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Analyse: Warum Apple so viele Fachkräfte an OpenAI und Co. verliert

Über viele Jahre, ja Jahrzehnte musste sich Apple keine Gedanken darüber machen, talentierte Angestellte zu finden und zu halten. Als mehrfacher IT-Innovator war der Konzern bei Informatikern und Industriedesignern ein beliebter Arbeitgeber. In den vergangenen Monaten mehrten sich Anzeichen, dass der Stern zu sinken droht. Mehrere Angestellte reichten ihre Kündigung ein, um kurz darauf eine Anstellung bei OpenAI aufzunehmen – einerseits Experten aus der strategisch wichtigen KI-Entwicklung, andererseits erfahrene Hardware-Designer. Das Branchenmagazin „The Information“ hat mit Insidern gesprochen, um herauszufinden, was Auslöser für die gehäuften Abwanderungen sind.


Gemäß dem Bericht resultiere die Abwanderung nicht aus gezielter Anwerbung seitens des KI-Anbieters. Stattdessen nähmen Apple-Veteranen selbstständig Kontakt zum Unternehmen hinter ChatGPT auf und böten ihre Dienste an. Hintergrund sei unter anderem die Begeisterung dafür, mit Legenden wie Jony Ive und Tang Tan an gänzlich neuer Hardware zu arbeiten.

Nachteil Apple: Bürokratie, kaum Veränderung
Einerseits bleibe Apple ein verlässlicher Arbeitgeber mit guten Arbeitsbedingungen – die gehäuften Entlassungswellen der Branche machte der Konzern aus Cupertino nicht mit. Allerdings herrschte vorwiegend Produktpflege vor – bei iPhone, iPad, Mac und Apple Watch fänden lediglich inkrementelle Fortschritte statt. Zudem bemängeln Ex-Angestellte eine überbordende firmeninterne Bürokratie. Für manche spielen aber auch finanzielle Anreize eine Rolle: Zusätzlich zu den nicht sonderlich hohen Gehältern gewähren IT-Konzerne ihren Angestellten zusätzlich Firmenanteile in Form von Aktienoptionen. Erfolgreiche Produkte bedeuten langfristig ein wertvolles Aktienpaket. Apples Unternehmensanteile gewinnen stetig, aber langsam an Wert. OpenAI plant einen Börsengang in naher Zukunft; beim derzeitigen KI-Hype ist eine rasante Wertsteigerung zu erwarten.

OpenAI-Hardware mit Apple-Know-How?
Mit der Übernahme des Jony-Ive-Startups "io" signalisierte der KI-Anbieter zudem, zeitnah eigene Hardware herausbringen zu wollen – diese soll sich von bestehenden Produkten deutlich absetzen. Für viele Hardware-Designer mag die Aussicht verlockend sein, an einem gänzlich neuen (und erfolgreichen) Hardware-Produkt mitwirken zu können. Apple hatte bezüglich Hardware lange keinen Durchbruch bei der Vorstellung gänzlich neuer Produkttypen: Das niemals offiziell bestätigte "Project Titan" wurde eingestellt, und das Spatial-Computing-Headset "Vision Pro" ist zwar in vielerlei Hinsicht technisch beeindruckend – als (Verkaufs-)Erfolg manifestierte es sich jedoch nicht. Im Video-Podcast "The Information TV" stellt der Journalist Aaron Tilley allerdings am Schluss die Sinnhaftigkeit dedizierter KI-Hardware infrage (ab Minute 52). Viele KI-spezifischen Aufgaben könnten bestehende Smartphones ebenso gut und ohne Neuanschaffung übernehmen.

Kommentare

MacTaipan22.09.25 17:32
Klingt mir nach arg kurzsichtiger Lebensplanung…
-1
milk
milk22.09.25 18:10
Einen Haufen Geld bei einem abgehenden Startup verdienen und sich danach entspannen klingt für mich nach einem guten Deal.
+5
gritsch22.09.25 18:39
milk
Einen Haufen Geld bei einem abgehenden Startup verdienen und sich danach entspannen klingt für mich nach einem guten Deal.

Es ist aber meist nicht ein Haufen Geld sondern nur Aktienoptionen oder Firmenbeteiligungen.
When das Startup floppt, ist das eine Nullnummer.
0
goldaccess222.09.25 18:50
Aus dem Artikel:
Zusätzlich zu den nicht sonderlich hohen Gehältern gewähren

Ich glaube, an dem Satz stimmt etwas nicht. Weil selbst für mittlere IT Posten deutlich sechsstellige Gehälter gezahlt werden. Ohne Aktien und Boni.
0
MacMichael22.09.25 19:01
MacTaipan
Klingt mir nach arg kurzsichtiger Lebensplanung…
Die typisch amerikanisch ist
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