Asahi Linux auf Apple Silicon: Weitere Erfolge bei Hardware-Unterstützung


Viele Linux-Distributionen haben das Ziel, Anwendern ein alternatives Betriebssystem für ihre Hardware zu bieten, welches sich ebenso leicht bedienen und installieren lässt wie die vorinstallierten kommerziellen Systeme. Wer derzeit einen Apple-Silicon-Mac unter Linux betreiben will, muss den Löwenanteil der Installation allerdings noch auf der Kommandozeile vornehmen. Das soll jedoch nicht so bleiben, berichtet das Entwickler-Team von Asahi Linux in ihrem aktuellen
Fortschrittsbericht: Zeitnah wird sowohl die Laufwerkspartitionierung als auch die Einrichtung des Desktops weitgehend ohne Terminal vonstatten gehen.
Zu diesem Zweck arbeitet das Asahi-Team mit dem Anaconda-Projekt zusammen, einem Systeminstallationsprogramm, welches unter anderem in Fedora zur Anwendung kommt. Im späteren Verlauf der Linux-Installation soll Plasma Setup übernehmen. Das ist im Einklang mit der offiziell empfohlenen Linux-Konfiguration von Asahi: Aktuell wird die Distribution Fedora in Kombination mit dem KDE-Desktop präferiert.
Mikrofon-Support bis M2 MaxIn diesem Jahr floss viel Entwicklungsarbeit in die Treiberentwicklung für die integrierten Mikrofone von MacBook Air und MacBook Pro. Bis in die jüngste Vergangenheit war es in den Pro- und Max-Varianten des MacBook Pro M2 nicht möglich, auf die integrierten Mikrofone zuzugreifen. Dank ausreichender Spenden konnte das Team ein runderneuertes MacBook Pro erwerben. Nun lassen sich auch diese Mikrofone unter Linux verwenden.
Ziel: überflüssig werdenDie selbstgestellte Aufgabe des Asahi-Linux-Projekts ist es, sich selbst obsolet zu machen. Darum stecken die ehrenamtlichen Mitarbeiter viel Energie in die Aufgabe, ihre Treiber in den offiziellen Linux-Kernel zu integrieren, anstatt sie in ihrem eigenen Repository pflegen zu müssen. In den vergangenen Monaten wanderten verschiedenste SMC-Subsystem-Treiber in den Linux-Kernel, insbesondere Strom- und Temperatursensoren stehen zukünftig im Kernel zur Verfügung. Auch der USB3-Treiber für die USB-C-Ports schafft es demnächst „upstream“. USB4 sowie USB-C-Monitore werden derzeit leider noch nicht unterstützt, ebensowenig Touch ID. Auf dem diesjährigen Chaos Communication Congress wird ein Asahi-Linux-Entwickler über die Entwicklung
berichten.
T2-Support beinahe komplettDamit ist der Hardware-Support bis zur aktuellen Obergrenze M2 Ultra recht weit gediehen. Laptops der ersten beiden Apple-Silicon-Generationen lassen sich mit nur noch wenigen Einschränkungen unter Linux nutzen. Auch beim Mac mini sowie beim Studio sieht die Hardware-Unterstützung gut aus. Beim iMac fehlen derzeit noch die Mikrofontreiber. Lediglich der Mac Pro lässt sich derzeit nicht unter Asahi Linux zum Laufen bringen.
Aktuell beschränkt sich die unterstützte Hardware auf M1- und M2-Modelle. (Quelle:
Asahi Linux)