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Apple plant OLED-iMac – ein langer, anspruchsvoller Weg

OLED-Displays wurden in Apple-Produkten mit kleineren Displays Standard, den Anfang hatte einst die Apple Watch gemacht. Es gibt aber gute Gründe, warum Apple bei Macs bislang von jener Technologie Abstand nahm – obwohl es als ziemlich gesichert gilt, dass man gerne auch OLED im Mac einsetzen würde. Je größer die Displaydiagonale (und Auflösung), desto höhere Risiken ergeben sich. Großflächige OLED-Displays sind nämlich extrem teuer und schwer herzustellen. LCD-Panels lassen sich hingegen mit hoher Ausbeute fertigen, Defekte können teils kompensiert werden, die Prozesse sind seit Jahrzehnten optimiert. OLED ist jedoch mit zunehmender Fläche exponentiell fehleranfälliger: Schon kleinste Partikel oder Materialschwankungen machen ein komplettes Panel unbrauchbar, was die Kosten massiv erhöht und die Stückzahlen begrenzt.


Apple nahm Kontakt mit Samsung und LG auf
Einem aktuellen Bericht zufolge verfolgt Apple die Pläne trotz allem weiterhin. Auch für den iMac sei OLED in Arbeit, laut the Elec habe sich Apple deswegen an Samsung Display und LG Display gewendet. An Spezifikationen seien demnach Helligkeitswerte gewünscht, die etwa 20 Prozent oberhalb des aktuellen 24"-Panels liegen. An der Auflösung würde sich nichts ändern, wohl aber an der Farbdarstellung. Höherer Kontrast, sattes Schwarz und geringerer Energiebedarf sind die Stärken von OLED, weswegen Apple bei den meisten kleineren Devices darauf setzt – das iPad Pro markiert hierbei das obere Ende hinsichtlich des Diagonalenspektrums.

Bevorzugte Technik steht nicht zur Verfügung
Für ein mögliches iMac-OLED-Display würden Samsung und LG Display voraussichtlich nicht Apples bevorzugte RGB-OLED-Technik, sondern ihre jeweils etablierten Großformat-Ansätze anbieten. Samsung setzt dabei auf QD-OLED, LG auf W-OLED. Als kurze Erklärung: QD-OLED erzeugt Farben, indem blaues OLED-Licht über eine Quantum-Dot-Schicht in Rot und Grün umgewandelt wird, während W-OLED mit weißem Licht arbeitet, das anschließend über RGBW-Farbfilter aufgeteilt ist. RGB-OLED erzeugt indes jede Farbe direkt im jeweiligen Subpixel, was höhere Effizienz, präzisere Farbwiedergabe, bessere Textschärfe und eine gleichmäßigere Alterung verspricht. Allerdings sind derlei Panels mit 20" und mehr auf Jahre hin nicht als realistische Option zu betrachten.

Aber: Das dauert noch
Zum Schluss jedoch zum "Aber" der gesamten Pläne. Dem Bericht zufolge dürften bei einem sofortigen Projektstart mit den entsprechenden Panels von Samsung oder LG noch mindestens zwei Jahre vergehen. Die konkreten Produktabsichten gelten als gesichert, doch eine Umsetzung vor 2027 ist ziemlich unwahrscheinlich. Sollte Apple dem iMac Pro also tatsächlich zu einem Comeback verhelfen (siehe Meldung), dann setzt dieser ganz sicher nicht auf OLED. Wer sich nun fragt, warum andere Hersteller sehr wohl mit großen OLED-Displays aufwarten: Diese sind selten auf maximale Haltbarkeit ausgelegt und schließen zudem oft bestimmte Defekte wie Burn-in von der Garantie aus – was sich Apple aus Imagegründen kaum leisten kann.

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