Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

iFixit: Reparaturen von T2-Macs durch Drittanbieter (noch) möglich

Auch die Komponenten von neuen Macs mit T2-Chip können Drittanbieter anscheinend weiterhin problemlos tauschen. Zuletzt hatten Dokumente die Runde gemacht, dass Techniker nach solchen Eingriffen die proprietäre Diagnosesoftware "Apple Service Toolkit 2" einsetzen müssen, um das Gerät wieder zum Laufen zu bringen. Eine Entwarnung geben die Dienstleister jedoch nicht, die Richtlinie sei schließlich noch nicht in Kraft.


Teile-Austausch funktioniert (noch)
Dank der besagten Dokumente waren Fachleute davon ausgegangen, dass es sich um eine Reparatursperre für Drittanbieter handeln könnte. Daraufhin kaufte der Reparatur- und Teile-Service iFixit ein Macbook Pro 13" und tauschte das Display aus. Ein anderes Gerät, das noch im Bestand war, erhielt ein neues Logic Board. In beiden Fällen funktionierten die Laptops nach der "Reparatur" normal. iFixit gibt jedoch zu Bedenken, dass die entsprechende Richtlinie noch nicht in Kraft sei.

Das geheimnisvolle "Service Toolkit 2"
iFixit vermutet nun, dass die Software Seriennummern und Teile-Daten verfolgt, um zu überprüfen, ob bei den autorisierten Service-Partnern (AASP) alles mit rechten Dingen zugeht. Das "Toolkit" könnte auch zur Kalibrierung von Teilen gut sein oder zu deren Rückverfolgung. Alternativ ließe sich die Methode auch zur Überwachung von Reparaturqualität und Ersatzteil-Raten einsetzen. Zudem sei es durchaus denkbar, dass entsprechende Geräte zwar normal funktionierten, aber bei Apple-Diagnosetests meldeten, dass nicht autorisierte Komponenten installiert wurden. Diesen Einsatzzweck habe man schon bei früheren Versionen des Service Toolkits etwa bei Festplatten, RAM und Akkus festgestellt.

Apple übernimmt die Kontrolle – auch nach dem Kauf
"Im Grunde genommen bedeutet das, dass Apple Ihr Gerät besitzt, nicht Sie, und (Apple) könnte es möglicherweise aus der Ferne deaktivieren, wenn unautorisierte Reparaturen daran erkannt werden," gibt iFixit zu bedenken. Zuvor war vermutet worden, dass Apple damit etwa Strategien zur "geplanten Obsoleszenz" verfolgt. Abhängig von der genauen Wirkungsweise der Methode könnte Apple etwa die Reparierbarkeit für die T2-Geräte einstellen, wenn sie eine bestimmte Lebensdauer erreichen. Damit zwinge der Hersteller dann den Kunden tatsächlich, einen neuen Computer zu kaufen. Zur gleichen Zeit bereiten momentan diverse US-Bundesstaaten Gesetze vor, die die Hersteller zwingen sollen, externen Stellen Zugang zu Reparaturdaten, Diagnosegeräten und Ersatzteilen zu gewährleisten. Möglicherweise kann Apple die Richtlinie dann nicht mehr für US-Kunden in Anwendung bringen.

Kommentare

NikNik08.10.18 09:17
Louis Rossmann dazu:


Grundlegendes Argument: Schleichende Entfernung von Rechten die der Nutzer an seinem Gerät hat.
-5
dzj08.10.18 09:28
ich habe über Apples Tendenz, Aufrüstungen und Reparaturen zu limitieren, bereits mit meinen € abgestimmt. Die Anzahl Apple Produkte, die ich für mein Team beruflich in den letzten 5 Jahren gekauft habe, ist über den Vergleichszeitraum in den 5 Jahren davor auf 10 % gesunken. Ich und später mein Team, kauften Apple seit 1990. Leider ist die jetzige Politik Apples keine weitere Investition wert, es sei denn, man erlaubt wieder Ram und SSD Aufrüstungen und Reparaturen für mindestens 8 Jahre, auch durch Dittanbieter. Für uns ist Linux mehr und mehr eine brauchbare Alternative.
+8
D. Hicks
D. Hicks08.10.18 19:24
dzj
ich habe über Apples Tendenz, Aufrüstungen und Reparaturen zu limitieren, bereits mit meinen € abgestimmt. Die Anzahl Apple Produkte, die ich für mein Team beruflich in den letzten 5 Jahren gekauft habe, ist über den Vergleichszeitraum in den 5 Jahren davor auf 10 % gesunken. Ich und später mein Team, kauften Apple seit 1990. Leider ist die jetzige Politik Apples keine weitere Investition wert, es sei denn, man erlaubt wieder Ram und SSD Aufrüstungen und Reparaturen für mindestens 8 Jahre, auch durch Dittanbieter. Für uns ist Linux mehr und mehr eine brauchbare Alternative.
Kann ich gut verstehen, sehe ich genauso. "Nachhaltig" ist diese Politik von Apple übrigens nicht auch wenn dieser Konzern sich sonst gern als pc und umweltbewußt gibt.
That's the grenade launcher. I don't think you want to mess with that.
-1
cps08.10.18 19:27
dzj
(...) und Reparaturen für mindestens 8 Jahre, (...)

Das ist der Punkt, wenn Apple der Meinung ist, dass Reparaturen nur durch Apple selbst, bzw. durch authorisierte Betriebe erfolgen sollen, dann müssen sie das auch über einen längeren Zeitraum unterstützen und auch die Ersatzteile dafür liefern.
Dazu gehören für mich auch längere Garantien und angemessene Preise. Ein defektes Bauelement für wenige Cent - was vielleicht gegen einen geringen Aufpreis gegen ein qualitativ besseres und damit langlebigeres Model erst werden könnte - sollte für den Kunden nicht zum wirtschaftlichen Totalschaden werden, weil das ganze Mainboard getauscht werden muss. Solange die Hersteller das aber auf den Kunden abwälzen können, wird sich daran nichts wirklich ändern. Für den Hersteller - egal welcher - zählt doch nur, dass der Defekt nicht in der Gewährleistung bzw. Garantiezeit auftritt.
+1
sierkb09.10.18 00:02
cps:

Lies mal, wie (anders) Apple diesbzl. auf einmal vor Gericht argumentiert, wenn man ihren Marketing-Aussagen zuvor Glauben geschenkt hat, sich auf diese Aussagen beruft und diese dann vor Gericht auf dem Prüfstein stehen:

Motherboard (12.09.2017): The iPhone Is Guaranteed to Last Only One Year, Apple Argues in Court
Apple says it makes the "most durable devices," but an iPhone 6 design flaw and the ensuing court proceeding shows you can legally expect it to last for just one year.
-1

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.