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Mac-Tipp: Was landet nicht in einem Time-Machine-Backup?

Die mit Mac OS 10.5 (Leopard) eingeführte Time Machine stellte für viele Anwender in Krisensituationen einen wahren Segen dar: Dateien, Termine, Kontakte, Bilder, E-Mails – eine Systemroutine durchforstet alles im Stundenrhythmus auf Änderungen und schreibt Neues auf ein zweites Laufwerk. Festplatten-Crashes, Bedienfehler sowie falsche Entscheidungen lassen sich dank des intuitiven Assistenten auf einfache Weise revidieren. macOS erspart Anwendern die komplexe Dateiverwaltung, welche dafür im Hintergrund notwendig ist. Damit das externe Sicherungslaufwerk nicht aus den Nähten platzt, schließt macOS einige Verzeichnisse aus. Howard Oakley schlüsselt in einem Beitrag auf, was standardmäßig nicht im Backup landet.


So bleibt etwa das gesamte System-Volume bei der Datensicherung außen vor – eine nachvollziehbare Voreinstellung, da macOS mittlerweile auf ein unveränderliches System setzt, deren aktuelle Version der Wiederherstellungsmodus jederzeit auf Wunsch neu herunterlädt. Doch auch im veränderlichen Teil, dem Volume „Macintosh HD – Data“, schließt das Betriebssystem einige Verzeichnisse standardmäßig aus. Dazu gehören Log-Dateien, der Inhalt des Papierkorbs, die Versionen- und die Spotlight-Datenbank. Metadaten innerhalb der Fotos-Mediathek, Dateien innerhalb eines Gast-Accounts sowie ausgewählte Unterordner des Ordners „/private/var/“ schließt macOS ebenfalls aus. Aus dem iCloud Drive werden nur diejenigen Objekte gesichert, welche lokal heruntergeladen wurden.

Von Time Machine ignorierte Verzeichnisse
Verzeichnis Zweck
.DocumentRevisions-V100 Versionen lokaler Dokumente
.fseventsd Datenbank aller Änderungen an der Dateihierarchie
.Spotlight-V100 Datenbank der systemweiten Suchfunktion
.Trashes Inhalt des Papierkorbs
/Benutzer/Gast/ Einstellungen und Dokumente des Gast-Nutzerkontos
/Library/Logs (alte) Log-Dateien
/private/var/[diverse] temporäre Dateien

Eigene Orte ausschließen
Anwender können zudem selbstständig Ordner bestimmen, deren Inhalte sie nicht in ihrer Dateisicherung haben wollen. Dafür öffnen Sie die Einstellungen-App, wählen „Allgemein“ und dann „Time Machine“. Ist die Backup-Routine eingerichtet, erscheint ein Button namens „Optionen“. Er öffnet einen Dialog, über den Sie eigenständig Ordner oder Dateien hinzufügen, welche Time Machine ignorieren soll. Um den Platzbedarf des Time-Machine-Backups zu reduzieren, sind einige Orte empfehlenswert:

  • ~/Downloads: Hier landen sämtliche vom Browser und anderen Apps geladenen Objekte. Oftmals lohnt sich deren Aufbewahrung nicht. Wer sich angewöhnt, Wichtiges sogleich an andere Orte zu verfrachten, schont sein Backup-Volume.
  • ~/Filme: Der Filme-Ordner. Wer viele Videodateien für den kurzfristigen Konsum hier speichert, kann Time Machine eine Ausnahme für diesen Ordner hinzufügen.
  • ~/Library/Application Support/Steam/steamapps/common: Hier sichert die Spieleplattform „Steam“ ihre oftmals voluminösen Applikationen. Sie lassen sich jederzeit erneut herunterladen, weshalb sich ein Backup nicht lohnt.
  • /Benutzer/Geteilt/Epic Games: Der „Epic Games Launcher“ legt heruntergeladene Spiele an diesem Ort ab. Für ihn gilt dasselbe wie für den Steam-Ordner.

Der Optionen-Dialog von Time Machine erlaubt es, Objekte von der regelmäßigen Sicherung auszunehmen.

Externe Laufwerke hinzufügen
Praktischerweise lassen sich über diesen Ort auch externe Laufwerke der regelmäßigen Sicherung hinzufügen, sofern diese als APFS oder HFS+ formatiert wurden. Verbindet man einen USB-Stick oder eine SSD mit dem Mac, erscheint dieses automatisch in der „Keine Backups hiervon“-Liste. Eventuell müssen Sie zunächst den Dialog und die Einstellungen-App schließen und erneut öffnen, damit dies geschieht. Dann lässt sich dieses externe Laufwerk in der Liste auswählen. Klicken Sie nun auf das Minus-Icon unter der Liste, wird fortan der Inhalt dieses Laufwerks mitgesichert. Ist das Minus-Icon ausgegraut, liegt dies meist an der Formatierung: Speichermedien im FAT-, ExFAT- oder NTFS-Format sichert Time Machine generell nicht.

Externe Laufwerke werden automatisch der Ausschlussliste hinzugefügt; durch manuelles Löschen landet deren Inhalt ebenfalls im Time-Machine-Backup.

Umfangreiche Ausschlussliste
Was alles von der individuellen Time-Machine-Sicherung ausgenommen wird, listet macOS in voller Ausführlichkeit in der Datei „.exclusions.plist“ auf. Sie befindet sich auf der obersten Ebene des Time-Machine-Sparsebundles. Eventuell müssen Sie erst die Tastenkombination +. (Punkt) bemühen, damit der Finder unsichtbare Dateien anzeigt.

Früher war alles besser
In den Kommentaren zu Oakleys Blog-Beitrag erinnern sich einige macOS-Veteranen an einen besonderen Modus, welcher Time Machine vor einigen Jahren anbot: In bestimmten Programmen war es möglich, die Backup-Ansicht zu starten und in der App selbst in der Zeit zurückzufahren. So konnte man beispielsweise im Fotos-Vorläufer „iPhoto“ einzelne gelöschte Fotos wiederherstellen, im Adressbuch einen versehentlich geänderten Kontakt auf den Ursprungszustand zu bringen oder versehentlich entfernte E-Mails aus der Datensicherung aufzustöbern. Die aktuelle Time Machine stellt Dateien lediglich im Finder wieder her.

Kommentare

LoMacs
LoMacs07.05.25 18:31
Die aktuelle Time Machine stellt Dateien lediglich im Finder wieder her.

Wann und warum wurde diese doch eigentlich geniale Funktion entfernt? Dass man sich im Dateisystem nicht die Finger dreckig macht, das war doch seit Ewigkeiten schon Apples Philosophie.
+12
tranquillity
tranquillity07.05.25 19:50
Ich verstehe auch nicht, warum sie das gestrichen haben. Ist eigentlich unverständlich! Wahrscheinlich war die Weiterentwicklung zu teuer und es kam ein Buchhalter und hat‘s gestrichen…
+6
Froschkoenig07.05.25 21:06
Ich habe aus einem Backup von eine Macbook Pro von Ende 2013 ein Macbook Air M3 mit allen Programmen, Daten und Passwörtern installiert; alles Funktioniert.
0
silversurfer2207.05.25 21:46
ich habe es mit dem Migrationsassistenten, als auch mit dem TM BackUp versucht, von 10.13.x auf 15.4.x ... habe VIELE Stunden investiert, keine Chance, es war VIEL zu viel völlig krumm, einige Stunden & mehrfach mit Apple telefoniert ... habe mich selber dafür entschieden, dann doch alles mal neu zu installieren (erstmalig nach fast 20 JAHREN)

Passwörter, Adressbuch & Kalender, aber auch Lesezeichen liegen alle in der iCloud, waren also kein Problem. Mailpostfächer einrichten war nur etwas nervig
Froschkoenig
Ich habe aus einem Backup von eine Macbook Pro von Ende 2013 ein Macbook Air M3 mit allen Programmen, Daten und Passwörtern installiert; alles Funktioniert.
+1
Hugo Bond08.05.25 14:23
Apple schreibt 'Backup' drauf, auch wenn kein echtes Backup drin ist. Wer sich auf Backups von Apple verlässt, ist im Zweifel verlassen. Apple vertritt ausschließlich seine Interessen und da ist es halt schon mal praktischer, wenn der User keine alten Kamellen zurück bekommt, auch wenn er gerade das will oder dringend braucht.

Die schlimmst Form betreibt iOS. Es wird z.B. nicht ein Byte Programmcode von den Apps gespeichert, sondern sämtliche Apps müssen aus dem Store neu geladen werden. Wenn es die App nicht mehr gibt, 'Pech gehabt User'. Das sind keine Backups.

Zumindest auf dem Mac kann man eigene Lösungen verwenden, die den Namen 'Backup' wenigstens verdienen.
+1
madddiin6914.05.25 11:43
Und genau deswegen nutze ich seit Jahren Carbon Copy Cloner. Das ist ein echtes Backup Programm. Auch wenn es etwas kostet.

Umsonst ist nur der Tod… in der kostet das Leben.
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