Googles hastiges Dementi: Keine sinkende Nachfrage unter Apple-Nutzern


Eddie Cues
Aussage über Google-Suchanfragen im Safari-Browser schlug offenbar hohe Wellen. In seiner Zeugenaussage im Kartellverfahren gegen den Konzern hinter Google, Android, YouTube und dem Chrome-Browser flocht er eine brisante Statistik ein: Im April 2025 sei die Zahl der Suchanfragen im Safari-Browser rückläufig – „Das ist in 22 Jahren noch nie geschehen“, unterstrich Cue die Bedeutung. Dies verleitete den Suchmaschinengiganten zu
prägnantem Widerspruch auf dem Konzern-Blog „The Keyhole“.
Die Überschrift des sonst eher zurückhaltend auf Presseanfragen reagierenden Unternehmens lautet „Dies ist unsere Verlautbarung zu den Presseberichten von heute Morgen bezüglich des Suchverkehrs.“ In nur einem Abschnitt stellt Google die eigene Sicht der Dinge dar, welche der von Eddie Cue in zentralen Punkten widerspricht:
Wir sehen weiterhin ein generelles Wachstum der Suchanfragen in der Suche. Dazu gehört auch ein Anstieg der gesamten Suchanfragen, welche von Apple-Geräten und -Plattformen stammen. Generell stellen unsere Nutzer fest, dass Google Search für mehr Aufgaben nützlich ist, da wir die Suche mit neuen Funktionen verbessern. Obendrein nutzen Anwender die Google-Suche für neue Anwendungsfälle und auf neuen Wegen, sei es über den Browser, die Google App, Spracheingabe oder Google Lens. Wir freuen uns darauf, diese Innovation fortzusetzen, und werden auf der Google I/O mehr darüber berichten.
Aktienwert fiel um über 7 %Nachdem Eddie Cues Aussage die Runde gemacht hatte, brach der Aktienkurs des in Mountain View beheimateten Konzerns um mehr als sieben Prozent ein. Viele Analysten stellten einen Zusammenhang zwischen Cues Statistik und dem sinkenden Börsenwert von Google her. Die Verlautbarung klingt auf den ersten Blick so, als widersprechen sie der (unter Eid getroffenen) Aussage von Apples Chef der Dienste-Sparte. Doch können beide Aussagen richtig sein, wie der Analyst M.G. Siegler in einem Blog-Beitrag
reflektiert: Apple kenne lediglich die Anzahl der Suchanfragen im hauseigenen Browser. Mittlerweile gebe es jedoch ein umfangreiches Angebot alternativer Seitenbetrachter. Für spezialisierte Suchen, etwa nach Dingen, die man mit der Kamera erfasst, empfiehlt sich zudem die Nutzung der Google-App. Deren Statistiken bleiben Apple verborgen. So kann die sinkende Suchaktivität in Safari schlicht davon herrühren, dass Anwender zunehmend auf andere Browser oder Apps ausweichen. Siegler selbst gibt an, dass er für Suchanfragen am iPhone die auf Privatsphäre spezialisierte Alternative Firefox Focus verwende (auf Deutsch:
Firefox Klar).