reneS11.09.25 18:35
tranquillity
Welche Version von macOS? Vielleicht Ventura (s. Artikel)?
Nein, ist eh die aktuelle, als Sequoia 15.6.1
An Apple a day keeps Windows away
0
frankh11.09.25 18:45
Lösung:

Systemeinstellungen Datenschutz Festplattenvollzugriff Terminal EIN

frankh
Hier 15.6.1
tranquillity
reneS
Hm… hier kommt bei der Eingabe von
sudo du -hs /System/Volumes/Data/.DocumentRevisions-V100
und dem Admin-Passwort nur eine Fehlermeldung
du: /System/Volumes/Data/.DocumentRevisions-V100: Operation not permitted

Welche Version von macOS? Vielleicht Ventura (s. Artikel)?
+1
feel_x11.09.25 21:03
„ Der Befehl
‘du -hs‘
mag Jüngeren wie eine Beleidigung erscheinen“

+1
TMS
TMS11.09.25 22:35
feel_x
„ Der Befehl
‘du -hs‘
mag Jüngeren wie eine Beleidigung erscheinen“

Stimmt, eher Älteren, die auf Etikette wert legen
0
TMS
TMS11.09.25 22:35
141M als Resultat bei mir ist zu klein, um da etwas zu tun.
0
pocoloco11.09.25 23:25
TMS
141M als Resultat bei mir ist zu klein, um da etwas zu tun.
So isses. Man nehme 'DaisyDisk' oder Vergleichbares und kümmere sich um die wirklich dicken Dinger.
Das hier ist technisch interessanter Spielkram, der aber in der Realität nicht viel bringt.
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Dunnikin
Dunnikin12.09.25 00:18
pocoloco
TMS
141M als Resultat bei mir ist zu klein, um da etwas zu tun.
So isses. Man nehme 'DaisyDisk' oder Vergleichbares und kümmere sich um die wirklich dicken Dinger.
Das hier ist technisch interessanter Spielkram, der aber in der Realität nicht viel bringt.

Wer mit z. B. mit Video oder Foto hantiert, erzeugt da durchaus gewaltige Datenmengen.

Verallgemeinern kann man das also nicht.
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