Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Apple Silicon bald aus Japan? Neuer Chip-Hersteller soll mit Cupertino verhandeln

Die Premium-Halbleiterproduktion hängt von einigen wenigen Herstellern ab. Wenn es um Chips mit geringster Strukturbreite geht, führt aktuell nichts an TSMC (Taiwan) und Samsung (Südkorea) vorbei. Zeitnah will ein japanisches Start-up versuchen, dem Duopol Konkurrenz zu machen: In zweieinhalb Jahren intensiver Vorbereitung hat Rapidus eine Fertigungsstätte aufgebaut, welche Prozessoren im 2-nm-Verfahren produziert. Die Aufträge sollen von Computerherstellern ebenso wie KI-Anbietern kommen – gerüchteweise befindet sich Rapidus bereits in Verhandlungen mit Apple.


Bei der Entwicklung der Transistortechnologie arbeitete Rapidus mit IBM zusammen. Aktuell befindet sich das auf der Insel Hokkaido entstandene Werk im fortgeschrittenen Entstehungsstadium. Zum Monatsbeginn verkündete Rapidus den Beginn der Pilotproduktion. Bisher, so Geschäftsleiter Atsuyoshi Koike, habe man alle gesetzten Meilensteine beim Aufbau der Produktionsanlage einhalten können. Das Unternehmen soll in diesem Jahr Unterstützung im Umfang von 1,24 Mrd. Euro vom japanischen Staat erhalten. Ebenso wie bei allen anderen Herstellern fortgeschrittener Halbleitertechnologie spielt bei Rapidus eine Entwicklung aus den Niederlanden eine zentrale Rolle: Für die Lithografie kommen Maschinen von ASML zum Einsatz.

Produktionsbeginn im Jahr 2027
Bis die Produktionsstätte Auftragsarbeiten umsetzen kann, werden noch etwa zwei Jahre vergehen. Konkurrent TSMC will bereits in diesem Jahr damit beginnen, Chips im 2-nm-Verfahren herzustellen. Der japanische Neuzugang in Halbleiterfertigung sieht darin keinen Nachteil: Rapidus will durch besonders effiziente Prozesse sowie beschleunigte Planungsverfahren punkten – und auf diese Weise den zeitlichen Vorsprung des Wettbewerbers ausgleichen. Rapidus reagierte auf Medienberichte, dass das Start-up mit Apple in Verhandlungen stünde, mit einem knappen Statement, welches versuchte, die Wogen zu glätten: Man habe lediglich beispielhaft von den "großen" IT-Konzernen GAFAH gesprochen (Google, Apple, Facebook, Amazon, Microsoft) – und wolle keineswegs bestätigen, mit einem dieser Unternehmen in direkten Gesprächen zu stehen.

Konkurrenz belebt das Geschäft
Ein dritter Anbieter von Chips im 2-nm-Verfahren hätte für Apple einige Vorteile: Produktionsengpässe werden zunehmend unwahrscheinlicher. Eine größere Auswahl an Auftragsherstellern würde Apple in eine bessere Verhandlungsposition versetzen. Das könnte sich positiv auf die Stückkosten bei der Fertigung von Apple Silicon auswirken. Dass die Produktion in einem anderen Land stattfindet, dürfte ebenfalls vorteilhaft sein: China akzeptiert die Unabhängigkeit des Inselstaats Taiwan nicht und drohte in der Vergangenheit mehr oder weniger offen mit dessen Annektierung. Eine derartige Aktion zöge TSMC direkt in Auseinandersetzungen zwischen den Vereinigten Staaten und China hinein.

Kommentare

perms08.04.25 06:47
Wann in Europa/Deutschland?
+1
grundi
grundi08.04.25 09:00
Warum ist Europa nicht selber in der Lage solche Werke hochzuziehen Schließlich ist ohne die Technik aus Europa keine Produktion möglich. Ohne ASML (Niederlande) und ohne Zeiss (Deutschland) keine Maschinen. Finde den Fehler Europa.
+3
Thyl10.04.25 08:10
grundi
Warum ist Europa nicht selber in der Lage solche Werke hochzuziehen Schließlich ist ohne die Technik aus Europa keine Produktion möglich. Ohne ASML (Niederlande) und ohne Zeiss (Deutschland) keine Maschinen. Finde den Fehler Europa.
es ist wirklich nicht zu verstehen, außer durch Politiker, für die das Internet noch Neuland ist. Ich sage seit Jahren, dass wir sowas wie Airbus für Hochleistungschips brachen. Allerdings fragt sich, ob Europa die dann auslasten kann. Denn Computerhersteller haben wir ja auch nicht so richtig.
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.