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Vor 25 Jahren: Apple kündigt die neue Ära von Mac OS an – samt Mac OS X

Mac OS X war zwar 1998 noch nicht auf dem Markt, die Weichen aber längst gestellt. Auf der Suche nach dem Betriebssystem der nächsten Generation hatte Apple NeXT übernommen – und neben der Rückkehr von Steve Jobs auch das System NeXTStep eingekauft. Nachdem Apple damit gescheitert war, den Nachfolger des klassischen Mac OS selbst auf die Beine zu stellen, löste man das Problem durch die 429 Millionen teure NeXT-Akquisition. Während Beträge wie diese heutzutage in weniger als einer Woche als Reingewinn anfallen, stellte eine solche Summe damals ein enormes Wagnis dar. Der gesamte Quartalsumsatz lag im Ende 1996 nämlich bei gerade einmal 2,2 Milliarden Dollar.


WWDC 1998: So geht es mit Mac OS weiter
Vor genau 25 Jahren, im Mai 1998, legte Steve Jobs dar, wie die neue Mac-Strategie aussehen solle. Das neue Apple-System, basierend auf den NeXT-Technologien sowie dem NeXT-Betriebssystem, sei nicht mehr weit entfernt und werde Apples Zukunft prägen. Der Projektname lautete Rhapsody. Überraschend kam der Schritt nicht, denn schon zuvor gab es entsprechende Ankündigungen.


Screenshot von Rhapsody Developer Release 2

Server machte den Anfang
Schon im Jahr 1999 erblickte die erste Version von Mac OS X das Licht der Welt. Diese Version war eine reine Server-Variante mit Benutzeroberfläche, welche stark an das gescheiterte Copland-Projekt erinnerte. Eine Variante für Endkunden ließ aber noch auf sich warten. Die Oberfläche war in weiten Teilen unfertig und brachte zahlreiche aus NeXTStep unveränderte Programme und Dialoge mit. Apple konnte schließlich im Jahr 2000 eine erste Public Beta von Mac OS X nach diversen "Developer Previews" auf den Markt bringen. Im März 2001 erfolgte dann der Startschuss für die finale Version.

Das System sollte die Grundlage für sehr viel mehr bieten
Apples OS-Entscheidung war aber noch viel weitreichender, als nur dem Mac ein neues Software-Gehirn zu verpassen. iOS (zu Anfang noch iPhone OS) war die Umsetzung für Mobilgeräte, gefolgt von tvOS und watchOS, ausgerichtet auf die plattformspezifischen Begebenheiten. Was jedoch nie wieder passieren sollte, war ein Lizenzmodell, welches Steve Jobs direkt im Jahr 1997 zu den Akten gelegt hatte: Ein Apple-Betriebssystem offiziell auch auf Hardware verwenden zu können, die nicht von Apple stammte. Apple entwickelte Mac OS (X) bzw. macOS nur noch für eigene Produkte und vergab keine Lizenzen mehr an Dritthersteller.

Kommentare

wicki
wicki11.05.23 17:56
Zu schreiben "Mac OS X Server" sei 1999 "unfertig" gewesen, finde ich irgendwie nicht richtig. Es war halt ein Nextstep, auf das man in aller Eile ein Skinning von MacOS 8 gepinselt hatte. Und Nextstep an sich war ein ziemlich rundes Paket. Wer damals von Nextstep auf Mac OS X Server gewechselt ist, fand sich relativ schnell zurecht. Nur halt (leider) ohne Photoshop und Quark-Express.
Better necessarily means different.
+1
LoCal
LoCal11.05.23 18:18
Warum zeigt ihr da einen Toshiba Libretto?
Nur weil man darauf Rhapsody zum laufen bekommt? Nicht wirklich, oder?
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
Nebula
Nebula11.05.23 18:38
Mac OS X Server war doch immer irgendwie unfertig. Dass Apple dann stückweise (halbgare) Funktionen entfernt hatte, war da nur konsequent.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
-4
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck11.05.23 20:13
LoCal
Weil sich Fen bei der Auswahl des Bildes offenbar vertan hat – das stammte aus einer anderen News, in der beschrieben wurde, dass man Rhapsody auch auf damaliger Intel-Hardware zum Laufen bringen konnte.
+4
Deppomat12.05.23 00:45
Aus dem Anlaß (OSX ist jetzt also schon ein ganzes Stück älter als „Classic“ überhaupt geworden ist) mal ganz vage gefragt: Was oder wie wäre denn wohl aus heutiger Sicht ein futuristisches Betriebssystem? Hat man OSX schrittweise so modernisiert, daß keine unliebsamen Überbleibsel mehr existieren, oder steht auch da irgendwann ein Schnitt an? Gibt es da interessante Lektüre zu?
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martzell12.05.23 02:05
Deppomat
Aus dem Anlaß (OSX ist jetzt also schon ein ganzes Stück älter als „Classic“ überhaupt geworden ist) mal ganz vage gefragt: Was oder wie wäre denn wohl aus heutiger Sicht ein futuristisches Betriebssystem? Hat man OSX schrittweise so modernisiert, daß keine unliebsamen Überbleibsel mehr existieren, oder steht auch da irgendwann ein Schnitt an? Gibt es da interessante Lektüre zu?

Steve Jobs’ NextStep war tatsächlich das überlegenste futuristischste Betriebssystem. Als Steve Jobs iWork vorstellte, machte ein viel älteres Video die Runde, indem Steve Jobs ähnliche Features lange zuvor für NextStep präsentierte. Cocoa, zuvor unter den Namen NeXTstep, OpenStep und Yellow Box bekannt, war die mächtigste Programmierbibliothek. Clever von Apple mit Carbon weiter die klassische Macintosh System API zu pflegen und unter Mac OS X so die alten Anwendungen modern aussehen zu lassen.

Unter Usability-Gesichtspunkten wäre das 10/GUI-Konzept futuristisch. Das holt Multitouch auf den Desktop. Statt einem Mauspfeil, greift man direkt die Bedienelemente, aber nicht am Bildschirm, sondern auf einem übergroßen Trackpad.

Leider wird die Softwarequalität und vorallem die grundlegenden Mac OS X Konzepte immer schlechter. Mittlerweile nerven permanent Sicherheitswarnungen für jede Kleinigkeit, früher hat Apple in seiner I‘m a Mac, I‘m a PC Werbung sich genau darüber bei Windows Vista lustig gemacht. Auch waren die ersten Sätze im Switcherguide für Programmierer von Apple, dass auf dem Mac im Gegensatz zu UIs unter Windows die Benutzeroberfläche vollständig geladen stabil angezeigt werden soll. Heutzutage öffnen sich UIs wie die Mac und iOS Settings und wir dürfen zuschauen wie sich Bedienelemente zusammenflackern und verschieben.

Mit SwiftUI und Swift bastelt Apple eine Programmiersprache und UI-Bibliothek mit zweifelhafter pragmatischer Nutzbarkeit. Die besten Programmiersprachen und vorallem UI-Bibliotheken sind entstanden während eine Anwendungssoftware entwickelt wurde, für diese.

Ob Steve Jobs zugelassen hätte dass iPhone und iPad Apps unangepasst auf dem Mac laufen? Bedienbarkeit echte Fremdkörper. Auch die vielen vom iPad portierten Apps haben deutliche Schwächen. Apple Fotos war das erste iPad UI das zum Mac umgezogen wurde und richtig peinlich dass Fotos damit nicht überallhin via Drag & Drop rausgezogen werden konnten.
+10
LoCal
LoCal12.05.23 11:46
Deppomat
Aus dem Anlaß (OSX ist jetzt also schon ein ganzes Stück älter als „Classic“ überhaupt geworden ist) mal ganz vage gefragt: Was oder wie wäre denn wohl aus heutiger Sicht ein futuristisches Betriebssystem? Hat man OSX schrittweise so modernisiert, daß keine unliebsamen Überbleibsel mehr existieren, oder steht auch da irgendwann ein Schnitt an? Gibt es da interessante Lektüre zu?

Es gibt in schon ein paar Konzepte für zukünftige Betriebssysteme z.B. Fuchsia und es gibt natürlich auch immer wieder Konzepte "kleinerer" Entwickler.

Interessanter ist eigentlich, wie sich Betriebsysteme in den Jahren entwickelt haben.

Ich lasse hier jetzt mal System wie C64, Amiga, Atari und den Mac mal aussen vor, denn da wurde ja ein "Gesamtpaket" geliefert und der User hatte wenig Auswahl für sein OS, darum konzentriere.

Ursprünglich verstand man unter Betriebsystem wirklich nur das nötigste, das zum Betrieb eins Computers notwendig war und zwar weniger aus User- als aus Hardware-Sicht. Für die Peripherie benötigte man zusätzliche Hardware und Software mit der man diese Hardware nutzen konnte. Ganz offensichtlich wird das bei alten DOS-Spielen. Das Spiel spricht die Hardware selbst an und greift auch direkt auf diese zu.
Grafische Benutzeroberflächen, wie z.B. X, GeOS oder Windows (1.0 - Win 98/ME) waren nur Aufsätze auf die rudimentären Betriebsysteme, wobei sich das ab Win98/ME nicht mehr so scharf trennen lassen dürfte. Übrigens konnte man die frühen Versionen von OS X (bzw. in NeXTStep/OpenStep,Rhapsody) auch komplett ohne UI verwenden, die UI konnte da relativ simpel deaktiviert werden.
Mit der Zeit verschmolz die eigentliche UI aber immer mehr mit dem eigentlichen Betriebsystem und heute ist die Trennung kaum noch möglich (bei Windows kam das mit den NT-Linie). Auch kamen nun immer mehr Frameworks auf, die Entwicklern die Arbeit erleichterten.
Und was mit der Verschmelzung von UI in das Betriebsystem kam, waren eine Flut an Anwenderprogrammen. Gab es bei DOS z.B. einen simplen Editor und einen BASIC-Interpreter, so kommt macOS heute mit AppStore, Automator, Books, Calculator, Calendar, Chess, … insgesamt weit über 50 Programmen … und bei Windows sieht das kaum anders aus.
Und damit kommt es auch zur nächsten Vermischung … bestimmte, teils essentielle Aufgaben, werden Teil des Betriebsystems.
Ein sehr prominentes Beispiel hierfür ist das HTML-Rendering. Microsoft kapselte das sehr früh aus und machte es zum Teil des Betriebsystems. So nutzte dann nicht nur der Internet Explorer die HTML-Engine, sondern auch das Mail-Programm und die Hilfe.

Akutell hat es den Anschein, dass sich Betriebsysteme kaum noch weiterentwickeln … die offensichtliche Entwicklung findet eher im UX statt. Bahnbrechende Neuerungen dürften sich erst dann wieder ergeben, wenn andere Programmiersprachen sich etablieren und für die Entwicklung von Betriebsystemen genutzt werden können.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+1
LoCal
LoCal12.05.23 12:19
martzell
Steve Jobs’ NextStep war tatsächlich das überlegenste futuristischste Betriebssystem.

So sehr ich NeXTSTEP liebe, aber das halte ich für einen leichte Übertreibung.
Es gab zu dieser Zeit, vor allem als Apple NeXT übernahm, Betriebsysteme, die technologisch teils wesentlich mehr konnten.
Beispielsweise sei BeOS genannt, das von den Multimediafähigkeiten in einer ganz anderen Liga spielte, man erinnere sich nur an die Demo mit dem Buch, das sich Blättern lies und auf jeder Seite ein anderes Video spielte ( ). Oder auch vom Dateisystem her, war BeOS jedem DesktopOS seiner Zeit überlegen.
NeXTSTEP/OpenSTEP bot aber etwas anderes, nämlich Cocoa und ObjectiveC, das machte es für Entwickler wesentlich interessanter, da man damit wirklich sehr schnell und effizient Applikationen entwickeln konnte und kann.
martzell
Mit SwiftUI und Swift bastelt Apple eine Programmiersprache und UI-Bibliothek mit zweifelhafter pragmatischer Nutzbarkeit. Die besten Programmiersprachen und vorallem UI-Bibliotheken sind entstanden während eine Anwendungssoftware entwickelt wurde, für diese.

Ich muss gestehen, dass ich nicht ganz objektiv über Swift/SwiftUI urteilen kann, weil ich ObjC immer noch wesentlich mehr mag … auch wenn ich leider kaum noch damit Programmieren "darf".

Aber Swift und SwiftUI wurden entwickelt um sich an "andere" Entwickler ranzuwanzen … vornehmlich denen die von "modernen" Sprachen wie Ruby usw kommen bzw. SwiftUI für Web-Entwickler.
martzell
Ob Steve Jobs zugelassen hätte dass iPhone und iPad Apps unangepasst auf dem Mac laufen? Bedienbarkeit echte Fremdkörper. Auch die vielen vom iPad portierten Apps haben deutliche Schwächen. Apple Fotos war das erste iPad UI das zum Mac umgezogen wurde und richtig peinlich dass Fotos damit nicht überallhin via Drag & Drop rausgezogen werden konnten.

Ich glaube nicht, dass es unter Steve Jobs zu Swift gekommen wäre … aber dass sich die Apps ab einen Punkt auf allen Systemen nutzen lassen, das kann ich mir schon als Langzeitziel, auch von SJ, vorstellen … die Frage ist nur, ob es so wie es aktuell ist umgesetzt worden wäre.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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gfhfkgfhfk12.05.23 17:10
LoCal
Beispielsweise sei BeOS genannt, das von den Multimediafähigkeiten in einer ganz anderen Liga spielte, man erinnere sich nur an die Demo mit dem Buch, das sich Blättern lies und auf jeder Seite ein anderes Video spielte ( ). Oder auch vom Dateisystem her, war BeOS jedem DesktopOS seiner Zeit überlegen.
IRIX konnte so etwas Jahre vorher, und bot auch schon sehr früh eine sehr umfangreiches FrameWork für die Softwareentwicklung. Es gab einen GUI-Editor (RapidApp) mit dem man schnell auf ViewKit basierende Applikationen entwickeln konnte. Es gab für so ziemlich jeden Multimediabereich passende FrameWork Bestandteile für IRIX. IRIX selbst war extra darauf optimiert garantierte Durchsatzraten auf dem Netzwerk und auf den Festplatten z.B. für den Videoschnitt zu unterstützen. DisplayPostScript war ebenfalls verfügbar. DPS wurde ca. ein Jahr nach dem Erscheinen von NeXTSTEP auf diverse kommerzielle UNICES portiert. Wäre Adobe nicht so sehr aufs Geldmachen fixiert, gäbe es DPS noch immer als Standard für X11.
LoCal
NeXTSTEP/OpenSTEP bot aber etwas anderes, nämlich Cocoa und ObjectiveC, das machte es für Entwickler wesentlich interessanter, da man damit wirklich sehr schnell und effizient Applikationen entwickeln konnte und kann.
Da spielt mir Deine subjektive Sicht auf die Sache eine zu große Rolle. So toll 1988 NeXTSTEP war, so haben doch in kurzer Zeit andere Firmen vergleichbares oder besseres auf den Markt gebracht. Ich denke da an OpenDoc, was von Apple und IBM entwickelt wurde, und weit über die Fähigkeiten von Cocoa hinaus geht.
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gfhfkgfhfk12.05.23 17:15
Deppomat
Aus dem Anlaß (OSX ist jetzt also schon ein ganzes Stück älter als „Classic“ überhaupt geworden ist) mal ganz vage gefragt: Was oder wie wäre denn wohl aus heutiger Sicht ein futuristisches Betriebssystem?
Wichtig für die Zukunft sind so Dinge wie das sichere Ausführen von Applikationen, so dass Programme nicht in der Lage sind ihre Rechte unberechtigt auszuweiten. Aktuell gibt es viel zu viele Exploits, weil noch immer viele Fehler in Software eingebaut werden, und es keine Möglichkeit gibt, diese Fehler automatisch zu finden oder während der Laufzeit einzuhegen. Ada (insbesondere mit dem SPARK Subset) und mittlerweile Rust wären da als Programmiesprachen zu nennen.
0
pünktchen
pünktchen12.05.23 18:22
LoCal
Bahnbrechende Neuerungen dürften sich erst dann wieder ergeben, wenn andere Programmiersprachen sich etablieren und für die Entwicklung von Betriebsystemen genutzt werden können.

Das werden sie ja, Fuchsia zB zu einem Grossteil in Rust. Redox und KataOS ebenfalls. Aber etablieren werden die sich nur, soweit sie Anwendern einen erheblichen praktischen Vorteil bieten. Wenn man zurück schaut, waren die entscheidenden Punkte doch

1. Stabilität
2. Multitasking
3. Multiprocessing
4. einfache Programmierung

Alle vier Punkte könnte man sicherlich noch verbessern, aber in allen Punkten sind Betriebsysteme sind auch schon erheblich besser geworden. Ob ein neues OS da solche Fortschritte bieten kann, dass es jenseits von Spezialanwendungen den Aufwand des Umstiegs rechtfertigt?
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gfhfkgfhfk12.05.23 22:22
pünktchen
Ob ein neues OS da solche Fortschritte bieten kann, dass es jenseits von Spezialanwendungen den Aufwand des Umstiegs rechtfertigt?
Der Apple Weg die alten Zöpfe abzuschneiden, wird bei den anderen OS nicht erfolgen. Ein neues OS wird nur dann Erfolg haben, wenn es alte API für die Kompatibilität zur Verfügung stellt, dann wird man die alten Applikationen in eine Art Sandbos einsperren müssen, und die neuen APIs, die sicher sind. So kann man nach und nach Software portieren. Der harte Schnitt, wie in Apple gerne praktiziert, hat bei den wichtigen Plattformen für Business Anwendungen keine Chance. Dazu ist die Software viel zu teuer, und kann nicht mal eben so portiert werden. Man denke da an alte S/360 Anwendungen, die heute noch immer laufen.
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pünktchen
pünktchen12.05.23 23:18
Nun, der Umstieg vom alten MacOS auf OSX geschah doch ganz ähnlich: Carbon für die alten Apps, Cocoa für die neuen. Immerhin 18 Jahre lang. Aber auch mit Rückwärtskompatibilität ist das ja ein erheblicher Aufstand, den man sich nicht antut, ohne hinreichende Vorteile zu erwarten, die das rechtfertigen. Und da ist "gut genug" dann halt der Feind des Besseren. Ich sehe da gerade weder bei macOS/iOS noch bei Windows oder Linux/Android einen hinreichenden Leidensdruck.
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gfhfkgfhfk13.05.23 09:10
pünktchen
Nun, der Umstieg vom alten MacOS auf OSX geschah doch ganz ähnlich: Carbon für die alten Apps, Cocoa für die neuen. Immerhin 18 Jahre lang.
Unter MacOS X Carbon liefen nur spezielle angepasste Applikationen, d.h. das war noch nicht einmal Sourcecode kompatibel. Bis MacOS X 10.4 liefen auch noch einige Programme in der BlueBox. Aber eben nicht alle Programme, sondern nur eine bestimmte Auswahl. Für MVS nun z/OS wäre so etwas total inakzeptabel.
pünktchen
Aber auch mit Rückwärtskompatibilität ist das ja ein erheblicher Aufstand, den man sich nicht antut, ohne hinreichende Vorteile zu erwarten, die das rechtfertigen. Und da ist "gut genug" dann halt der Feind des Besseren. Ich sehe da gerade weder bei macOS/iOS noch bei Windows oder Linux/Android einen hinreichenden Leidensdruck.
Die Einbrüche auf Server nehmen zu, und die Schäden dadurch sind immens. Daher gibt es bereits ausreichend Leidensdruck, das zu ändern.
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pünktchen
pünktchen13.05.23 10:25
Ok, ich bezog mich nicht auf Server. Da sieht das natürlich anders aus, da ist Sicherheit noch viel wichtiger als bei Endgeräten. Aber gibt es denn da irgendwelche Projekte? Die experimentellen Betriebsysteme, die ich mir angeschaut habe, schienen alle (noch) nicht auf Server ausgerichtet zu sein.
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gfhfkgfhfk13.05.23 17:35
pünktchen
Ok, ich bezog mich nicht auf Server. Da sieht das natürlich anders aus, da ist Sicherheit noch viel wichtiger als bei Endgeräten. Aber gibt es denn da irgendwelche Projekte?
Bei Linux hält Rust nun Einzug in den Kernel. Wenn das ganze Erfolg haben sollte, wird das Schrittweise verändert, und irgend wann wird es eine neue Kernel API geben, die dann auch Änderungen an der API für die Anwendungen ergeben werden. Allerdings gehe ich von einem evolutionären Prozess aus. Die Revolution wird ausbleiben.
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pünktchen
pünktchen13.05.23 20:44
Ich finde ja Redox und Genode klingen ziemlich vielversprechend. Solange die auf API Ebene zu Linux kompatibel sind, wie angestrebt, sollte das doch ausreichen, oder?
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LoCal
LoCal13.05.23 21:00
gfhfkgfhfk
LoCal
Beispielsweise sei BeOS genannt, das von den Multimediafähigkeiten in einer ganz anderen Liga spielte, man erinnere sich nur an die Demo mit dem Buch, das sich Blättern lies und auf jeder Seite ein anderes Video spielte ( ). Oder auch vom Dateisystem her, war BeOS jedem DesktopOS seiner Zeit überlegen.
IRIX konnte so etwas Jahre vorher, und bot auch schon sehr früh eine sehr umfangreiches FrameWork für die Softwareentwicklung. Es gab einen GUI-Editor (RapidApp) mit dem man schnell auf ViewKit basierende Applikationen entwickeln konnte. Es gab für so ziemlich jeden Multimediabereich passende FrameWork Bestandteile für IRIX. IRIX selbst war extra darauf optimiert garantierte Durchsatzraten auf dem Netzwerk und auf den Festplatten z.B. für den Videoschnitt zu unterstützen. DisplayPostScript war ebenfalls verfügbar. DPS wurde ca. ein Jahr nach dem Erscheinen von NeXTSTEP auf diverse kommerzielle UNICES portiert. Wäre Adobe nicht so sehr aufs Geldmachen fixiert, gäbe es DPS noch immer als Standard für X11.

IRIX mit BeOS zu vergleichen ist nicht unbedingt fair. BeOS war dazu ausgelegt auf Standardhardware zu laufen. Zwar wurde nicht jede Grafikkarte und jedes Mainboard unterstützt, aber im großen und ganzen kann man sagen, dass man sehr günstig an einen performanten BeOS-Computer kam.
Die günstigste SGI Maschine zu der Zeit müsste die O2 gewesen sein und für den Preis einer O2 konnte man mehrere Mulit-CPU BeOS-Rechner kaufen. Und ich sachen Videobearbeitung standen die der O2 dann nicht viel nach. Mit Texturen kann die O2 nicht so viel anfangen, da brauchte man dann schon eine Octane mit ordentlichem Grafikboard und alleine die Upgrade-Preise lagen über denen eines normalen PCs.

Nicht falsch verstehen, ich habe hier selbst eine Indigo (in Siemens grau) und eine O2 und ich mag die Rechner und IRIX wirklich sehr … aber wenn ich die O2 mit meinem "alten" BeOS-Würfel (Dual PII/350) vergleiche, dann fühlt sich BeOS schneller an … 

Allerdings sitze ich häufiger vor der O2 …
gfhfkgfhfk
LoCal
NeXTSTEP/OpenSTEP bot aber etwas anderes, nämlich Cocoa und ObjectiveC, das machte es für Entwickler wesentlich interessanter, da man damit wirklich sehr schnell und effizient Applikationen entwickeln konnte und kann.
Da spielt mir Deine subjektive Sicht auf die Sache eine zu große Rolle. So toll 1988 NeXTSTEP war, so haben doch in kurzer Zeit andere Firmen vergleichbares oder besseres auf den Markt gebracht. Ich denke da an OpenDoc, was von Apple und IBM entwickelt wurde, und weit über die Fähigkeiten von Cocoa hinaus geht.

Und, wo ist OpenDoc heute? Und wo ist Cocoa heute?
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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pixler14.05.23 00:12
Witzig,
habe eben letzte Woche wieder mal meine Sgi O2 angeworfen….um in Nostalgie zu Baden. Was ich noch interessant finde die 02 war wohl der erste Desktoprechner mit UMA Unified Memory Access…neben meiner O2 steht heute ein MacStudio mit M1Ultra….und dieser hat ebenfalls wieder ein UMA Konzept
Nur ist der M1Ultra ca. 1200 x schneller als die R5000 MIPS 180 MhZ CPU der 26 jährigen O2….das stimmt natürlich so nicht ganz denn z.B Render Software an sich ist auch um ein Vielfaches schneller geworden. Aber es ist schon krass ein Render welches heute 1h dauert würde auf dem 26 jährigen Rechner knapp 2 Monate beanspruchen. Das ergeben zumindest eigene Tests. Zu IRIX hatte ich aber eher eine Hassliebe…als Grafiker und Nichtprogrammierer war das installieren und administrieren bisweilen Nervenaufreibend…aber ansonsten machte die Arbeit mit dem System ziemlich Spass.
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LoCal
LoCal14.05.23 14:54
pixler
Witzig,
habe eben letzte Woche wieder mal meine Sgi O2 angeworfen….um in Nostalgie zu Baden. Was ich noch interessant finde die 02 war wohl der erste Desktoprechner mit UMA Unified Memory Access…neben meiner O2 steht heute ein MacStudio mit M1Ultra….und dieser hat ebenfalls wieder ein UMA Konzept
Nur ist der M1Ultra ca. 1200 x schneller als die R5000 MIPS 180 MhZ CPU der 26 jährigen O2….das stimmt natürlich so nicht ganz denn z.B Render Software an sich ist auch um ein Vielfaches schneller geworden. Aber es ist schon krass ein Render welches heute 1h dauert würde auf dem 26 jährigen Rechner knapp 2 Monate beanspruchen. Das ergeben zumindest eigene Tests. Zu IRIX hatte ich aber eher eine Hassliebe…als Grafiker und Nichtprogrammierer war das installieren und administrieren bisweilen Nervenaufreibend…aber ansonsten machte die Arbeit mit dem System ziemlich Spass.

Du darfst aber 2 Dinge nicht vergessen:
1. Der R5000 war nicht für solche Dinge konzipiert und ist bei der O2 die unterste Option gewesen. Die O2 wurde schon damals eher weniger für Renderings verwendet.
2. Das Rendern fand damals ja noch in Renderfarmen statt. Auf den Workstations wurden die Modelle entworfen, aber das eigentliche Rendern fand verteilt auf mehreren Rechnern statt.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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gfhfkgfhfk14.05.23 19:25
LoCal
IRIX mit BeOS zu vergleichen ist nicht unbedingt fair. …
Warum?

Es geht darum Konzepte in OS zu vergleichen, und nicht die konkrete Implementation. Mit dem technischen Fortschritt sind im Laufe der Zeit viele Dinge mit Standardhardware umsetzbar geworden, die zuvor sehr teuere Spezialhardware benötigten. Das hat SGI letztlich auch das Geschäft gekostet.
LoCal
Und, wo ist OpenDoc heute? Und wo ist Cocoa heute?
Noch einmal es geht um Konzepte, nicht um den Erfolg von etwas. Sonst wäre Windows mit .NET das beste OS mit dem besten Framework.
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LoCal
LoCal14.05.23 20:15
gfhfkgfhfk
LoCal
IRIX mit BeOS zu vergleichen ist nicht unbedingt fair. …
Warum?

Es geht darum Konzepte in OS zu vergleichen, und nicht die konkrete Implementation. Mit dem technischen Fortschritt sind im Laufe der Zeit viele Dinge mit Standardhardware umsetzbar geworden, die zuvor sehr teuere Spezialhardware benötigten. Das hat SGI letztlich auch das Geschäft gekostet.

Nein, es hat niemand Konzepte verglichen, es wurde konkrete Betriebsystem verglichen.

Hier noch mal worauf ich ursprünglich geantwortet habe:
martzell
Steve Jobs’ NextStep war tatsächlich das überlegenste futuristischste Betriebssystem.
und darauf antwortete ich:
LoCal
So sehr ich NeXTSTEP liebe, aber das halte ich für einen leichte Übertreibung.
Es gab zu dieser Zeit, vor allem als Apple NeXT übernahm, Betriebsysteme, die technologisch teils wesentlich mehr konnten.
Beispielsweise sei BeOS genannt, das von den Multimediafähigkeiten in einer ganz anderen Liga spielte, …

Natürlich hätte man da auch IRIX nennen können, aber IRIX spielte da von Kosten und Hardware noch mal in einer komplett anderen Liga und zielte auch noch auf völlig andere Märkte ab.

gfhfkgfhfk
LoCal
Und, wo ist OpenDoc heute? Und wo ist Cocoa heute?
Noch einmal es geht um Konzepte, nicht um den Erfolg von etwas. Sonst wäre Windows mit .NET das beste OS mit dem besten Framework.

Nein … es geht um konkrete und verwendete Implementierungen … bzw. an wen sie sich richten… und gerade das dürfte der Genickbrecher von OpenDoc gewesen sein.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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pünktchen
pünktchen14.05.23 21:44
Ich sehe vor allem weder bei OpenDoc noch bei Cocoa, inwieweit die überhaupt Teil des Betriebsystems sind. Ich mein, die könnte man doch prinzipiell auf jedem halbwegs modernen OS betreiben.
+1
gfhfkgfhfk14.05.23 23:14
LoCal
Nein, es hat niemand Konzepte verglichen, es wurde konkrete Betriebsystem verglichen.
Ich vergleiche hier Betriebssysteme aus verschiedene Epochen an Hand deren Konzepte. Hier auf spezielle Hardware einzugehen ist angesichts des langen Zeitraums sinnfrei. Wenn Du das anders siehst – schön, aber dann können wir hier die Diskussion beenden, da ich darin keinerlei Sinn sehe.
0
LoCal
LoCal15.05.23 11:12
gfhfkgfhfk
LoCal
Nein, es hat niemand Konzepte verglichen, es wurde konkrete Betriebsystem verglichen.
Ich vergleiche hier Betriebssysteme aus verschiedene Epochen an Hand deren Konzepte. Hier auf spezielle Hardware einzugehen ist angesichts des langen Zeitraums sinnfrei. Wenn Du das anders siehst – schön, aber dann können wir hier die Diskussion beenden, da ich darin keinerlei Sinn sehe.

Dann lies bitte noch mal, was martzell schrieb und worauf ich geantwortet hatte.

Aber noch mal in kurz:
Vor 25 Jahren hat Apple NeXT übernommen und martzell sagte, dass NeXT/OpenStep damals das überlegenste und futuristischste Betriebssystem gewesen sei.
Und nur diese Aussage wollte ich widerlegen und führte als Beispiel BeOS und dessen Multimediafähigkeiten und dessen Dateisystem als Beispiele an.
Und, wie Du ja auch weißt, war Be auch ein heißer Übernahmekandidat …

IRIX hast Du dann ins Spiel gebracht, das sich mMn aber alleine dadurch disqualifiziert, da es im Gegensatz zu NeXTStep/OpenStep und BeOS eben nicht auf Hardware “von der Stange” lief und läuft.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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LoCal
LoCal15.05.23 11:48
pünktchen
Ich sehe vor allem weder bei OpenDoc noch bei Cocoa, inwieweit die überhaupt Teil des Betriebsystems sind. Ich mein, die könnte man doch prinzipiell auf jedem halbwegs modernen OS betreiben.

War ja auch so, Cocoa kam ja mit der yellowBox auch ins WindowsLand. Und NeXT und SUN arbeiteten ja auch zusammen …
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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martzell22.05.23 15:33
martzell
Steve Jobs’ NextStep war tatsächlich das überlegenste futuristischste Betriebssystem.
LoCal
So sehr ich NeXTSTEP liebe, aber das halte ich für einen leichte Übertreibung.
Es gab zu dieser Zeit, vor allem als Apple NeXT übernahm, Betriebsysteme, die technologisch teils wesentlich mehr konnten.
Beispielsweise sei BeOS genannt, das von den Multimediafähigkeiten in einer ganz anderen Liga spielte, …

BeOS war beeindruckend. NeXT gab es vorher. Auf die Zeit bezieht sich meine Aussage mit „überlegen“. Das Unternehmen wurde von Steve Jobs 1985 nach seinem Rauswurf bei Apple gegründet und er verfolgte damit wohl weiter seinen Anspruch den besten Computer zu schaffen. Diesmal ohne Rücksicht auf die Kosten. Damit hatte er erneut eine neue Produktkategorie, also einen neuen Markt geschaffen: Workstations. Die NeXT Maschinen boten bereits Megabytes an Arbeitsspeicher als dieser noch in Kilobyte gemessen wurde.

https://www.wikiwand.com/de/NeXT
-1
pünktchen
pünktchen22.05.23 16:49
Naja, selbst meinen Amiga 1000 hätte ich mit genug Kleingeld schon auf 8.5 MB aufrüsten können. Apples II GS kam auch auf knapp über 8 MB, der Compaq Deskpro 386 auf 10 MB, der Mac+ 4MB. Die kamen alle zwei Jahre vor dem NeXT Computer mit seinen maximal 64M raus. Da konnte Apple mit dem Mac IIx aber schon bis zu 128 MB RAM bieten. Die Hardware war wirklich nichts, was NeXT so besonders machte.
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gfhfkgfhfk22.05.23 22:45
martzell
Damit hatte er erneut eine neue Produktkategorie, also einen neuen Markt geschaffen: Workstations.
Es gab schon vor NeXT Workstations. Die SUN-1 erschien bereits 1982, die HP9000 Serie gab es ab 1984, im gleichem Jahr fing SGI mit den 3D Graphikworkstations an. Und die Speicherausstattung des NeXTcomputers mit maximal 64MB war auch nichts außergewöhnliches.
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LoCal
LoCal24.05.23 12:14
pünktchen
Die Hardware war wirklich nichts, was NeXT so besonders machte.

Die Aussage kann man so aber auch nicht stehen lassen.
Der DSP war zwar nichts einzigartiges, aber schon außergewöhnlich und ich weiß zumindest von einem Entwickler, der ihn für irgendwelche Aufgaben bis weit in die 2000er Jahre nutze (muss mal schauen ob ich das noch finde).
Oder auch die anfängliche Entscheidung auf MO zu setzen war etwas, das NeXTCubes hervorhob … wenn es am Ende auch nicht positiv war.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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