Bloomberg: Apple hat den Mac Pro wohl aufgegeben


Reist man 20 Jahre in die Vergangenheit, bestand Apples High-End-Angebot aus dem Power Mac G5 mit Flüssigkeitskühlung und zwei PowerPC 970MP-Prozessoren mit jeweils zwei CPU-Kernen. Die maximale Taktrate lag bei 2,5 GHz und mitgeliefert wurde eine Nvidia GeForce 6600 mit 256 MB VRAM. Das Topmodell verkaufte Apple damals für 3.300 Euro und der Kunde erhielt 512 MB Arbeitsspeicher und eine Festplatte mit 250 GB Kapazität.
Viele Kunden griffen damals zum PowerMac G5, und auch das Nachfolge-Modell in Form des Mac Pro mit Intel-Chips war recht beliebt – doch der Markt veränderte sich in den kommenden zwei Dekaden deutlich. Kunden entscheiden sich immer häufiger für Laptops, da diese heutzutage ausreichend Leistung für die allermeisten Tätigkeiten bieten. Diversen Berichten nach wählen aktuell zwischen 80 und 90 Prozent der Kunden MacBooks – und Desktop-Macs fristen ein Schattendasein.
Bloomberg: 2026 kein neuer Mac ProMark Gurman von Bloomberg
berichtet nun, dass Apple den Mac Pro weitgehend abgeschrieben hat – und den Mac Studio als neues Top-Modell im Programm betrachtet. Diversen früheren Berichten nach plante Apple für 2026 einen Mac Pro mit M5 Max und M5 Ultra (oder gar
noch schnelleren Chips), doch Gurman gibt an, dass der Konzern dieses Projekt wahrscheinlich auf Eis gelegt hat. Der M5 Ultra soll nur noch im 2026er Mac Studio eingesetzt werden, nicht jedoch im Mac Pro.
Apple hat den Mac Pro zuletzt im Juni 2023 aktualisiert und mit M2 Ultra ausgestattet. Sollte das Unternehmen im kommenden Jahr keinen neuen Mac Pro präsentieren, wäre das Modell mehr als drei Jahre unverändert im Programm – und von einem Kauf kann selbst zum aktuellen Zeitpunkt getrost abgeraten werden, da der Mac Studio in den allermeisten Fällen ein deutlich besserer Kauf ist. Einzig wenn man auf PCIe-Steckplätze angewiesen ist, führt kein Weg am Mac Pro vorbei.
Zukunft?Unklar ist, wie es mit dem Mac Pro weitergeht: Die Verkäufe dürften nur einen verschwindend geringen Teil insgesamt abgesetzten Macs ausmachen – und aus finanzieller Sicht spürt Apple die Einstellung des Top-Modells nicht. Daher kann man davon ausgehen, dass Apple intern wahrscheinlich Diskussionen führt, das Modell gänzlich aus dem Programm zu nehmen. Wann dies der Fall sein wird, ist allerdings nicht bekannt.