Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

iPhone 13: Kein Face ID nach Displaytausch bei freien Werkstätten

Displayschäden zählen wohl zu den größten Ärgernissen, die Besitzern eines iPhones passieren können. Zwar sind die Panels mittlerweile erstaunlich widerstandsfähig – Ceramic Shield sorgt auch bei der aktuellen Baureihe für erhöhte Sturzfestigkeit und tatsächlich schlägt sich das iPhone 13 in puncto Stabilität laut ersten Falltests ungefähr so gut wie der Vorgänger. Trotzdem sind Schäden am Display natürlich nicht ausgeschlossen. Für Reparaturen verlangt Apple bis zu 361,10 Euro (iPhone 13 Pro Max). Wer eine unabhängige Werkstatt aufsucht, um den Schaden zu beheben, könnte aber möglicherweise enttäuscht werden: Ein Displaytausch bei einem nicht autorisierten Reparaturdienstleister hat den Ausfall von Face ID zufolge.


Displaytausch: Face ID quittiert Dienst
Ein Video auf dem YouTube-Kanal Phone Repair Guru ist mehr als aufschlussreich: Der Tausch bestimmter Bauteile bei einem iPhone 13 gestaltet sich völlig unproblematisch. So können Komponenten wie Abstands- und Umgebungslichtsensoren sowie das Mikrofon von einem Gerät in das andere eingebaut werden, ohne dass dies mit Einschränkungen verbunden ist. Anders sieht die Lage bei einem Tausch des Displays aus: Erhält das iPhone 13 einen neuen Bildschirm, so erscheint eine entsprechende Meldung.

Quelle: Phone Repair Guru via YouTube

Überraschend dabei ist, dass es sich um ein Original-Display eines anderen iPhone 13 handelt. Hinzu kommt, dass die für Face ID erforderlichen Komponenten allesamt nichts mit dem Bildschirm zu tun haben: Das TrueDepth-Modul ist für die dafür notwenigen Sensoren zuständig, die Secure Enclave ist wiederum Teil des SoCs.


Verhindert Apple die Reparatur bei freien Werkstätten?
Unklar ist bislang, ob es sich schlicht um einen Fehler von iOS 15 handelt, welchen Apple mit einem einfachen Software-Update ausmerzen könnte. Denkbar ist allerdings auch, dass nur das Unternehmen und zertifizierte Vertragspartner Reparaturen am Display vornehmen sollen. Ob sich Apple damit langfristig durchsetzt, ist allerdings fraglich: So gibt es Forderungen nach besserer Reparierbarkeit unter anderem aus Deutschland und den USA, die in einer entsprechend strengen Gesetzgebung münden könnten.

Kommentare

MikeMuc27.09.21 14:17
Oh weh, das gibt sicher wieder einen Shitstorm. Wenn FaceID wirklich nicht vom Bildschirm abhängig ist, dann ist das entweder wirklich nur ein dämlicher Fehler von Apple oder ein kindischer Versuch, krampfhaft Fremdreparateure fernzuhalten oder "graue" Ersatzteile auszuschließen. Irgendwo muß diese "Verheiratung" von Bauteilen mal ein Ende haben.
+16
evanbetter
evanbetter27.09.21 15:48
Apple wird mir immer unsympathischer. Und ich bin seit 1991 dabei und bin/war ein riesiger Fan...
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+5
pentaxian
pentaxian27.09.21 15:56
MikeMuc
Oh weh, das gibt sicher wieder einen Shitstorm.

Und zwar völlig zu Recht! Apple wird immer mehr zum MS des 21. Jahrhunderts...
Ich bin dann, wenn alle Apple-Geräte hier nach und nach das Zeitliche segnen, auch raus....
mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)
+4
RyanTedder27.09.21 16:09
Hoffentlich fällt Apple damit auf die Nase und bekommt noch eine Klage an den Hals. Apple ist wohl zu Erfolgsverwöhnt und brauch ein paar Niederlagen
+5
Robby55527.09.21 17:22
MikeMuc
Oh weh, das gibt sicher wieder einen Shitstorm. Wenn FaceID wirklich nicht vom Bildschirm abhängig ist, dann ist das entweder wirklich nur ein dämlicher Fehler von Apple oder ein kindischer Versuch, krampfhaft Fremdreparateure fernzuhalten oder "graue" Ersatzteile auszuschließen. Irgendwo muß diese "Verheiratung" von Bauteilen mal ein Ende haben.

Shitstorm ist dafür viel zu wenig, das zieht hoffentlich ordentliche Klagen einiger Verbraucherschutzorganisationen und saftige Strafen in den USA nach sich. Nachdem die Bauteile für FaceID gar nicht im Display sind, geht so etwas gar nicht. Und im Sinne der Nachhaltigkeit sollten Apple und auch alle anderen Elektronikhersteller schleunigst dazu verdonnert werden solche Ersatzteile zum marktüblichen Preis nicht nur an Reparaturdienstleister sondern auch direkt an die Endanwender zu verkaufen.
+3
camaso
camaso27.09.21 17:34
Erinnert mich daran: iPhone 6 ohne Verbindung geht wieder (follow-up), dafür geht Touch ID nicht mehr (neues Problem)
-1
Mecki
Mecki27.09.21 18:10
Bezogen auf den Touch ID Sensor war der Tausch deswegen so kritisch, da man sonst einen manipulierten Sensor hätte verbauen können, was es Geheimdiensten und Polizei leicht gemacht hätte später das Gerät nach belieben entsperren zu können. Deswegen musste Apple sicherstellen, dass hier nur gegen einen Originalsensor getauscht wird und das dieser auch korrekt verbaut wird, um das System nicht angreifbar zu machen (zumindest nicht ohne erheblichen Aufwand seitens des Angreifers).

Für Face ID gilt natürlich das Gleiche, auch das muss Apple irgendwie absichern, ansonsten könnte man das System leicht bei einer "Reparatur" manipulieren. Was das mit dem Display zu haben soll, weiß ich nicht. Ich weiß aber auch nicht jedes Detail wie FaceID wirklich funktioniert.

Beim Display ist es lediglich so, dass ebay voll von reparierten iPhones ist mit nicht Originaldisplays, mit teilweise enorm schlechterer Qualität, was aber Käufer nicht wissen können, wenn sie keinen direkten Vergleich haben. Daher hat Apple irgendwann eingebaut, dass das System die Seriennummer des Displays prüft und wenn die nicht übereinstimmt, dann kommt der Dialog. Dabei ist es egal, ob das Display ein Original ist oder nicht, denn das kann Apple nicht ohne weiteres prüfen (dazu müsste das System auf eine Onlinedatenbank zugreifen). Viel mehr ist es so, dass autorisierte Werkstätten einen Weg haben, nach einem Tausch die neue Seriennummer im System zu verankern und dann kommt der Dialog nicht, während nicht autorisierte Werkstätten das nicht tun können.
+10
kraut_27.09.21 22:48
Also sorry aber die ganzen Sicherheits-Argumente zeihend überhaupt nicht mehr. Als ob Apple an der vordersten Front für Menschenrechte, gegen Geheimdienste und autoritäre Staaten Kämpfe…
Bevor sich irgendjemand die Mühe macht jemandem ein verwanzteres Bauteil unterzujubeln, bedient man sich eher bei irgendwelchen 0-day Sicherheitslücken (oder im Falle Apple auch mal einer 90-day Lücke).
Neben dem ganzen Marketing-Blabla find ich solche Sachen schon fast kriminell.
Es ist einfach schade. So viel ungenutztes Technologie-Potential nur damit hinten eine Marge von 50% anstatt 45% rauskommt.
-1
heubergen28.09.21 08:57
Muss ich/man sich hier einen neuen Fanclub suchen oder was ist hier los? Diese Kritik höre lese ich sonst nur auf Golem.

"Unabhängig" Reparaturen sind vor allem billig und schlecht. Gut das Apple dagegen vorgeht und die Leute dazu zwingt es bei einem autorisierten Händler vorzunehmen.
-5
nasa28.09.21 09:05
Pauschalisieren ist hier aber nicht angesagt. Es liegt ja bei den Reparaturen nicht unbedingt am Techniker, sondern an dessen Möglichkeiten die von Apple mit Vorsatz beschränkt werden. Ich dachte da läge die Rechtslage inzwischen anders, aber offensichtlich ist auch hier wieder "Recht haben und Recht bekommen" nicht dasselbe. Das Problem mit den angeblich verbauten original Ersatzteilen war aber zu meiner Techniker Zeit schon ein Problem. Den Kunden wurde von Fremdwerkstätten meist verklickert, dass ein original Akku und original Display verbaut wurde - zum horrenden Preis. Fakt war aber: Der Kunde hat definitiv keine Apple Ersatzteile erhalten.
+4
timp
timp28.09.21 09:48
heubergen
"Unabhängig" Reparaturen sind vor allem billig und schlecht. Gut das Apple dagegen vorgeht und die Leute dazu zwingt es bei einem autorisierten Händler vorzunehmen.
Da würd ich mal ein paar Videos von Louis Rossmann empfehlen…
Never argue with an idiot. He'll bring you down to his level and then beats you with experience.
+2
ilig
ilig28.09.21 11:27
MTN
Unklar ist bislang, ob es sich schlicht um einen Fehler von iOS 15 handelt, welchen Apple mit einem einfachen Software-Update ausmerzen könnte.

Vielleicht einfach mal abwarten? Wenn es sich erhärtet, dass es sich nicht um einen Fehler in iOS 15 handelt, sondern ein Versuch Apples ist Fremdreparaturen zu verhindern, dann ist die Kritik berechtigt. Allerdings mit einer Einschränkung. Eine Absicherung mit AppleCar kommt bei einer nicht von Apple autorisierten Werkstatt natürlich nicht zum Tragen.
+1
buffi
buffi28.09.21 11:40
ilig
MTN
Unklar ist bislang, ob es sich schlicht um einen Fehler von iOS 15 handelt, welchen Apple mit einem einfachen Software-Update ausmerzen könnte.

Vielleicht einfach mal abwarten? Wenn es sich erhärtet, dass es sich nicht um einen Fehler in iOS 15 handelt, sondern ein Versuch Apples ist Fremdreparaturen zu verhindern, dann ist die Kritik berechtigt. Allerdings mit einer Einschränkung. Eine Absicherung mit AppleCar kommt bei einer nicht von Apple autorisierten Werkstatt natürlich nicht zum Tragen.
Dankeschön. Einer der wenigen erwachsenen Posts zu dem Thema. Zum Teil kamen ja nur Stammtischreaktionen von hyperventilierenden, auf dem Boden aufstampfenden Kleinkindern.
Can’t innovate anymore? My ass!
0
pixeldude
pixeldude28.09.21 20:29
Ist bei älteren Modellen auch schon so. Display, Akku und Kamera müssen nach Tausch wieder „kalibriert“ werden. Geht nur über Apple und zertifizierte Service Provider.
Die meisten 3rd Party Display sind aber auch sichtbar schlechter als die Originalen, Probleme mit ghost-Touch etc.
Im Zweifelsfall eben Versicherung beim Kauf abschließen.
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.