Bericht: Apple und ACDC – direkte Konkurrenz zu Amazon AWS mit den "Apple Chips in Data Centers"?


Amazon ist ein Online-Händler, bei dem man neben Büchern (wie in den Anfangstagen) so ziemlich jedes andere Produkt kaufen kann? Die präzise Beschreibung des Unternehmens müsste eigentlich anders lauten und geht eher in Richtung "Amazon ist einer der weltgrößten Hoster, der als nicht übermäßig profitables Nebengeschäft auch Online-Handel betreibt." 60 Prozent des operativen Gewinns stammen von den Amazon Web Services (AWS), wohingegen der Verkauf von Produkten auf Amazon.de je nach Region sogar defizitär ist. Anstatt einfach nur Überkapazitäten der Serveranlagen zu vermieten, haben sich die verschiedenen Hosting-Dienste längst zum essenziellen Standbein entwickelt. Einem Bericht von The Information zufolge läuft bei Apple momentan ein Projekt, welches in eine sehr ähnliche Richtung gehen könnte – kommen die "Apple Web Services" für Entwickler?
Kommen die Apple Web Services für Entwickler?Angeblich geht Apple mit diesem Gedanken bereits seit Jahren schwanger. Vor allem für KI-Anwendungen wäre es möglich, die hauseigenen Chips einzusetzen und entsprechende Dienste vergleichsweise günstig zu betreiben. Das betrifft einerseits eigene Anforderungen an die Hardware, um Apple-Dienste auszuführen – könnte sich in Zukunft jedoch gleichzeitig auf externe Entwickler ausweiten. Da man in Cupertino ständig auf der Suche nach neuen Ideen ist, um das Dienste-Geschäft auszubauen, wäre ein AWS-Konkurrent der nächste plausible Schritt. Vor allem in Hinblick auf die aktuelle Marktentwicklung, wodurch die beiden wichtigsten "Produkte" gefährdet sind (Google-Suchdeal mit 20 Milliarden Dollar pro Jahr sowie Apple Tax auf Store-Transaktionen), wäre Apple Web Services eine interessante Zielsetzung.
ACDC – Apple Chips in Data CentersWas gegen eine rasche Umsetzung spricht, ist laut The Information jedoch der Weggang von Michael Abbott im Jahr 2023, welcher hinter dem Projekt ACDC ("Apple chips in data centers") stand. Seit der zweiten Jahreshälfte 2024 werde die Idee jedoch wieder intensiv diskutiert, wenngleich man den aktuellen Stand nicht kenne. Jetzt können Entwickler bereits auf iCloud als Sync- oder Cloudspeicherlösung setzen. Je nach Art der Umsetzung wäre es mit Sicherheit ein attraktives Angebot, weitere Funktionen auf Apples Servern auszuführen. Wären die Dienste beispielsweise für Apps aus dem App Store kostenlos zu nutzen, hätte Apple ein sehr starkes Argument, Entwickler dort zu halten – auf einen Schlag würde sich die Höhe der Apple Tax stark relativieren.