Kaliforniens Governor über Cook und dessen Trump-Nähe – "es bricht mir etwas das Herz"


Einige müssten wohl eine Massenbestellung von Knieschonern aufgeben, so oft wie sie vor der Trump-Regierung auf die Knie fallen, scherzt der kalifornische Governor Gavin Newsom auf einem Bühnengespräch anlässlich des DealBook Summit der New York Times. Insgesamt sei ihm aber alles andere als zum Scherzen zumute, wenn er die aktuelle Vetternwirtschaft beobachte. Obwohl Newsom auf Nachfrage unter anderem auf Tim Cooks Rolle eingeht, meint er mit seiner Kritik allerdings die gesamte Tech-Branche. Den Aussagen zufolge verstehe er jedoch nur zu gut, unter welchem Druck Tim Cook stehe, unter anderem aufgrund der engen Verbindungen mit China.
Warum kann Apple Zölle aufheben lassen – jedes kleinere Unternehmen nicht?Wenn Cook die Bedingungen nicht passen, so könne er einfach einen Anruf absetzen und Änderungen erwirken, die keinem normalen Unternehmen zur Verfügung stehen. Wie stehe es um Landwirte und all die kleinen sowie mittelständischen Betriebe? Diese haben eben nicht die Möglichkeit, schädliche Zölle einfach aufheben zu lassen. Natürlich mache Cook, was er im Sinne der Anleger einfach tun müsse. Ihm als Person könne Newsom keinen Vorwurf machen, wohl aber der Sache selbst. Was man derzeit erlebe, sei einfach die Definition von "crony capitalism", also Vetternwirtschaft.
Unterwürfige Treue, Ringe küssenNewsom fährt fort: "Was ich ihnen eindeutig vorwerfe, sind Ton und Grundhaltung, welche diese Regierung gesetzt hat. Und die Erwartungshaltung, die sie geschaffen hat." Wenn man nicht ihren Wünschen folge, wenn man nicht den Scheck ausstelle, bekomme man auch keinen Auftrag. Ein Beispiel sei das teure
Geschenk aus Gold und Glas, welches Cook Trump kürzlich überreicht hatte. Man müsse den Ring küssen und absolute Ergebenheit sowie unterwürfige Treue gegenüber dem geliebten Anführer zeigen. Es ist ein echtes Problem, wenn Tech-CEOs über ihre treuhänderische Pflicht hinaus genau dabei mitmachen. Trotz dieser vehementen Kritik stellt Newsom jedoch klar, dass Cook hier nicht aus persönlicher Überzeugung, sondern schlicht aus Unternehmensinteressen handelt – das sei nachvollziehbar, die Gesamtsituation dennoch besorgniserregend.