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macOS 12.3: Apple erweitert Sprachsteuerung - aber es gibt noch viel zu tun

macOS stellt seit vielen Jahren zahlreiche Bedienungshilfen zur Verfügung, welche insbesondere Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Bedienung von Macs erleichtern oder überhaupt erst ermöglichen. Zu diesen Hilfsmitteln gehört unter anderem die Sprachsteuerung. Damit lassen sich nicht nur Texte erfassen, man kann die Notebooks und Desktops aus Cupertino auch mithilfe akustischer Befehle steuern. Praktischerweise funktioniert das offline, eine Internetverbindung ist, anders als etwa bei Sprachassistenten wie Siri oder Alexa, nicht erforderlich. Das hat allerdings einen Nachteil: Das zur Verfügung stehende und folglich vom Mac erkannte Vokabular ist begrenzt, zudem kann es ebenso wie der Befehlssatz nur Begriff für Begriff und damit mühsam individuell erweitert werden.


Import von Vokabularen und Befehlen ist jetzt möglich
Das kürzlich erschienene Update auf macOS Monterey 12.3 beseitigt diese Einschränkung. Der querschnittsgelähmte Mac-Nutzer und Blogger Colin Hughes hat herausgefunden, dass Apple in der neuen Version die Sprachsteuerung um die Möglichkeit erweitert hat, eigene Vokabulare und Befehle zu importieren. In der Systemeinstellung der Sprachbedienung steht hierfür ein neues Drop-Down-Menü zur Verfügung. Bislang musste man mithilfe der Buttons "Befehle …" und "Vokabular …" alle gewünschten Einträge jeweils einzeln anlegen. Ab sofort kann man sie erheblich bequemer etwa im Texteditor oder in Pages erstellen (lassen) und dann in einem Rutsch zur Sprachsteuerung hinzufügen. Zudem lassen sich die Vokabulare und Befehle mithilfe der neuen Funktion von einem Mac auf einen anderen übertragen, da man sie auch exportieren kann.


Sprachsteuerung hat nach wie vor etliche Mängel
Colin Hughes, der sich in seinem Blog vornehmlich mit Bedienungshilfen für Mac-Nutzer mit Beeinträchtigungen beschäftigt, hatte eine solche Erweiterung nach eigenen Angaben bereits vor drei Jahren anlässlich der Einführung der Sprachsteuerung in macOS gefordert. Der jetzt von Apple zur Verfügung gestellte Import und Export von Vokabularen und Befehlen stelle eine lange sehnlich erwartete Verbesserung der Funktion dar, allerdings sei die Sprachsteuerung nach wie vor ausbaufähig, schreibt er in seinem jüngsten Blogbeitrag. Es gebe immer noch mindestens 14 Probleme, mit denen Menschen wie er zu kämpfen hätten. Unter anderem nennt er Grammatikschwächen des Systems, Schwierigkeiten beim Diktieren von Anführungszeichen sowie bei der Erkennung von fremdsprachlichen Namen. Darüber hinaus beklagt er, dass die Spracherkennung nicht in allen Textboxen und Browsern genutzt werden kann. Zudem werde die macOS-App von WhatsApp nicht unterstützt. Weitere Mängel hat er in Apples Mail-App sowie im Zusammenhang mit dem Dunkelmodus ausgemacht.

Kommentare

ruphi
ruphi18.03.22 09:36
Habe als nicht-eingeschränkte Person zufälligerweise direkt nach dem Update die Sprachsteuerung nach Jahren mal wieder ausprobiert, um zu sehen, ob sie mittlerweile zum produktiven Arbeiten geeignet ist.
Leider funktioniert vieles immer noch nicht mit einer gewissen Toleranz bzgl. der vom Nutzer gewählten Formulierung, die für eine Benutzung ohne Intensivkurs wichtig wäre. Und auf Deutsch nochmal schlechter als auf Englisch. Und der eingebaute Befehlssatz ist weiterhin sehr rudimentär.
Schade eigentlich, denn in den sonstigen Bedienungshilfen ist Apple ja weit führend.
+1
azubi5418.03.22 12:01
Ich bemerke, dass seit dem upgraden auf 12.3, der Finder öfters seinen Geist auf gibt.

Ansonsten funktioniert alles gut
-1

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