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Google steht vor der Zerschlagung – Justizministerium mit Forderungen für eilige Maßnahmen

Apple wird aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens zu maßgeblichen Einschränkungen hinsichtlich der bisherigen Geschäftspraktiken gezwungen – vor allem der App Store steht dabei im Mittelpunkt. Für Google dürften die Auswirkungen hingegen noch deutlich weitreichender sein, denn das Unternehmen befindet sich vor der Zerschlagung bzw. dem erzwungenen Verkauf einzelner Sparten. Eine US-Jury hatte zunächst entschieden, dass Google in den USA weitestgehend jene Neuregelungen umzusetzen hat, welche man in der EU im Rahmen des Digital Market Acts kennt. Dann folgte die Feststellung einer marktbeherrschenden Stellung, weswegen das Justizministerium radikale Schritte forderte. Die Auffassung diesbezüglich blieb nach dem Regierungswechsel von Biden zu Trump identisch.


Eilige Maßnahme: Raus aus dem Markt als Werbeplattform
Um die aktuelle Situation zu korrigieren, muss sich Google von mindestens einem Geschäftsbereich trennen. Oft wurde die Browsersparte genannt, denn Chrome vereint die Zusammenführung von Daten aus Browser, Suchmaschine und Anzeigenmarkt. Nachdem im vergangenen Monat zudem eine monopolartige Position im Online-Werbemarkt festgestellt wurde, scheint es nun aber auf Ad Exchange (AdX) und den Ad Manager hinauszulaufen. Werbekunden haben darüber die Möglichkeit, automatisiert und in Echtzeit-Auktionen auf Werbeflächen zu bieten. Google übernimmt die komplette Abwicklung und kann dabei auf eine Datenmenge wie niemand sonst setzen.

Der Markt ist so in einer Hand, dass niemand konkurrieren kann
Drittanbieter haben aktuell nahezu keine Chance, auch nur annähernd vergleichbare Systeme zu entwickeln. Dem Justizministerium zufolge müsse sich das umgehend ändern. AdX sei daher schnellstmöglich als eigenständiges Unternehmen zu etablieren – und zwar mit diskriminierungsfreiem Zugang für andere Hersteller. Für den Ad Manager gilt ähnliches, wenngleich es zu einer gestaffelten Umsetzung kommen darf. Das Ende der bevorzugten Auslieferung eigener Anzeigen (AdWords) ist ebenfalls eine Forderung.

...doch Chrome und Google-Suche bleiben ein Problem
Damit sind Googles Probleme jedoch noch nicht abgearbeitet. Das Monopol bei Suchmaschinen und Browsern bleibt selbst nach der möglichen Abspaltung von Werbeangeboten bestehen – und verknüpft weiterhin Produkte, die schon für sich allein gesehen als marktbeherrschend angesehen werden. Sehr viel deutet derzeit also darauf hin, dass Google innerhalb der kommenden Monate bis Jahre ein deutlich zurechtgestutztes Unternehmen wird und nicht mehr zahlreiche Schlüsselaspekte der Internet-Branche dominieren darf.

Kartellverfahren endet im September
Das Urteil im Kartellverfahren erfolgt im kommenden September – bis dahin hat Google die Möglichkeit, noch selbst zu handeln und Forderungen nachzukommen. Sofern es bei kompletter Verweigerung bleibt, stehen die Zeichen derzeit darauf, anschließend die Kontrolle zu verlieren und richterlich verhängte Abspaltungen vornehmen zu müssen.

Kommentare

Nebula
Nebula07.05.25 09:56
Geht's wirklich nur um Google oder doch eher um Alphabet?
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
-6
OMA
OMA07.05.25 10:31
Es war schon immer eine sehr dumme Idee, auf einen Browser zu setzen, dessen Betreiber sein Geld mit Werbung verdient. Privacy ist eine Farce, Manifest V3 eine reine Nutzerverarsche, welche nur bessere Werbeschalten ermöglicht und dem Nutzer Optionen nimmt.

Selbes gilt für das mobile „Betriebssystem“ von Google. Android ist genau dafür gut, so viele Nutzerdaten wie möglich zu erheben, welche dann wieder für Werbung genutzt werden.
+7
aMacUser
aMacUser07.05.25 10:35
Meine (subjektive) Meinung: Die Browser-Sparte ausgliedern in ein Konsortium, dass in Gleichberechtigung aus den Unternehmen und Projekten besteht, die Chromium-basierte Browser veröffentlichen.
+4
Wauzeschnuff
Wauzeschnuff07.05.25 10:53
Nebula
Geht's wirklich nur um Google oder doch eher um Alphabet?

Es geht tatsächlich "nur" um Google. Alle im Artikel genannten Produkte gehören zu Google.
+7
Deppomat07.05.25 11:11
Bezüglich der tiefen Einnistung von Google: Neulich wurde ich in einem verwandten Thread dankenswerterweise darauf hingewiesen, daß jede der 5 Suchmaschinen, die Safari zur Auswahl stellt, die Suchanfragen an Google schickt. Wenn man Safari nutzen, aber verhindern will, daß Google mitliest, muß man einiges unternehmen. Finde da wird zu wenig drüber berichtet... nicht cool von Apple. Ist es nicht so, daß Apple jährlich ne hohe Zahlung von Google bekommt dafür, daß sie deren Suchmaschinen-Monopol dergestalt unterstützen?
-3
NeoMac666
NeoMac66607.05.25 11:35
Deppomat
Bezüglich der tiefen Einnistung von Google: Neulich wurde ich in einem verwandten Thread dankenswerterweise darauf hingewiesen, daß jede der 5 Suchmaschinen, die Safari zur Auswahl stellt, die Suchanfragen an Google schickt. Wenn man Safari nutzen, aber verhindern will, daß Google mitliest, muß man einiges unternehmen. Finde da wird zu wenig drüber berichtet... nicht cool von Apple. Ist es nicht so, daß Apple jährlich ne hohe Zahlung von Google bekommt dafür, daß sie deren Suchmaschinen-Monopol dergestalt unterstützen?

Keine Ahnung was du mit deinem iPhone angestellt hast,
aber bei mir ist auch Bing von Microsoft in der Auswahl
+6
sudoRinger
sudoRinger07.05.25 11:39
NeoMac666
Keine Ahnung was du mit deinem iPhone angestellt hast,
aber bei mir ist auch Bing von Microsoft in der Auswahl
Deppomat verweist auf diesen Artikel
Auch deine Bing-Suche in Safari geht erst an Google. Erklärung steht im verlinkten Artikel.
-1
MetallSnake
MetallSnake07.05.25 11:47
sudoRinger
Deppomat verweist auf diesen Artikel
Auch deine Bing-Suche geht erst an Google. Erklärung steht im verlinkten Artikel.

Da geht es um Suchmaschinen die per Erweiterung eingefügt werden. Die Suche geht zuerst an die "regulär" als Standard eingestellte Suchmaschine. Bing ist regulär auswählbar, ist diese als Standard eingestellt geht die Suche zuerst an Bing und dann erst an deine Suchmaschine aus einer Browsererweiterung. Hast du keine Browsererweiterung, dann gehts eben nur an Bing, aber nicht an Google.
The frontier of technology has been conquered, occupied and paved over with a parking lot.
+14
Moranai07.05.25 12:41
Ich hoffe aus der Kooperation zwischen Qwant und Ecosia wachsen bald Früchte und wir haben einen Europäischen Index mit Datenschutz und einer B-Corp die Bäume pflanzt.
+7
sudoRinger
sudoRinger07.05.25 12:50
MetallSnake
Da geht es um Suchmaschinen die per Erweiterung eingefügt werden.
Danke für die Richtigstellung. Vor zwei Wochen habe ich es selbst so geschrieben
+4
eastmac
eastmac07.05.25 12:55
Deppomat
Bezüglich der tiefen Einnistung von Google: Neulich wurde ich in einem verwandten Thread dankenswerterweise darauf hingewiesen, daß jede der 5 Suchmaschinen, die Safari zur Auswahl stellt, die Suchanfragen an Google schickt. Wenn man Safari nutzen, aber verhindern will, daß Google mitliest, muß man einiges unternehmen. Finde da wird zu wenig drüber berichtet... nicht cool von Apple. Ist es nicht so, daß Apple jährlich ne hohe Zahlung von Google bekommt dafür, daß sie deren Suchmaschinen-Monopol dergestalt unterstützen?

Da geht um um Millarden die Apple von Google dafür bekommt.
Wenn die wegfallen, was ein Gericht glaube schon angeordnet hat, dann fehlen Apple auch noch 10% an der Börse.
+2
K-Roc
K-Roc07.05.25 13:45
OMA
Es war schon immer eine sehr dumme Idee, auf einen Browser zu setzen, dessen Betreiber sein Geld mit Werbung verdient. Privacy ist eine Farce, Manifest V3 eine reine Nutzerverarsche, welche nur bessere Werbeschalten ermöglicht und dem Nutzer Optionen nimmt.

Selbes gilt für das mobile „Betriebssystem“ von Google. Android ist genau dafür gut, so viele Nutzerdaten wie möglich zu erheben, welche dann wieder für Werbung genutzt werden.

So pauschal wie falsch.

Mancher setzt bewusst auf ein Android, um sich der Erhebung von Nutzerdaten zu entziehen:
Und Du tuckerst weiter mit Deinem iOS rum und zeigst mit dem Finger auf andere, bezeichnest sie als dumm...
... be a Joyrider
-8
DunklesZischt07.05.25 13:50
K-Roc
OMA
Es war schon immer eine sehr dumme Idee, auf einen Browser zu setzen, dessen Betreiber sein Geld mit Werbung verdient. Privacy ist eine Farce, Manifest V3 eine reine Nutzerverarsche, welche nur bessere Werbeschalten ermöglicht und dem Nutzer Optionen nimmt.

Selbes gilt für das mobile „Betriebssystem“ von Google. Android ist genau dafür gut, so viele Nutzerdaten wie möglich zu erheben, welche dann wieder für Werbung genutzt werden.

So pauschal wie falsch.

Mancher setzt bewusst auf ein Android, um sich der Erhebung von Nutzerdaten zu entziehen:
Und Du tuckerst weiter mit Deinem iOS rum und zeigst mit dem Finger auf andere, bezeichnest sie als dumm...
Er setzt aber kein Standard-Android ein, sondern Graphene. Inkl. Bastelspaß. Also eher was für Nerds aber bestimmt keine Masse.
+7
tobias.reichert07.05.25 15:04
Ist ja kein Android, ist ja GrapheneOS.

Allein sein eigener "Test" da 😂🤡
K-Roc
OMA
Es war schon immer eine sehr dumme Idee, auf einen Browser zu setzen, dessen Betreiber sein Geld mit Werbung verdient. Privacy ist eine Farce, Manifest V3 eine reine Nutzerverarsche, welche nur bessere Werbeschalten ermöglicht und dem Nutzer Optionen nimmt.

Selbes gilt für das mobile „Betriebssystem“ von Google. Android ist genau dafür gut, so viele Nutzerdaten wie möglich zu erheben, welche dann wieder für Werbung genutzt werden.
Mancher setzt bewusst auf ein Android, um sich der Erhebung von Nutzerdaten zu entziehen:
+2
xcomma07.05.25 16:19
DunklesZischt
sondern Graphene. Inkl. Bastelspaß. Also eher was für Nerds aber bestimmt keine Masse.
"Ent-googelte" Smartphones kann man aber auch ohne Bastelspass direkt "ab Werk" kaufen.
Z.B.
  • NitroPhone mit GrapheneOS aus Berlin
  • oder Fairphones mit e/OS
0
iEi
iEi07.05.25 18:21
Ich finds ja witzig wie die Kommentare hier in Richtung Datenschutz gehen.
Darum geht es weder in diesem Fall noch in der EU vs Apple.
Es geht darum das andere Firmen (via Lobbyarbeit) auch gerne ein Stück vom (Daten)kuchen wollen - und auch der Staat selber.
Die Systeme werden am Ende für uns Anwender unsicherer und es wird teurer werden.
-4

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