Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Wellenleiter statt Lightning-Port: Wie Apple das iPhone wasserfester machen könnte

Statt eines Lightning- oder USB-C-Anschlusses könnten iDevices zukünftig mit einem Wellenleiter-Port ausgestattet werden. Dadurch ließen sich iPhone und iPad wasserfester konstruieren, da man im Gehäuse keine aufwändig abzudichtenden Buchsen-Aussparungen mehr vorsehen müsste. Wie eine solche Datenverbindung aussehen könnte, ist einem Patentantrag zu entnehmen, den Apple vor einiger Zeit eingereicht hat.


Transportmedium für Wellen aller Art
Wellenleiter sind Medien aus verschiedenen Materialien, die als Transportmittel für elektromagnetische oder optische Wellen dienen. Beispiele hierfür sind etwa Koaxialkabel, über die Antennensignale in ein Empfangsgerät gelangen, oder Glasfaserkabel für die optische Signalübertragung beispielsweise zwischen AV-Receiver und Fernsehgerät. Der größte Vorteil mancher Wellenleiter ist die Tatsache, dass sie bei vollständiger galvanischer Trennung funktionieren, wodurch sie sich ohne allzu großen Aufwand wasserdicht konstruieren lassen.


Schematische Darstellung einer Wellenleiter-Verbindung

Massives Dielektrikum mit leitender Ummantelung
In dem jetzt von US Patent and Trademark Office (USPTO) veröffentlichten Patentantrag beschreibt Apple, wie eine solche Wellenleiterverbindung mit einem iPhone aussehen könnte. Der Kern des Übertragungsmediums besteht dabei aus einem massiven Dielektrikum, das Funkwellen transportiert. Umgeben wird dieser Wellenleiter von einer Ummantelung, in die ein elektrisch leitendes Material eingearbeitet ist, beispielsweise Kupfer. Allerdings soll diese Ummantelung nicht zur Datenübertragung genutzt werden, sondern lediglich der Identifizierung des sendenden und des empfangenden Endes der Verbindung dienen. Dadurch wird eine bidirektionale Übertragung ermöglicht, die für die Kommunikation etwa zwischen einem iPhone und einem Mac unerlässlich ist.


Im Antrag zeigt Apple eckige und runde Varianten.

Eckig oder rund
Der Patentantrag enthält schematische Darstellungen sowohl rechteckiger als auch runder Verbindungskabel. Um eine stabile Verbindung zwischen zwei Geräten herzustellen, könnten Magnete zum Einsatz kommen, wie Apple sie beispielsweise bei den Magsafe-Anschlüssen verwendet. Ob das kalifornische Unternehmen bereits entsprechende Wellenleiter-Ports für zukünftige hauseigene Geräte entwickelt, ist nicht bekannt. Apple lässt eine Vielzahl von Ideen patentrechtlich schützen, viele dieser technischen Ansätze fließen aber nie in Produkte ein.

Kommentare

nopeecee
nopeecee28.06.19 12:17
Mir ist zwar klar das über den Wellenleiter Daten schneller übertragen werden, aber genügt da nicht wLan, dann braucht es nämlich überhaupt keine Buchse mehr. Den Akku kann man mit dem Wellenleiter ja wohl auch nicht laden?
Auch in Foren kann man höflich miteinander umgehen
+1
DSkywalker28.06.19 13:33
Geht überhaupt ein ordentlicher Adapter von Wellenleitung auf chinch z.B. ?
  • ohne daß das Teil abfällt
  • ohne daß man es verliert
  • und preiswert muss es auch sein

Fragen über Fragen
0
Legoman
Legoman28.06.19 14:41
Meine Ausbildung liegt jetzt schon ein paar Jahre zurück, aber ich frag mich, wie denn bei einem Koaxial-Antennen-Kabel die galvanische Trennung funktionieren soll. Das sind doch Kupferkabel. Mantel außen, Kern innen. Die Verbindung ist immer metallisch.
+1
Waldi
Waldi28.06.19 17:37
Synapsen wie bei den Nerven?
vanna laus amoris, pax drux bisgoris
0
My2Cent28.06.19 18:16
Legoman
Meine Ausbildung liegt jetzt schon ein paar Jahre zurück, aber ich frag mich, wie denn bei einem Koaxial-Antennen-Kabel die galvanische Trennung funktionieren soll. Das sind doch Kupferkabel. Mantel außen, Kern innen. Die Verbindung ist immer metallisch.
Theoretisch ginge eine Übertragung induktiv, kapazitiv oder per Licht.

Nachteil: Man bräuchte dafür wieder Spezialkabel, und wie wir Apple kennen, wären die bestimmt nicht billig.
Aber wozu überhaupt wieder was Neues?
Es gibt doch wasserdichte USB-C Buchsen.

Aber womöglich ist genau das der Denkansatz bei Apple.
Wenn man Standart-Scnittstellen verwendet, dann kann man
keine teuren Kabel mehr verkaufen.
-1
piik
piik28.06.19 19:26
Das Abgebildete ist ein Spezialfall eines Wellenleiters: Ein sogenannter Hohlleiter (der natürlich auch statt mit Luft oder Vakuum auch mit einem gegeigneten verlustarmen Dielektrikum gefüllt sein kann.
Da gibt es dann eben keine galvanische Koppelung, sonder eine HF-mäßige.
Das funktioniert so: wenige µW bis mW Einspeiseleistung reichen, um die HF über einige Meter zum Ziel, dem iPhone, zu führen. Dort muss nur eine winzige Antenne in der Nähe der passend gestalteten Öffnung (Buchse für das Ende des Hohlleiters) sein und schon kann HF empfangen und gesendet werden.
Im Prinzip ist das eine Art WLAN oder Bluetooth per Kabel. Dabei können sehr hohe Frequenzen genutzt und folglich große Datentempi erreicht werden.
Die Stromversorgung bzw. das Aufladen kann man dann induktiv machen.
In diesem Fall gibt es keine galvanischen (d.H. über leitende Kontakte) Verbindungen mehr mit der Umwelt und die Sache wird wirklich einfacher wasserdicht.
0
Legoman
Legoman30.06.19 07:24
Bleibt natürlich die Frage, wie oft man denn so beim Tauchen ein Telefonat entgegennehmen muss...
+1
michayougo01.07.19 09:58
Ich war gestern aus Spaß mit dem iPhone im See schwimmen. Das macht natürlich an sich gar keinen Sinn.
Das Problem ist zunächst, dass sich das iPhone mit nassen Händen oder gar unter Wasser (TouchScreen) nicht bedienen lässt.
Danach hatte ich die Musik am iPhone laut aufgedreht, damit das Wasser aus der Lautsprecherbuchse rausblubbern kann.
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.