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Deutschland will DeepSeek aus China verbieten

Eine Kl wie ChatGPT oder DeepSeek ist nicht von sich aus wissend — wenngleich "wissend" ein problematischer Ausdruck ist, immerhin versteht das Modell nicht, was es tut - sondern basiert auf der eingesetzten Trainingsmasse. Antworten können also sehr stark davon abhängen, womit das Modell gefüttert wurde. Ganz plakativ: Trainiert man das LLM vorrangig mit Texten aus dem Nationalsozialismus, so werden Antworten sicherlich ganz anders ausfallen, als wenn es die gesammelten Werke von Benjamin Blümchen sind. Die vermeintliche Objektivität einer Kl ist keine, sie lässt es durch sprachlich wohlklingende Textausgaben lediglich so scheinen. Dies birgt insofern große Gefahren, als man der KI schlicht nicht ansieht, mit welchen Inhalten sie gefüttert wurde.


Inhalte – und reger Datenaustausch mit China
In Deutschland führt dies nun zu Problemen für DeepSeek, einem der Shooting-Stars unter den aktuellen LLMs. Es geht jedoch nicht nur um die eigentlichen Inhalte, welche bisweilen als chinesische Propaganda bezeichnet werden, sondern auch um die Kommunikation und den Datenaustausch mit chinesischen Servern. Die Niederlande hatten DeepSeek bereits von allen staatlich ausgegebenen Smartphones verbannt, in den USA sind ähnliche Schritte geplant, Deutschland will (so wie Italien) die App gar ganz aus den App Stores verbannen lassen. Chinesische Behörden haben der Erklärung zufolge weitreichenden Zugriff auf persönliche Informationen, was einen klaren Verstoß gegen europäische Datenschutz-Grundregeln darstelle.

In Italien folgten Apple und Google der Aufforderung
Apple und Google wurden daher dazu aufgefordert, DeepSeek zu sperren. Da man den Vorgaben in Italien nachgekommen ist, dürfte es recht wahrscheinlich sein, die App sehr bald nicht mehr in den App Stores vorzufinden. Derzeit prüfen die Unternehmen, wie sie darauf reagieren, wollten aber noch keine Stellungnahme abgeben. Tim Cook gilt zwar als Fan der Software und lobte diese kürzlich öffentlich, dennoch wird man sicherlich nicht so stark an DeepSeek hängen, um es auf Rechtsstreitigkeiten ankommen zu lassen.

Kommentare

sonorman
sonorman27.06.25 17:16
Zu schade. Ich habe Deep Seek oft für sehr spezielle technische Fragen zu Rate gezogen, nicht für politische. Die Antworten waren stets exzellent und sehr ausführlich. Aber wenn das wirklich alles durch die Schnüffel-Büros der KP läuft, geht das natürlich nicht. Wenn es verboten wird, ist es verständlich, aber dennoch ein Verlust, IMHO.
+5
MLOS27.06.25 17:20
Wieso steht dort „eine Kl“?
0
Marhow
Marhow27.06.25 17:46
Gleich mal gelöscht die App. Schade.
-2
Marcel Bresink27.06.25 17:51
Man sollte vielleicht klarstellen, dass DeepSeek (als Modell) open source ist und nicht gesperrt werden kann. Es geht hier nur um den Online-Dienst von DeepSeek und die zugehörige Zugriffs-App.

Jeder mit einem Apple-Silicon-Mac kann eine weitgehend unzensierte Fassung von DeepSeek auf seinem Rechner lokal laufen lassen, z.B. mit Ollama. Man muss nur genug RAM haben.
+23
ruphi
ruphi27.06.25 18:09
Marcel Bresink
Man sollte vielleicht klarstellen, dass DeepSeek (als Modell) open source ist und nicht gesperrt werden kann. Es geht hier nur um den Online-Dienst von DeepSeek und die zugehörige Zugriffs-App.

Jeder mit einem Apple-Silicon-Mac kann eine weitgehend unzensierte Fassung von DeepSeek auf seinem Rechner lokal laufen lassen, z.B. mit Ollama. Man muss nur genug RAM haben.
Könntest du kurz sagen, wie viel RAM?
Hast du zufällig Erfahrungswerte, welcher M-Prozessor/wie viele GPU-Kerne es mindestens sein sollten, wenn man damit zügig arbeiten möchte?

thx 🙏🏻
+3
haschuk27.06.25 18:30
Mac Studio M3 Ultra im Vollausbau. Gab mal vor Wochen ein Meldung hierzu.
+3
Snooze71
Snooze7127.06.25 19:28
Hardwareanforderungen: DeepSeek-R1 8B: RTX 3060 (8 GB VRAM), 16 GB RAM. DeepSeek V3: Empfohlen werden H100/A100-GPUs, 512 GB RAM und 1 TB Speicher.

https://www.heise.de/news/DeepSeek-unzensiert-und-lokal-10283345.html
+2
Michael Lang aus Rieder27.06.25 19:49
Ich denke, DeepSeek spart unheimlich Recourcen und ist die Zukunft?
Nun wird es verboten und der Hype ist wieder vorbei. Nvidia reibt sich die Hände und freut sich, dass nun doch wieder viel mehr leistungshungrige Chips verkauft werden...
+4
Holden
Holden27.06.25 20:08
Michael Lang aus Rieder
Ich denke, DeepSeek spart unheimlich Recourcen und ist die Zukunft?

dass du das denkst, glaube ich dir - aber hast du auch eine quelle, aus der hervorgeht, dass dieses eine LLM "die zukunft" sein soll? jedes einzelne ist doch gerade ein work-in-progress, die nächste version adressiert meist lücken in fähigkeit und effizienz.

Michael Lang aus Rieder
Nun wird es verboten und der Hype ist wieder vorbei. Nvidia reibt sich die Hände und freut sich, dass nun doch wieder viel mehr leistungshungrige Chips verkauft werden...

finde ich jetzt nicht so überraschend: wenn ein produkt - warum auch immer - verboten wird, freut sich meist die konkurrenz. was ist daran schlimm oder sonstwie bemerkenswert, solange das verbot einen realistischen hintergrund hat?
0
haschuk27.06.25 21:09
Michael Lang aus Rieder
Ich denke, DeepSeek spart unheimlich Recourcen und ist die Zukunft?
Nun wird es verboten und der Hype ist wieder vorbei. Nvidia reibt sich die Hände und freut sich, dass nun doch wieder viel mehr leistungshungrige Chips verkauft werden...

Ich wüsste nicht, dass DeepSeek verboten wird. Nur die Datenkrake-Abfrage-App. Das LLM ist Open Source und kann von jedem selbst lokal betrieben werden.
+1
Bitsurfer27.06.25 21:22
haschuk
Michael Lang aus Rieder
Ich denke, DeepSeek spart unheimlich Recourcen und ist die Zukunft?
Nun wird es verboten und der Hype ist wieder vorbei. Nvidia reibt sich die Hände und freut sich, dass nun doch wieder viel mehr leistungshungrige Chips verkauft werden...

Ich wüsste nicht, dass DeepSeek verboten wird. Nur die Datenkrake-Abfrage-App. Das LLM ist Open Source und kann von jedem selbst lokal betrieben werden.
Und dann kann mans ja einfach im Browser laufen lassen.
0
Touni
Touni27.06.25 23:29
und wie genau will man eine Webseite verbieten?
"Die Betrachtung der Dinge, so wie sie sind, ohne Ersatz oder Betrug, ohne Irrtum oder Unklarheit, ist eine edlere Sache als eine Fülle von Erfindungen." Francis Bacon (1561-1626)
0
yogimo28.06.25 02:24
Fällt für mich unter freie Meinungsäußerung. Apps verbieten, ausser wenn diese gewaltverherrlichend, nicht "frei ab 18", Nazi Zeug verbreiten etc, geht gar nicht. Wir müssen da echt aufpassen. Die Linie verschiebt sich immer mehr.

TikTok ist auch erlaubt, warum dann DeepSeek verbieten?

Wie wäre es mal mit Aufklärung?
+1
Zapple
Zapple28.06.25 02:41
Was alles möglich ist wenn das eigene System korrupt ist.
-1
haschuk28.06.25 10:22
yogimo
Fällt für mich unter freie Meinungsäußerung. Apps verbieten, ausser wenn diese gewaltverherrlichend, nicht "frei ab 18", Nazi Zeug verbreiten etc, geht gar nicht. Wir müssen da echt aufpassen. Die Linie verschiebt sich immer mehr.

TikTok ist auch erlaubt, warum dann DeepSeek verbieten?

Wie wäre es mal mit Aufklärung?

Verstöße gg. den Datenschutz sind von der freien Meinungsäußerung geschützt? Interessanter Ansatz.

Zum Thema TikTok:
+2
yogimo28.06.25 12:43
haschuk

Verstöße gg. den Datenschutz sind von der freien Meinungsäußerung geschützt? Interessanter Ansatz.

Zum Thema TikTok:

machen wir denn etwas gegen TikTok? Warten wir erst mal ab, ob es da nicht Berufungen etc gibt, bzw es anderen Druck aus China gibt, und wir dann doch einknicken. Die Strafen sind Portokasse bei denen und irgendwie werden doch die Daten abgeschnorchelt, auch wenn diese offiziell in Europa liegen. Das trifft übrigens für alle zu. Ich bin da etwas desillusioniert.
0
haschuk28.06.25 13:12
Ja, "wir" machen was, siehe der Link. Dass es Berufungen geben kann, ist Teil der Rechtsstaatlichkeit. Ob diese Maßnahmen bei bestehenden Systemen ausreichend sind, ist eine ganz andere Frage.

Bei DeepSeek versucht man nun, das vorher zu regeln, bevor das Kind in den Brunnen fällt. Interessanter ist nun Deine Reaktion, dass dies einer freien Meinungsäußerung entgegensteht. Wobei dies eher durch den Part freie Informationsbeschaffung in Art. 5 (1) GG gedeckt ist. Aber auch das hat seine Limitierung in Art. 5 (2) GG.
+4
uni.solo28.06.25 21:15
ruphi
Marcel Bresink
Man sollte vielleicht klarstellen, dass DeepSeek (als Modell) open source ist und nicht gesperrt werden kann. Es geht hier nur um den Online-Dienst von DeepSeek und die zugehörige Zugriffs-App.

Jeder mit einem Apple-Silicon-Mac kann eine weitgehend unzensierte Fassung von DeepSeek auf seinem Rechner lokal laufen lassen, z.B. mit Ollama. Man muss nur genug RAM haben.
Könntest du kurz sagen, wie viel RAM?
Hast du zufällig Erfahrungswerte, welcher M-Prozessor/wie viele GPU-Kerne es mindestens sein sollten, wenn man damit zügig arbeiten möchte?

thx 🙏🏻
Es gibt die Modelle häufig mit unterschiedlicher Parameterzahl (b=Milliarden). Mehr Parameter = höhere Speicheranforderung. Meine Erfahrung mit M3max 36GB RAM: Alle Modelle mit 14b laufen sehr gut (getestet mit Deepseek, Gemma, Mistral etc.). Grenzfall war Gemma 3 mit 27b Parametern. Ich nutze Ollama und als GUI open-webui. Aber produktiv bin ich eher mit ChatGPT weil man doch nebenher doch mit ein paar mehr Apps beschäftigt ist.

Wenn man LLMs mit Apps bevorzugt kann man z.B. LM-Studio nehmen. Damit hab ich 8b - Modelle auf einem 16GB Macbook Air M3 laufen lassen. Geht auch, aber für den produktiven Einsatz eher nicht zu empfehlen.
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yogimo29.06.25 06:54
haschuk
Bei DeepSeek versucht man nun, das vorher zu regeln, bevor das Kind in den Brunnen fällt. Interessanter ist nun Deine Reaktion, dass dies einer freien Meinungsäußerung entgegensteht. Wobei dies eher durch den Part freie Informationsbeschaffung in Art. 5 (1) GG gedeckt ist. Aber auch das hat seine Limitierung in Art. 5 (2) GG.

Da hast Du sicherlich recht. Denke ich habe mich zu sehr drauf fokussiert, dass eine App verboten werden könnte.
Es macht mich einfach zu nervös, was in vielen Ländern heute schon praktiziert wird, nämlich Apps einfach zu verbieten.
-1
tjost
tjost30.06.25 08:41
Wovor haben die alle nur Angst?
Ich kann meinen Unmut über diese kurzsichtige, schwarzmalerische und alternatovlose Diktatur nit in Worte fassen.
Kläre mich als Verbaucher auf und ermögliche mir alternativen. Europa und besonders DE hat alle Züge verpasst die eh schon zu spät gekommen sind.
Nun wird die Verbotskeule geschwungen und sich dann gewunder das China und in allem Überholt.
Wenn ich meine jetzige Freiheit, die schon eingeschränkt wird, behalten darf ist mir egal ob mein Gehalt von der Deutschen oder Chinesischen Bank kommt.
+2
Mostindianer30.06.25 09:05
yogimo
Fällt für mich unter freie Meinungsäußerung. Apps verbieten, ausser wenn diese gewaltverherrlichend, nicht "frei ab 18", Nazi Zeug verbreiten etc, geht gar nicht. Wir müssen da echt aufpassen. Die Linie verschiebt sich immer mehr.

TikTok ist auch erlaubt, warum dann DeepSeek verbieten?

Wie wäre es mal mit Aufklärung?

Auch freie Internet ist in Gefahr! Geopolitik wird betrieben! warte nur, bis das Internet physisch getrennt und aufgesplittert wird.

die nächsten Jahre werden spannend
0
esc
esc30.06.25 09:11
Es ist üblich, dass jedes Unternehmen, das der US-Technologiebranche gefährlich werden könnte, politisch eliminiert wird.
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