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Coalition for App(le) Fairness: App-Entwickler und Medienverbände gemeinsam gegen Apple

Die Zahl der Gegner, denen sich Apple vor allem im Zusammenhang mit den Geschäftspraktiken der hauseigenen App Stores gegenübersieht, wächst weiter. Nachdem Regierungen, Parlamente und Kartellbehörden bereits seit einiger Zeit das Gebaren des iPhone-Konzerns unter die Lupe nehmen, formierte sich jetzt eine neue Lobbygruppe. Diese verlangt von Apple eine faire Behandlung und die Reduzierung der im App Store fälligen Provisionen.


Epic, Spotify und Tile gehören zu den Gründern
Zu den Gründern der Coalition for App Fairness (CAF) gehören drei Unternehmen, die sich schon seit einiger Zeit juristische und mediale Scharmützel mit Apple liefern: Epic Games, Spotify und Tile. Erklärtes Ziel der Vereinigung, welche weltweit um Mitglieder wirbt, sind einschneidende Veränderungen der seit Jahren geltenden Richtlinien in den App Stores für iOS und macOS. Die verlangten Reformen müssen nach Auffassung der CAF notfalls durch staatliche Regulierung und Gesetze erzwungen werden, wenn Apple nicht freiwillig einlenkt..


Quelle: Coalition for App Fairness

Verlegerverbände sind ebenfalls an Bord
Neben Softwareherstellern und Diensteanbietern wie etwa Basecamp, ProtonMail, Blix oder SkyDemon gehören der Vereinigung auch zwei große Verlegerverbände an, das European Publishers Council und News Media Europe. Sie vertreten zahlreiche große Medienhäuser, darunter die deutschen Unternehmen Burda, Springer, Gruner + Jahr und Holtzbrinck sowie die New York Times und Bonnier News. Das verleiht der CAF ein gewisses Gewicht, denn diese Mitglieder verfügen naturgemäß über besonderen Einfluss auf die öffentliche Meinung.

Forderungskatalog umfasst zehn Punkte
Die CAF hat zehn Forderungen aufgestellt, die sie als App Store Principles bezeichnet. Unter anderem verlangt die Vereinigung, dass alle Entwickler von den Store-Betreibern gleich behandelt und nicht diskriminiert werden. Darüber hinaus müsse es ihnen erlaubt sein, Apps auch außerhalb der Software-Läden anzubieten und andere Zahlungsdienste als etwa die von Apple und Google zu nutzen, vor allem für In-App-Käufe. Die Store-Betreiber sollen zudem niemals Daten von Drittentwicklern mit dem Ziel auswerten dürfen, diesen Konkurrenz zu machen. Schließlich verlangt die CAF eine deutliche Reduzierung der ihrer Ansicht nach "exzessiven Provisionen". Geht es nach dem Willen der Lobbygruppe, dann sollen die von ihr aufgestellten zehn Prinzipien als Grundlage für weltweit zu erlassende regulatorische Gesetze dienen.

Apple startet PR-Kampagne für App Stores
Apple hat bislang nicht öffentlich auf die Gründung und die "App Store Principles" reagiert. Das Unternehmen startete aber nahezu zeitgleich eine PR-Kampagne für den App Store. Unter dem Motto "The apps you love. From a place you can trust." preist der iPhone-Konzern dabei die Vorzüge des hauseigenen Software-Ladens für Kunden an. Entwicklern will Apple die Vorteile der verschiedenen App Stores unter dem Slogan "Together we turn apps into opportunities." schmackhaft machen.

Kommentare

eastmac
eastmac25.09.20 09:55
"Darüber hinaus müsse es ihnen erlaubt sein, Apps auch außerhalb der Software-Läden anzubieten und andere Zahlungsdienste als etwa die von Apple und Google zu nutzen, vor allem für In-App-Käufe."

In-App-Kaufe ist die größte Seuche die es je gab. ;(
+15
Raziel125.09.20 09:57
Man kann nur noch den Kopf schütteln. Zusammengefasst ist die Forderung doch im Grunde: "Wir wollen umfänglich von dem Angebot profitieren und möglichst keinen Cent dafür zahlen."

Das auch nur einer der kleinen Entwickler oder gar der Kunde am Ende etwas von den Forderungen hat, braucht man garnicht denken. Schlimm ist ja wie man sich nun zusammentut und es marketingtechnisch so hinstellt, als wäre man für die Entwickler da. In Wahrheit geht es den großen nur darum das sie möglichst Geld einsparen bzw den Gewinn maximieren. Und da ist es natürlich hinderlich wenn man seine eigenen, kostenoptimierten, Zahlungsabwicklungen etc nicht verwenden kann, sondern auf die kostenpflichtigen Dienstleistungen eines Dritten angewiesen ist. Da bringt aber auch nur den wirklich großen etwas.
+10
eastmac
eastmac25.09.20 09:57
2. "No developer should be blocked from the platform or discriminated against based on a developer’s business model, how it delivers content and services, or whether it competes in any way with the app store owner."

Schon da weicht es doch die Sicherheit des App-Stores auf.
Ich bin für eine Option im App-Store, dass ich In-App-Apps ausblenden kann und diese in der Suche gar nicht erst angezeigt werden.
+10
eastmac
eastmac25.09.20 09:59
Raziel1
Man kann nur noch den Kopf schütteln. Zusammengefasst ist die Forderung doch im Grunde: "Wir wollen umfänglich von dem Angebot profitieren und möglichst keinen Cent dafür zahlen."

Genau, wenn man sich jetzt auf 15% einigt, dann sind es 2022 7% zu viel und alles geht von vorn los.
+10
Raziel125.09.20 10:06
eastmac
Raziel1
Man kann nur noch den Kopf schütteln. Zusammengefasst ist die Forderung doch im Grunde: "Wir wollen umfänglich von dem Angebot profitieren und möglichst keinen Cent dafür zahlen."

Genau, wenn man sich jetzt auf 15% einigt, dann sind es 2022 7% zu viel und alles geht von vorn los.

Das ist es ja. Ich bin gespannt auf die Begründung warum denn genau die 30% zu viel sein sollen. Wenn man ein ähnliches Angebot selbst zusammenstellen würde, käme man in vielen Bereichen nämlich auf locker über 60%.

Ich frage mich auch, ob den ganzen anderen Firmen bewusst ist, dass Entscheidungen in dem Fall auch sie vermutlich negativ treffen werden. Denn das grundsätzliche System einer Platform mit Provisionsgebühr etc ist ja vielerorts im Einsatz. Auch oftmals mit deutlich höheren Gebühren für weniger Leistung. Amazon wäre zb so ein Kandidat
+3
deus-ex
deus-ex25.09.20 10:32
Dass muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Unternehmen A stellt eine Plattform bereit um Unternehmen B-Z die Möglichkeit zu geben Apps zu erstellen zu vertreiben und zu verkaufen.

Unternehmen B-Z wollen Unternehmen A aber sagen zu welchen Richtlinien das erfolgen soll.

Gehts nur mir so oder ergibt das keinen Sinn?!?
+15
olli189325.09.20 10:36
Da wird der Name Fairness missbraucht um die eigene Forderung nach geringeren Gebühren einen positiveren Anstrich zu geben.
Die sollten eher so heissen: He Apple senk die Gebühren dass WIR (und nicht Apple oder Google) mehr Gewinn machen.

Es steht ja Spotify und dem Rest der Initiative frei ein eigenes Betriebssystem und App Store auf die Beine zu stellen wo sie dann das gewünschte Gebührenmodell einsetzen können.
Das Duopol aus iOS und Android ist doch auch nicht für alle Ewigkeit in Stein gemeißelt, also mutig voran.
+11
MikeMuc25.09.20 10:42
Umsatz machen wollen und die Regeln, selber aufstellen wollen. Sollen die doch ihr eigenes Telefon bauen. Da können die dan tun und lassen, was sie wollen. Wenn es den wer kauft.
Sich aber hinstellen und sich nach Jahren darüber beschweren, das ihnen die Eintrittspreise im AppStore zu hoch sind ist eigentlich dreist.
Aber vielleicht sollte Apple mal Staffelungen der Provision nach Umsatz einführen. Dann wollen wir doch mal sehen, ob die ganzen Meckerepötte genug Umsatz generieren, um in eine günstigere Provisionsgruppe zu kommen
+8
netspy
netspy25.09.20 10:45
eastmac
Schon da weicht es doch die Sicherheit des App-Stores auf.
Ich bin für eine Option im App-Store, dass ich In-App-Apps ausblenden kann und diese in der Suche gar nicht erst angezeigt werden.
Das ist aber auch nicht inbedingt sinnvoll. Es gibt einige Apps (auch sowieso schon kostenplichtige), die zusätzliche Funktionen oder Inhalte per InApp-Kauf anbieten, wenn sie nur von einige Nutzern benötigt werden. Da würden dir vermutlich einige durchaus solide Apps entgehen.

Ich bin immer noch dafür, dass Apple endlich kostenpflichtige Updates erlauben sollte. Nur so können Entwickler auch langfristig ihre Apps weiterentwickeln und sich alle möglichen Verränkungen mit InApp-Käufen und Abos sparen. Bestandskunden sind was tolles aber wenn man als Entwickler für eine App nur einmal ein paar Euro bekommt und dann jahrelang Updates, Verbessungeren und Anpassungen an neue iOS-Versionen für lau liefern muss, dann kann das nicht auf Dauer funktionieren.
+4
Turm
Turm25.09.20 10:48
eastmac
In-App-Kaufe ist die größte Seuche die es je gab. ;(

Stimmt zum Teil: z.B. habe ich eine Wetter App, die ich gerne per In-App-Kauf zur premium Version aufmotze, kostet nicht viel pro Jahr und die Prognosen sind anshcaulich und einigermaßen verlässlich.

Nichts gegen kostenpflichtige Zusatzmodule, aber das Geschäftsmodell sieht ja so aus, dass man durch eine Vielzahl von Mikrotransaktionen, virtuelle Währungen, und Timesinks die man nur mit Hilfe von in-App-Käufen umgehen kann gerade bei Spielen den Profit maximieren möchte. Das hat irgendwie mit einer Leistung die man für ein programmiertes Produkt bezahlen soll nicht mehr viel zu tun.
+2
Apple@Wien
Apple@Wien25.09.20 10:56
So langsam wird es lächerlich. Ich schau mir mal an welche Entwickler da drinnen hängen und Mitläufer spielen, Epic und Spotify wurden bereist verbannt.

Die Infrastruktur und die Bekanntheit vom App Store, Play Store etc. nutzen wollen, aber keine Gebühren zahlen wollen.....
+5
Zerojojo25.09.20 10:59
Was passiert, wenn Apple andere Zahlungswege ohne Gebühr für In-App Käufe zulässt: Dann wird jede App kostenlos und liefert in der Basis-Version genau einen Knopf, der Furzlaute von sich gibt. Will man mehr Features der App nutzen, kann man diese gerne per In-App Kauf freischalten.
+8
Wiesi
Wiesi25.09.20 12:39
Wo ein Aas ist, da sammeln sich die Geier.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
0
sierkb25.09.20 13:06
Steve Jobs einst:
Steve Jobs
“Our philosophy is simple. When Apple brings a new subscriber to the app, Apple earns 30% share. When the publisher brings an existing or new subscriber to the app, the publisher keeps 100% and Apple earns nothing.”

Mal wirken lassen.

Zudem auch hierüber mal einen Moment lang drüber nachdenken (und mal überlegen, was Apple macht, wenn sich da einige Entwickler-Schwergewichte zusammentun, sich zurückziehen werden von dieser Plattform und nicht mehr für sie entwickeln):
Marco Arment via Twitter, 09.09.2020
Watch your language, Apple.

Dev relations are at an all-time low as you continue to make statements to the effect of “Developers’ only value to our platform is IAP commissions.”

People buy the iPhone — you know, that hardware you make tons of money from — because of OUR APPS.
Q:
-6
sierkb25.09.20 13:08
Als hätte er es geahnt, skizziert M.G. Siegler in diesem m.M.n. sehr lesenswerten Interview von Anfang September das, was jetzt gerade passiert, als mögliches Szenario – und skizziert ebenfalls den möglichen Ausgang:

Medium (10.09.2020): Apple at a Crossroads: An Interview With M.G. Siegler
Apple’s identity, the Epic Games beef, and brewing competition with Facebook
-7
DTP
DTP25.09.20 13:27
sierkb
Apple at a Crossroads: An Interview With M.G. Siegler
Apple’s identity, the Epic Games beef, and brewing competition with Facebook
Super Interview, danke fürs Teilen.

https://onezero.medium.com/apple-at-a-crossroads-an-interview-with-m-g-siegler-5d3fc71ac48e

Toll, wie der Apple Fan Siegler die Probleme und Schwierigkeiten offenlegt und auch die Historie von Steve Jobs betrachtet und wie sich die Welt verändert hat. Gute Denkanstöße!
-3
deus-ex
deus-ex25.09.20 16:16
Ich weiß das einige hier eine Niederlage Apples sich erhoffen. (DTP, skierb...)
Aber am Ende werden NICHT die erhofften Vorteile für die Nutzer das Ergebnis sein.

Es wird fragmentierter, es wird dubiose, es wird unbequemer es wird komplizierter. Das kann man alles schon haben. Nennt sich Android.
+6
DTP
DTP25.09.20 16:20
deus-ex
Ich weiß das einige hier eine Niederlage Apples sich erhoffen. (DTP, skierb...)
"Niederlage Apples erhoffen"? Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, das Apple sich öffnet und an die heutige Zeit anpasst. Das ist besser für Apple und für uns Anwender.

Hast du das Interview von M.G. Siegler gelesen? Der ist – wie ich – ein Apple Fan der ersten Stunde und wird beschrieben als "am besten bekannt für seine unverfrorene Pro-Apple Voreingenommenheit".
0
AJVienna25.09.20 16:27
DTP
Es geht darum, das Apple sich öffnet und an die heutige Zeit anpasst. Das ist besser für Apple und für uns Anwender.
Unabhängig davon wie ich den Rest des ganzen aus Entwickler Sicht sehe, muss ich aus Benutzer Sicht sagen, dass ich mich lieber nur mit einem Bezahlsystem herumschlage. Ich ärgere mich schon das ich bei Handy Parken und Wiener Linien nicht einfach mit Apple Pay bezahlen kann, sondert dort separat meine Kreditkarte hinterlegen muss. Das ist einfach umständlich. Manche *Innovationen* möchte ich mir echt ersparen.
+3
saggurai28.09.20 06:20
Raziel1
In Wahrheit geht es den großen nur darum das sie möglichst Geld einsparen bzw den Gewinn maximieren.

Du meinst, dem Größten (also Apple) geht es nur darum möglichst Geld zu sparen und den Gewinn zu maximieren?

Wie recht du hast!
+1
saggurai28.09.20 06:24
Apple@Wien
Die Infrastruktur und die Bekanntheit vom App Store, Play Store etc. nutzen wollen, aber keine Gebühren zahlen wollen.....

Zum PlayStore gibt es ja Alternativen. WIe sieht es da mit dem App-Store aus? Lässt Apple da Alternativen zu? Nein, man will die ganze Kohle selbst einstreichen und dem User (wie üblich) keine Wahl lassen!
+1

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