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TSMC vor dem Zeitplan: Etwas raschere Umstellung auf 2-nm-Chips für Apple möglich?

Die Kosten für Chipfertigung hängen nicht nur mit Forschung, Material und dem eigentlichen Fertigungsverfahren zusammen, sondern auch mit der Zuverlässigkeit. Wenn es zu viel Ausschuss gibt und fehlerhafte Chips entstehen, bedeutet dies höhere Komponentenkosten – was in letzter Konsequenz die Abnehmer zu entrichten haben. Die übliche Vereinbarung lautet nämlich, pro Wafer zu bezahlen. Je mehr Chips davon defekt sind, desto weniger erhält man daher für denselben Preis.

So hieß es im Falle des M3 beispielsweise, dass Apple den Umstieg auf den M4 schnellstmöglich erfolgen lassen wollte, denn die erste Generation des 3-nm-Fertigungsverfahrens war mit überdurchschnittlich hoher Fehlproduktion verbunden. Auch wenn es angeblich einen Deal zwischen Apple und TSMC gab, welcher Apples Risiko minimiert, so sei der M3 dennoch teurer als ein M4.


Umstellung auf 2-nm-Produktion steht bevor
Der nächste wichtige Schritt von TSMC lautet, nach einem verbesserten 3-nm-Verfahren den Umstieg auf 2 Nanometer zu wagen. Wie immer gilt aber die Einschränkung, dass jene Bezeichnungen längst nicht mehr die tatsächlichen Strukturbreiten widerspiegeln, sondern nur noch eine Rechengröße sind. Erst vor einigen Tagen besagten Berichte, Apple werde beim A20 (für das iPhone 18) weiterhin bei 3-nm-Fertigung bleiben – als plausible Erklärung diente die eingangs beschriebene Problematik.

TSMC ist vor dem Zeitplan
Laut Ming-Chi Kuo sei das aber nicht in Stein gemeißelt, denn TSMC mache große Fortschritte. Zuvor habe TSMC bei frühen Vorproduktionen einen Stand von 60 bis 70 Prozent Ausbeute erzielt, was in diesem Stadium einem sehr hohen Wert entspreche. Inzwischen bewege man sich aber "deutlich darüber", wie Kuo erfahren haben will. Es könnte also durchaus bereits mit dem A20 ein solcher Übergang stattfinden, lediglich beim Mac hält Kuo 2-nm-Chips im kommenden Jahr für wenig wahrscheinlich. Dennoch kann Apple wohl bei der üblichen Roadmap bleiben, alle drei Jahre auf ein neues Fertigungsverfahren von TSMC zu setzen – was üblicherweise mit einem Performance- bzw. Effizienzsprung einhergeht.

Kommentare

anaximander24.03.25 12:52
Im Artikel hier heißt es, die angegebenen Bezeichnungen der Herstellung-Prozesse mit Nanometer-Angabe sei "nur noch eine Rechengröße".
Das wirft Fragen auf. Wenn angegeben wird, ein Chip werde in einem 2nm Prozess hergestellt, in welcher Beziehung steht denn die Angabe zur tatsächlichen physischen Strukturbreite?
+1
Fenvarien
Fenvarien24.03.25 13:19
Ähnlich wie ein "BMW 330" nur noch in Relation zu einem 3-Liter-Motor steht, aber ein 2-Liter mit Turbo ist – man setzt eine Zähl- oder Benennungsweise fort, die ungefähr der Leistung entspricht, wie man sie früher mit diesen Merkmalen gehabt hätte.
Up the Villa!
+7
aMacUser
aMacUser24.03.25 13:24
Wobei bei TSMC stehen die "2nm" ja tatsächlich dafür, dass irgendeine Struktur auf dem Chip 2 Nanometer breit ist. Ist nur dann die Frage, was für eine Struktur das ist. Die Transistoren in den chips sind auf jeden deutlich größer, als diese 2nm. Ich bin mir da nicht mehr sicher, aber bezog sch das auf nicht auf irgendeine spezielle Teil-Komponente von Transistoren, die diese Größe haben?
Aber alles in allem bringen uns Normalsterblichen diese Angaben nicht wirklich etwas. Klingt halt cool. Vergleichbar zwischen verschiedenen Herstellern sind diese Angaben ja auch schon längst nicht mehr. Intel verwendet deswegen ja auch schon gar keine Breitenangaben mehr.
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Deichkind24.03.25 13:32
Bei der Angaben zur Strukturlänge im Vergleich zu früheren Designs geht es um die für den Flächenbedarf relevante Größe. Das Chip-Die dehnt sich jedoch in drei Dimensionen aus.
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marcel15124.03.25 13:46
aMacUser
Ich bin mir da nicht mehr sicher, aber bezog sch das auf nicht auf irgendeine spezielle Teil-Komponente von Transistoren, die diese Größe haben?
Es wird sich auf gar keine Größe (mehr) bezogen. Früher hatte man sich auf die Gate-Länge der Transistoren bezogen, das gilt heute aber nicht mehr.
Das einzige was man weiß, ist, dass TSMC 2nm definitiv kleiner als 3nm ist. Unabhängig von der tatsächlichen Verkleinerung. Ähnlich sieht das bei Intel aus. Du kannst allerdings nicht Intel 3 mit TSMC 3nm vergleichen, die werden sich sicher unterscheiden.
+2
Mutabaruga24.03.25 16:30
Die einfache Erklärung ist:
wenn man die Anzahl der Transistoren, die augenblicklich in drei Dimensionen
auf einen Die passen, in einer Ebene unterbringen müsste, dann gelänge das
bei einer Strukturbreite von 3nm.

Je nachdem, was man da gerade für einen Teil des Prozessors betrachtet, kann
da ja auch unterschiedlich gut übereinander gestapelt werden. 3nm ist also der Mittelwert über alle Prozessorteile.

2,25 mal so viele Transistoren übereinander gestapelt entspricht dann einer Strukturbreite von 2nm.
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