Kurz: Apple kündigt mehr Werbung im App Store an +++ Japan hat nun auch einen DMA


Seit Jahren gibt es im App Store die Möglichkeit, für eine Platzierung in den Suchergebnissen und im Heute-Tab zu bezahlen. Was als "Search Ads" entstand, heißt inzwischen "Apple Ads", und wurde angeblich gegen den Widerstand des App-Store-Teams durchgedrückt. Allerdings sah Apple den Milliardenmarkt, der sich so eröffnete, weswegen man finanzielle Interessen höher gewichtete. Nun kündigte Apple an, zukünftig noch deutlich mehr Werbung im Store zu schalten. Bislang konnte man auf die oberste Etage in den Suchergebnissen bieten, fortan tauchen bezahlte Schaltungen auch auf Positionen darunter auf.
Als Begründung dafür nannte Apple, dass man Entwicklern so bessere Möglichkeiten biete, auf ihre Apps aufmerksam zu machen. Während eine Kampagne derzeit lediglich dann sichtbar ist, wenn man als Höchstbietender auf einen Suchbegriff den ersten Eintrag ersteigerte, stehen fortan noch weitere Chancen auf Einblendung zur Verfügung. Keine Details gibt es, wie oft zukünftig ein solcher Werbebanner erscheint. Deaktivieren lassen sich die Anzeigen nicht (Spötter sagen, hierfür müsse man vielleicht irgendwann App Store+ abonnieren), genauso wie man sich auch nicht gegen das Aufzeichnen jeglicher Nutzeraktivitäten im Store wehren kann. Personalisierte Empfehlungen zu deaktivieren, hat darauf nämlich keine Auswirkungen.
Japan hat jetzt auch einen DMA – Regeln weitgehend wie in der EUNicht nur Großbritannien hat den Digital Market Act weitestgehend übernommen, auch in den USA sehen Wettbewerbshüter die Vorgaben als sehr sinnvoll an. Japan ist einen Schritt weiter, denn ab sofort gelten dort für Apple
Regeln, die dem DMA fast im Wortlaut gleichen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen des "Mobile Software Competition Act" sind daher nicht überraschend: Als Gatekeeper muss Apple alternative App Stores und Zahlungsweisen akzeptieren. Geringe Gebühren, nämlich fünf Prozent, sind bei Transaktionen außerhalb des App Stores erlaubt, um Apple für die gebotene Technologie zum Entwickeln und Verbreiten von Apps zu entlohnen.
Außerdem muss ein Auswahlbildschirm für die Wahl des Standardbrowsers angezeigt werden (welche zudem nicht mehr auf WebKit setzen müssen) – und es haben Einstellungen für die bevorzugte Navigations-App zu bestehen. Eines ändert sich nicht: Internationale Distribution von Apps unter den neuen Regeln verhindert Apple, so wie EU-Regeln nur für EU-Nutzer oder US-Regulierung lediglich in den USA gelten, richten sich die Anpassungen ausschließlich an japanische Anwender in Japan.